Bakterien in Deutschlands Kosmetik-Produkten

RAPEX-Analyse zeigt: Die meisten Bakterien stecken in Deutschlands Kosmetikprodukten

Um Verbrauchern bestmöglichen Schutz vor Keimen zu bieten, wird die Herstellung von sämtlichen Produkten innerhalb der EU streng überwacht. Das betrifft sämtliche Produktkategorien - ob Spielzeug, Lebensmittel, Elektrogeräte oder Kosmetikartikel - alle Produkte, die in der EU hergestellt werden, werden durch das Schnellwarnystem RAPEX überwacht. 

RAPEX ist ein Instrument der Behörden, das zur Überwachung der Produktsicherheit eingesetzt wird. Es dokumentiert sämtliche Rückruf- und Rücknahmeaktionen gefährlicher Konsumgüter. 

Ein Forschungsteam der finnischen Universität von Tampere hat die Daten von RAPEX näher unter die Lupe genommen und sämtliche Berichte aus den Jahren 2005 bis 2018 analysiert. 

Die Analyse konnte zeigen, dass die meisten verunreinigten Kosmetika aus Deutschland stammten: Von insgesamt 104 aufgrund von bakteriellen Verunreinigungen zurückgerufenen Kosmetikprodukten, stammte ein Drittel (32) aus deutscher Produktion. Damit belegt Deutschland leider den ersten Platz in Hinblick auf die fehlerhafte Produktion von Kosmetika.
Betroffen waren Körpercremes sowie Duschgels - aber auch bei anderen Produkten, wie Shampoo, Deodorant und sogar Klopapier konnten mikrobielle Verunreinigungen nachgewiesen werden. 

Mehr als die Hälfte der mikrobiellen Verunreinigungen war dabei auf die Kontamination mit Pseudomonas spp. und Enterobacter spp. zurückzuführen. Aber auch der Erreger Staphylococcus aureus konnte in vielen Fällen nachgewiesen werden. 

Aus der Analyse des finnischen Forschungsteams ergeben sich deshalb zwei wichtige Konsequenzen für die allgemeine Gesundheit und klinische Praxis: Bei Hautinfektionen mit unbekannter Ursache sollten unbedingt auch Kosmetika nicht außer Acht gelassen werden. Darüber hinaus sollten Menschen mit einem Immundefizit besonders auf Kosmetikprodukte sicherer Herkunft achten.

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