Erhöhte Zeckengefahr 2018

2018 soll das Jahr der Zecken sein, wie Wissenschaftler des DZIF (Deutsches Zentrum für Infektionsforschung) herausfanden. Grundlage bietet ein neu entwickeltes Modell, das eine zuverlässige Prognose ermöglicht.

Denn diesen Sommer sind die Umstände für die lästigen Parasiten besonders günstig und das Risiko einer Infektion mit Borreliose oder FSME dementsprechend hoch, denn die kleinen Parasiten sind Hauptüberträger der Krankheiten.

Seit 2009 lässt sich eine stetige Ausbreitung des FSME-Virus beobachten und besonders in diesem Sommer soll die Zeckenanzahl die Rekorde der letzten zehn Jahre brechen. 

Grundlage für diese Prognose sind Forschungen zu den frühen Entwicklungsstadien der Zecken, den sogenannten Nymphen.

Forscher der Veterinärmedizinischen Universität Wien und des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr in Deutschland haben mit den gesammelten Daten und weiteren Parametern ein neues Modell entwickelt, mit dem sich die zu erwartende Zahl der Zecken zuverlässig berechnen lässt. 

Das Modell basiert auf Daten von Bucheckern, den Früchten der Buchen. Je mehr Bucheckern es zwei Jahre vor dem jeweiligen Sommer gibt, desto mehr Nahrungsgrundlage bietet sich für Wild und Nagetiere. Diese wiederum sind ideale Wirte für die Zecken, die dementsprechend ebenfalls in größerer Zahl auftauchen. In die Berechnung fließen darüber hinaus auch die Durchschnittstemperaturen aus Sommer und Winter ein, denn die Temperatur hat großen Einfluss darauf, wie sich die Zecken vermehren. 

Für den Sommer 2017 prognostizierten Forscher etwa 187 Zecken pro standardisierter Fläche. Tatsächlich gefunden wurden 180. Für den Sommer 2018 lagen die Berechnungen bei 443 Zecken pro Einheitsfläche. Das ist die höchste je errechnete Zeckenzahl bislang. 

Durch die hohe Anzahl der Zecken ist gleichzeitig auch das Risiko einer Borreliose- oder FSME-Infektion besonders hoch. Einen wirksamen Schutz für FSME bietet nur die  FSME-Impfung, bei Borreliose können Antibiotika in frühen Stadien der Erkrankung eine Heilung ermöglichen. Grundsätzlich gilt aber, Zeckenstiche unbedingt zu vermeiden bzw. sich nach einem Aufenthalt im Freien gründlich abzusuchen und die Parasiten möglichst schnell zu entfernen. 

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