Powernap im Arbeitsalltag?

Studien zeigen: Ein kurzes Powernap steigert die Leistungsfähigkeit

Während der Mittagsschlaf in der Kindheit mit so manchem Streit mit den Eltern einherging, wünschen sich viele Erwachsene diese kleine Auszeit in den Alltag zurück. 

In südlichen Ländern ganz normal - in Deutschland ein Zeichen von Faulheit: Das Mittagsschläfchen. Dabei könnten gerade Berufstätige von der kleinen Pause profitieren: ein kurzer Mittagsschlaf verbessert nicht nur das Reaktionsvermögen, sondern fördert auch die Konzentration und das Gedächtnis

Während der Nachtschlaf dazu dient Körper und Geist zu regenerieren, sind wir auch tagsüber mit Leistungstiefs konfrontiert. Bei Frühaufstehern, den sogenannten Lerchen, stellt sich das Leistungstief meist zwischen 12 und 14 Uhr ein. Müdigkeit macht sich bemerkbar und  tägliche Aufgaben sind zeitintensiver und anfällig für Fehler. Morgenmuffel, auch bekannt als Eulen, erreichen das Leistungstief etwas später. Bei ihnen tritt es meist so zwischen 16 und 18 Uhr ein. 

Woran das liegt, konnten Schlafforscher nun feststellen. Neben der Hauptschlafphase, die in der Nacht abläuft, gibt es auch noch die sogenannte Tagschlafphase.
Ähnlich wie kurz vor dem abendlichen Zubettgehen zeigt der Körper auch tagsüber ähnliche Symptome: Die Leistungsfähigkeit lässt nach, Müdigkeit macht sich breit und die Körpertemperatur sinkt leicht. Der Wunsch nach einem kleinen Powernap im Arbeitsalltag ist also biologisch bedingt und keineswegs ein Zeichen von Faulheit. 

Eine aktuelle Untersuchung der Harvard Medical School und der Universität von New York konnte jetzt zeigen, welche positiven Auswirkungen ein kleines Powernap bringt.
Dazu wurden den Studienteilnehmern Bildpaare von Gegenständen und Gesichtern gezeigt. Während ein Teil der Probanden danach ein 90-minütiges Schläfchen machen durfte, musste der andere Teil wach bleiben.
Die Schlafgruppe erinnerte sich nach der Ruhephase nicht nur an mehr Bilderpaare, sie konnten außerdem häufiger eine gedankliche Verbindung zwischen den einzelnen Bildern herstellen. 

Die Schlafforscher konnten aber nicht nur positive Auswirkungen auf das Gedächtnis ausmachen, auch die Gesundheit scheint von einem Powernap zu profitieren: Ein Mittagsschläfchen soll ihren Ergebnissen zufolge das Risiko für Herzerkrankungen um 30 Prozent senken.
Wer also die Möglichkeit hat, sich eine kurzes Auszeit in Form eines kurzen Powernaps zu gönnen, sollte diesem Bedürfnis nachgeben.

Während der Mittagsschlaf vor allem bei Kindern und Senioren häufig zum täglichen Tagesablauf gehört, haben Berufstätige kaum die Möglichkeit sich kurz auszuruhen. 

Für die meisten Berufstätigen ist das regelmäßige Ausruhen oder gar ein Mittagsschläfchen im Arbeitsalltag undenkbar.
Aber wenn es unter der Woche nicht klappt, was spricht denn schon an freien Tagen gegen ein erholsames Powernap?

Folgende Tipps können hilfreich sein, um sich auch ohne Powernap den Tag über fit zu halten:

  • Vermeiden Sie Termine unmittelbar nach dem Mittagessen. Ein voller Bauch verstärkt das biologische Leistungstief zusätzlich und macht träge.
  • Entscheiden Sie sich zur Mittagszeit für leichtere Kost, denn üppiges und schweres Essen machen meist schläfrig.
  • Achten Sie darauf tagsüber ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. Ungesüßter Tee und Wasser helfen dabei Ihren Körper in Schwung zu halten.

Mit folgenden Tipps profitieren Sie am besten von einem kurzen Powernap

  • Ein richtiges Powernap sollte nicht länger als 10 bis maximal 30 Minuten andauern. Schlafen Sie länger, fallen Sie in die Tiefschlafphase. Die daraus folgende Schlaftrunkenheit lässt sich im Alltag dann nur schwer abschütteln.
  • Nutzen Sie für den Mittagsschlaf nicht das Bett, sondern entscheiden Sie sich lieber für die Couch oder einen gemütlichen Sessel.
  • Verzichten Sie darauf den Raum für das Powernap abzudunkeln. Ein heller Raum hilft Ihnen dabei schneller wieder wach zu werden.
  • Und auch wenn es komisch klingt: eine Tasse Kaffee VOR dem Mittagsschlaf ist der ideale Wecker, denn die Wirkung des Koffeins setzt erst nach etwa 30 Minuten ein und behindert dadurch nicht das Ruhen. 
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