Je nach der Art der Entnahme von Haarwurzeln unterscheidet man zwei Techniken: Bei der Follicular Unit Transplantation (FUT-Technik, auch Streifentechnik genannt) entnimmt Dr. Voigt die Haarwurzeln mit einem Hautstreifen. Bei der Follicular Unit Extraction (FUE-Technik) erfolgt die Entnahme als einzelne Haarwurzelgrüppchen, sogenannte follikuläre Einheiten. Letztgenannte Methode wird dann favorisiert, wenn die Haare sehr kurz getragen werden, da keine Narbe zu bedecken ist. Nachteilig ist allerdings, dass der Kopf großflächig rasiert werden muss.
Haartransplantation mit der FUT-Technik
Bei dieser Methode werden zunächst in Lokalanästhesie die Spenderwurzeln in Form eines 1 bis 2 cm breiten, dicht behaarten Hautstreifens in Lokalanästhesie entnommen. Seine Länge hängt davon ab, wie viele Haare verpflanzt werden sollen. Die Haare werden in dem entsprechenden Bereich zuvor kurz abgeschnitten, die angrenzenden Haare bleiben länger, um später die Entnahmestelle zu überdecken. Bereits bei einer Haarlänge von 1,5 cm wird diese am Hinterkopf zuverlässig verdeckt und ist bei Ende des Eingriffs nicht mehr sichtbar. Die Schnittführung erfolgt schräg überlappend. Die Entnahmestelle verschließt Dr. Voigt mithilfe einer speziellen Nahttechnik wieder, sodass später die Haare wieder durch die Narbe hindurchwachsen können.
Aus dem entnommenen Hautstreifen werden nun von speziell ausgebildeten OP-Schwestern unter dem Operationsmikroskop die Haarwurzeleinheiten präpariert – dabei entstehen viele kleine „Haarinseln“ mit Spenderwurzeln. Nach örtlicher Betäubung des Empfängerareals (zum Beispiel Geheimratsecken, Tonsur) werden mit kleinsten Messern Schlitze in die Kopfhaut gesetzt. Durch erfahrenes Vorgehen lassen sich dabei auch die individuellen Faktoren, wie die Wuchsrichtung der Haare oder der Verlauf des Haaransatzes, bestimmen und beachten. Anschließend implantiert Dr. Voigt und sein Team mithilfe feinster Pinzetten in diese Schlitze die zuvor präparierten Haarwurzeln.
Eine Sitzung bei dieser Methode dauert meist zwischen drei bis sieben Stunden und findet im OP-Zentrum der “Dermatologie am Dom” in der Theatinerstraße statt.
Etwa 3000 follikulare
Einheiten können in einer Sitzung transplantiert werden. Bei größeren Kahlstellen kann eine optimale Haarfülle mehrere Behandlungssitzungen erfordern. Durch das darüber fallende Haar sind die an den Entnahmestellen verbleibenden Narben unsichtbar. Die Haarfollikel können nun einwachsen, und nach circa drei Monaten beginnt der erste Haarwuchs.
Grundsätzlich eignet sich die FUT-Methode vor allem für Patienten, die ihre Haare gewöhnlich länger tragen möchten (länger als 0,5 cm).
Haartransplantation mit der FUE-Technik
Eine Alternative zur Streifenmethode ist die Follicular Unit Extraction – die Entnahme und Verpflanzung follikulärer Einheiten. Bei der FUE-Technik wird – je nach Anzahl der zu verpflanzenden Haare – der Hinterkopf zunächst großflächig rasiert. Unter lokaler Betäubung lockert Dr. Voigt dann zunächst mithilfe eines winzigen Hohlbohres die einzelnen Haarwurzelgrüppchen. Anschließend kann Dr. Voigt und sein Team sie mit Spezialinstrumenten entnehmen. Die Entnahmestelle muss bei der FUE-Technik meist nicht genäht werden; die Entnahmestellen bleiben offen und heilen mit kaum sichtbaren Krusten ab. Danach werden die Transplantate bis zum Einsetzen gekühlt in einer Nährstofflösung aufbewahrt. Da jede einzelne Haarwurzel bei diesem Verfahren völlig intakt bleibt und von etwas Gewebe umgeben ist, kann diese rasch wieder in die Durchblutung aufgenommen werden – dadurch bleibt sie vollständig funktionsfähig.
Im weiteren Verlauf wird auf der Empfängerstelle die entsprechende Anzahl von Aufnahmeöffnungen geschaffen. Diese Öffnungen werden entweder mit einem Mikrobohrer oder mit einem winzigen chirurgischen Instrument angefertigt. Schließlich setzt Dr. Voigt die vorbereiteten Haartransplantate mit einer Pinzette in die gewünschten Areale ein. Bei der Wiederherstellung der Haardichte achtet er auf eine einheitliche Ausrichtung der Haare, das heißt, er beachtet die Wachstumsrichtung, um ein natürliches Erscheinungsbild zu wahren. Sind sämtliche Implantate eingepflanzt, ist die eigentliche Behandlung abgeschlossen. Ähnlich wie bei einer kleinen Schnittverletzung sorgt das im Blut enthaltene Fibrin dafür, dass das Transplantat hält und sich die winzige Wunde rasch schließen kann.
Die winzigen Entnahmepunkte sind im Nachhinein kaum sichtbar. Dies ist insbesondere für Patienten von Bedeutung, die ihr Haar später sehr kurz tragen möchten. Oft ist die FUE-Technik ausreichend, wenn nur eine geringe Anzahl Haare aus der Spenderfläche mit weniger als 500 bis 1000 Haarwurzelgrüppchen benötigt wird. Eine Sitzung bei dieser Methode dauert meist zwischen fünf und acht Stunden. Bei größeren kahlen Stellen können zwei bis drei Sitzungen anfallen, da pro Eingriff etwa 1000 bis 1500 Haarwurzelgruppen verpflanzt werden können.
Heute wird in Deutschland häufiger die FUE-Technik angewendet, da sie ein minimalinvasives und daher schonendes Verfahren zur Haartransplantation mit einem guten ästhetischen Ergebnis ist.