Schlaflos durch Zucker

Warum sich Zucker negativ auf unseren Schlaf auswirkt

 

Zu viel Zucker schadet der Gesundheit, fördert das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht und einer Vielzahl weiterer Erkrankungen.

Darüber hinaus haben Forscher herausgefunden, dass sich der Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln auch nachteilig auf die Schlafqualität auswirkt.

Schon für kleine Kinder gilt in vielen Haushalten: Kein Zucker vor dem Schlafengehen. Denn die kurzfristig zugeführte Energie ‘dreht’ den Nachwuchs auf und verhindert, dass das Einschlafen. Aber auch für Erwachsene sollten zuckerhaltige Lebensmittel vom abendlichen Speiseplan gestrichen werden, wie verschiedene Studien belegen konnten.

Ein britisches Forschungsteam der University of Leeds fand in einer Studie heraus, dass sehr kalorienreiche Speisen die Dauer des Schlafs verkürzen. Denn um fetthaltige Speisen zu verdauen, benötigt der Körper besonders viel Energie, was sich negativ auf Erholung und Schlaf auswirkt.

Noch problematischer als fettige, kalorienreiche Kost fiel allerdings der Verzehr von Zucker auf: Zucker lässt den Blutzuckerspiegel ansteigen und aktiviert die Ausschüttung von Insulin. Die Zellen beginnen die aufgenommene Glucose umzuwandeln. Und zwar in Energie. Das hält also nicht nur Kinder wach, sondern auch Erwachsene.
Ein weiterer Nachteil: Durch das ausgeschüttete Insulin wird das Sättigungsgefühl geschwächt und lässt Heißhungerattacken auf Süßes entstehen. Ein Teufelskreis gerät ins Rollen.

Auch eine kleinere randomisiert-kontrollierte Studie der Columbia University kommt zu dem gleichen Ergebnis wie das britische Forschungsteam der University of Leeds:
An insgesamt 26 Teilnehmern wurde getestet, wie sich der Konsum von Zucker auf die Schlafqualität und auf die Länge der Tiefschlafphasen auswirkt.
Die Untersuchungen zeigten, dass jene Probanden, die über den Tag mehr Zucker konsumierten, nachts deutlich unruhiger waren. Dies wurde auch in verkürzten Tiefschlafphasen und einem wenig erholsamen Schlaf deutlich. Ähnliche Ergebnisse zeigten auch jene Probanden, die viele Kohlenhydrate wie Weißbrot und Nudeln verzehrten.

Um Schlafstörungen vorzubeugen oder entgegenzuwirken, könnte es demzufolge sinnvoll sein, nicht nur der Schlafqualität zuliebe, ein Augenmerk auf die individuelle Ernährung zu legen. Ob ballaststoffreiche, fettarme und zuckerarme Lebensmittel tatsächlich für einen tiefen und erholsamen Schlaf sorgen, muss in weiteren Studien allerdings noch weiter geprüft werden.

Schlafmediziner weisen hier auf eine mögliche Korrelation hin: So könnte der Konsum von Zucker, Kohlenhydraten und fettreicher Nahrung Schlafstörungen begünstigen. Allerdings ist es auch denkbar, dass schlechter Schlaf sich auf das Essverhalten Betroffener auswirkt und diese eher zu ungesunder Nahrung greifen lässt.

Die aktuelle Empfehlung der Fachkreise lautet beim Abendessen vor allem auf Lebensmittel mit einem hohen Tryptophan-Gehalt zu achten. Dazu zählen unter anderem Hülsenfrüchte, wie Bohnen oder Linsen, Nüsse, Vollkornprodukte und weißes Fleisch.
Tryptophan hilft dabei den Neurotransmitter Serotonin herzustellen. Serotonin, auch bekannt als Glückshormon, nimmt eine wichtige Rolle hinsichtlich der Schlafqualität ein. Es bereitet den Körper auf die Schlafphasen vor und sorgt für einen ungestörten Übergang der Tiefschlafphasen in den REM-Schlaf. So kann schon ein Glas pflanzliche Milch, wie Mandelmilch, die einen hohen Tryptophan-Gehalt aufweist, die Schlafqualität nachweislich verbessern.

Weitere Informationen zur Studie

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