App zur Hautkrebsvorsorge im Test

Erste Testergebnisse: App zur Risikoeinschätzung von Hautveränderungen schneidet schlecht ab

Der Gesundheitsmarkt boomt und hat sich in Zuge dessen auch seit längerer Zeit fest in Form von Smartphone-Apps etabliert.
Ob zur Überwachung der eigenen Fitness, Kalorien-Tracking, Schlafüberwachung oder Medikamenten-Erinnerung - die Einsatzmöglichkeit dieser Gesundheits-Apps ist inzwischen nahezu grenzenlos. 

Heute ist es auch möglich Hautveränderungen per App zu dokumentieren und eine erste Risikoabschätzung bequem über das Handy einzuholen - ein großer Fortschritt im Bereich der Telemedizin. Das soll unnötige Arzttermine vermeiden - so zumindest die Theorie. 

Wie gut diese Form der Telemedizin funktioniert und wie die App zur Bestimmung von Hautveränderungen im Praxistest abschneidet, untersuchte kürzlich eine niederländische Studie anhand der App SkinVision, eine der beliebtesten Hautcheck-Apps: 

Die teilnehmenden Probanden (125)  sollten selbst Hautveränderungen auswählen, die ihnen auffällig erschienen. Die ausgewählten Läsionen wurden dann mit dem Smartphone fotografiert und über die installierte App SkinVision zur Risikoeinschätzung eingeschickt.

Zusätzlich wurden die Hautveränderung von einem Team aus Dermatologen mit umfangreicher Erfahrung in der Hautkrebsdiagnostik mikroskopisch untersucht. Welche Einschätzung die App zu den Hautveränderungen abgab, wurde dem Dermatologen-Team dabei im Vorfeld nicht mitgeteilt. 

Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 199 Hautveränderungen von 125 Probanden untersucht. Die getestete App konnte insgesamt 90 Hautveränderungen (45%) nicht analysieren, darunter befanden sich Läsionen in Form von bösartigen Basalzellkarzinomen, atypische Nävi und ein Lentigo maligna. 30 Läsionen wurden über die App als Hautveränderungen mit hohem oder mittlerem Risiko eingeschätzt während hingegen das ärztliche Urteil anders ausfiel: Die Dermatologen diagnostizierten besagte Läsionen als gutartig. 

Zwischen den Ergebnissen der App und der Einschätzung des Spezialistenteams konnten im Rahmen der Studien kaum Übereinstimmungen gefunden werden - die Übereinstimmung kam rechnerisch dem reinen Zufall nahe. 

Die Ergebnisse zeigen, dass Apps zur Risikoeinschätzung von Hautveränderungen bislang nur unter Vorsicht eingesetzt werden sollten und keine ärztliche Konsultation ersetzen können. Wie sich der Bereich der Telemedizin entwickelt und inwiefern Patienten im Alltag profitieren können, bleibt noch abzuwarten.

Weitere Informationen zur Hautkrebsvorsorge beim Spezialisten

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