Lachyoga bei Depression

Studien zeigen: Lachtherapie verbessert Therapieerfolg bei Depressionen

Während die Erkrankung lange Zeit als Tabuthema galt, gehen immer mehr Menschen ganz offen damit um: Die Rede ist von Depression.
Allein in Deutschland leiden etwa 5,3 Millionen Menschen an Depressionen, weltweit sind rund 350 Millionen betroffen.

Zum Beschwerdebild der Depression zählen unter anderem Antriebslosigkeit, negative Gedanken und Niedergeschlagenheit in verschiedenen Ausprägungen. Auch Suizidgedanken sind bei ausgeprägten Fällen keine Seltenheit. Begleitet wird die Erkrankung meist von Appetitverlust, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. 

Bislang bestand die Behandlung einer Depression meist aus einer Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten, sogenannten Antidepressiva.

Nun zeigen aktuelle Studienergebnisse, dass es womöglich noch weitere Möglichkeiten gibt, um den Behandlungserfolg bei Depressionen zu verbessern.
Ganz nach dem Motto "Lachen ist die beste Medizin" - findet diese Sprichwort immer mehr Beachtung in der Wissenschaft und Medizin. 

Das Forschungsteam der Hong Kong Polytechnic University hat aus diesem Grund die Auswirkungen von Lachyoga bei Menschen mit Depressionen genauer untersucht.
Teilnehmen durften an der Studie allerdings nur jene Patienten, die sich wegen einer Depression bereits in professioneller Behandlung befanden und sowohl Medikamente gegen Depressionen erhielten und regelmäßige Sitzungen zur Psychotherapie absolvierten. 

Für die Untersuchungen des chinesischen Forschungsteams wurden die Teilnehmer zu Beginn der Studie in zwei Gruppen aufgeteilt:
Die eine Hälfte absolvierte im Zeitraum der Studie zwei Mal die Woche ein professionelles Lach-Yoga-Training während die andere Hälfte wie gewohnt Antidepressiva erhielt und regelmäßig zur Psychotherapie ging.
Ziel der Lachtherapie war es die Teilnehmer zunächst willentlich zu einem 'künstlichen' Lachen zu bringen. 

Gestärkt durch das Lachen der anderen Teilnehmer und den Zusammenhalt, werden Hemmungen überwunden und Spannungen abgebaut. Aus einem ursprünglichen gekünstelten Lachen entsteht dann ein echtes und herzliches Lachen. 

Dadurch verspüren Teilnehmer ein befreiendes Gefühl, dass das Lachen weiter verstärkt. Dieses unkontrollierte Gelächter wird im Lachyoga als Art Ventil genutzt, um innere Spannungen abzubauen und nicht zuletzt die Stimmung zu heben.
Im Rahmen der Studie wurde das Lachtraining zusätzlich mit Aufwärmübungen, leichter körperlicher Aktivität, Atemübungen sowie verschiedene Spielen ergänzt. 

Alle Studienteilnehmer wurden sowohl zu Beginn der Studie, nach vier Wochen und nach 12 Wochen zu ihrer Gesundheit, ihren Ängsten und zur individuellen Stimmungslage befragt. 

Zwar konnten beide Studiengruppen ihre Befindlichkeit über den Zeitraum der Studie verbessern - dennoch zeigte die Auswertung deutlich, dass die Gruppe der Lach-Yoga-Teilnehmer die Symptome der Depression stärker reduzieren konnte als die Gruppe, die nicht am Lachyoga teilnahm. 

Bislang ist noch unklar, ob die Verbesserung des Gemütszustandes ausschließlich auf das Lachen in der Yogastunde zurückzuführen ist, oder ob auch die anderen Übungen der Lachtherapie eine Stimmungsverbesserung erzielten.
Denn auch Bewegung, Atemübungen sowie die regelmäßige soziale Interaktion können sich positiv auf die Stimmung und den Gesundheitszustand bei Depressionen auswirken. 

Die Ergebnisse des Forschungsteams der Hong Kong Polytechnic University zeigen damit, dass sich die Erfolge der Standardtherapie bei Depressionen womöglich durch eine gezielte Lachtherapie, beispielsweise in Form von Lach-Yoga, verbessern lassen. Auch der soziale Zusammenhalt untereinander führt zu einem Spannungsabbau und hebt die Befindlichkeit. 

Deutlich wird diese Entwicklung auch in der Vielzahl an verfügbaren Seminaren, Clubs oder Kursen, die mit den positiven Auswirkungen des Lachens neue Lebensqualität erreichen möchten. 

Für viele Betroffene ist es deshalb in Hinblick auf die Genesung hilfreich, ganz offen mit der Erkrankung umzugehen. Nicht immer fällt das leicht - mit der richtigen Hilfe ist der erste Schritt in die richtige Richtung doch vielleicht getan.
So setzen sich verschiedene Vereine und Selbsthilfegruppen, wie beispielsweise die Mutmachleute e.V., dafür ein, psychische Erkrankungen, wie Depressionen, von Stigmata zu befreien und Betroffene bei der individuellen Therapie zu unterstützen. 

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