Präoperative Anämie-Therapie senkt Transfusionsrate

Single-Shot-Therapie senkt Transfusionsrate bei Herzoperationen deutlich

Viele Patienten bei denen eine Herzoperation bevorsteht, leiden häufig aufgrund eines Eisenmangels an Anämie. Durch die Blutarmut kann es zu einem Sauerstoffmangel und der Schädigung der Organe kommen. Eine Bluttransfusion ist dann während und nach der Operation die einzige Möglichkeit, um dies zu verhindern.
Um die Zahl der Bluttransfusionen und die damit verbundenen Risiken möglichst zu senken, ist die Wissenschaft sehr darum bemüht Alternativen zu finden. 

Eine Doppelblindstudie hat nun untersucht, welche Auswirkungen bereits eine einzelne präoperative Therapie der Anämie hat. Im Idealfall lässt sich dadurch das Risiko für erforderliche Bluttransfusionen während der Operation reduzieren.
Unter den Studienteilnehmern litten 253 an Anämie (Hb-Wert < 120 g/L bei Frauen, < 130 g/L bei Männern). 252 weitere Studienteilnehmer hatten einen isolierten Eisenmangel mit einem Ferritinwert < 100 mcg/L.

Am Tag vor der geplanten Herzoperation erhielten alle Teilnehmer eine kombinierte Therapie (Verumtherapie) aus einer Infusion mit Eisencarboxymaltose, Erythropoietin, Vitamin B12 und Folsäure oral. Die Kontrollgruppe erhielt ein Placebo. 

Die Ergebnisse zeigten, dass durch diese einmalig durchgeführte Therapie die Bluttransfusionsrate in den ersten 7 Tagen nach der Operation deutlich gesenkt wurde. Die positiven Auswirkungen konnte darüber hinaus für insgesamt 90 Tage nach der Operation die Rate der erforderlichen Transfusion senken. Zudem war in der Gruppe, die die Infusion erhielt, seltener eine allogene Transfusion (Fremdblutspende) erforderlich. 

Die Studie belegt damit, dass selbst eine kurzfristige Behandlung einer Anämie bzw. eines Eisenmangels kurz vor einer Herzoperation die Transfusionsrate deutlich senkt

In der Herzchirurgie ist dies von besonderer Bedeutung, da Herzoperationen nach dem Auftreten erster Beschwerden meist sehr rasch durchgeführt werden. Dadurch fehlt häufig die Zeit andere Erkrankungen vor der Operation entsprechend zu behandeln. 

Bei nicht-akuten Operationen ist es auch weiterhin sinnvoll die entsprechende Therapie bei Anämie und Eisenmangel frühzeitig zu beginnen, um die Blutwerte so für die bevorstehende Operation auf die Normalwerte anzuheben. Dadurch lassen sich die Transfusionsraten noch deutlicher senken. 

Die aktuelle Studie ist dennoch ein wichtiger Meilenstein für das “Patient Blood Management” und zeigt, dass sich eine Anämie und ein Eisenmangel auch in einem besonders kurzen Zeitraum zumindest optimieren lassen. 

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