Während leichte Formen von Neurodermitis gut auf lokale Therapien mit Salben oder Cremes ansprechen, war die Behandlung von Patienten mit einer schweren Neurodermitis bislang nicht immer zufriedenstellend. 

Seit einigen Jahren arbeiten die Forschungsteams der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Stiftung der Tierärztlichen Hochschule Hannover (THH) an einer vielversprechenden Innovation der Neurodermitis-Behandlung. 

Der neue Wirkstoff, der bereits erfolgreich bei Neurodermitis-Patienten zur Anwendung kommt, konnte das Hautbild und die Beschwerden deutlich verbessern. 

Die Untersuchungen und Ergebnisse der klinischen Studie ergaben, dass die orale Einnahme des Wirkstoffs die für Neurodermitis typischen Hautveränderungen, wie beispielsweise Rötungen, Bläschen und aufgekratzte Hautareale, um die Hälfte reduziert. 

Der neuartige Wirkstoff basiert auf einem sogenannten Histamin-4-Rezeptor-Blocker. Durch ihn wird der entzündliche Prozess, der Juckreiz sowie die Wirkung des ausgeschütteten Histamins unterbunden. 

Der dafür verantwortliche Histamin-Rezeptor wurde bereits im Jahr 2000 entdeckt. Seitdem stand dieser im Fokus verschiedener Forschungsarbeiten zu entzündlichen Hautkrankheiten, unter anderem auch bei Neurodermitis. 

Der vom Forschungsteam der MHH und THH entdeckte Histamin-4-Rezeptor-Blocker soll dabei ganz unabhängig von der individuellen Ursache für die Neurodermitis wirken und damit möglichst vielen Patienten eine ideale Behandlungsgrundlage bieten. Ein weiterer Vorteil: bislang konnten keinerlei Nebenwirkungen beobachtet werden. 

Der neue Wirkstoff könnte damit Kortisonbehandlungen oder Behandlungen mit Immunsuppressiva, die über eine Vielzahl von Nebenwirkungen verfügen, ablösen. 

Um herauszufinden, welche Dosierung optimale Behandlungsergebnisse verspricht, werden derzeit im Rahmen einer größeren internationalen Studie rund 400 Teilnehmer untersucht.