Nachwachsende Zähne

Ist es schon bald möglich ausgefallene Zähne einfach nachwachsen zu lassen?

zahnarzt_untersuchung

Etwa jeder Dritte der 49- bis 59-Jährigen hat schon mindestens einen Zahn verloren. Als häufigste Ursachen für den Zahnverlust sind entzündliche Vorgänge im Zahnapparat, Parodontitis sowie Karies zu nennen. Zahnpflege gilt demnach als das A und O, um Zahnerkrankungen oder gar dem Verlust von Zähnen vorzubeugen. 

Denn Menschen haben nur zwei Sätze aus Zähnen: 20 Milchzähne, die bereits in den ersten Lebensjahren wieder ausfallen und 28 bis 32 bleibende Zähne, die im Idealfall ein Leben lang bleiben. 

Die Zellen, aus denen sich die Zähne entwickeln sind von Geburt an im Kiefer vorhanden.
Wächst ein Zahn im Kiefer heran, sammeln sich zunächst sogenannte Vorläuferzellen. Sie kondensieren und bilden den Zahnkeim. Dieser Keim kommuniziert mit dem umliegenden Kiefergewebe - so wird festgelegt welche Art Zahn entsteht. Innerhalb dieses Zahnkeims werden dann verschiedene Zelltypen des Zahns differenziert. So bildet sich das Zahnschmelz-Organ, die Zahnpapille und die Zahnleiste

Fallen bleibende Zähne aus, sind Brücken, Zahnimplantate oder künstliche Gebisse momentan das Mittel der Wahl, um dem Kiefer seine Funktion zurückzugeben und störende Zahnlücken zu kaschieren.

Eine mögliche Alternative könnten in Zukunft aber nachwachsende Zähne bieten. Was zunächst etwas nach Science-Fiction klingt, könnte in Zukunft durchaus Realität werden:

Einer Forschungsgruppe der Technischen Universität Berlin ist es nämlich gelungen mit Hilfe von Stammzellen voll funktionsfähige Zähne nachzuzüchten. Nachwachsende Dritte könnten in Zukunft als eine Alternative zu Brücken und Zahnimplantaten darstellen, denn Forscher gehen derzeit davon aus, dass der Kiefer lebenslang in der Lage ist neue Zähne wachsen zu lassen

Die Grundlage für die Untersuchungen lieferten die Weisheitszähne: Aus ihnen wurden Zellen entnommen und mit einer speziellen Methode kultiviert, um sie in einen stammzellähnlichen Zustand zu versetzen. Diese künstlich gewonnenen Vorläuferzellen entwickelten sich in einem Hydrogel-Nährboden weiter bis ein künstlicher Zahnkeim entstand. Das Forschungsteam konnte in ihren Untersuchungen nachweisen, dass dieser Zahnkeim die Produktion der Botenstoffe, die für die Bildung eines neuen Zahnes erforderlich sind, erfolgreich in Gang setzte. 

Dieses Vorgehen funktioniert aber nicht nur im Labor: Chinesischen und Japanischen Forschungsgruppen ist es inzwischen gelungen Mäusen künstliche Zahnkeime in den Kiefer zu implantieren. Studien zufolge entwickelten sich daraus vollständige und funktionsfähige Zähne.

Versuche an Menschen gibt es bislang jedoch nicht, sind aber in naher Zukunft durchaus wahrscheinlich. 

Auch Stammzellenforscher Prof. Hescheler äußerte sich positiv zu den Forschungsergebnissen im Interview mit dem Online-Magazin “Zahnärztliche Mitteilungen”: “Der nachwachsende Zahn wird Realität”. Der Experte geht davon aus, dass nachwachsende Zähne in 10 Jahren tatsächlich routinemäßig eingesetzt werden. 

Bis dahin gilt die Kariesprophylaxe jedoch als wirkungsvollste Methode, um Zahnverlust vorzubeugen. Dazu gehört nicht nur tägliches Zähneputzen (mindestens zwei Mal), auch die Zahnzwischenräume sollten täglich mit Zahnseide oder Interdentalbürsten von Essensresten und Bakterien befreit werden. 

Hier kann auch die richtige Zahncreme dabei helfen, die Zähne optimal zu pflegen. Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt sowie Termine zur professionellen Zahnreinigung sind darüber hinaus unverzichtbar.

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