Tattoos als Risiko für Herzpatienten?

Warum Tattoos besonders für Herzpatienten gefährlich werden können

Tattoos erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit: etwa jeder Dritte Deutsche trägt inzwischen den dauerhaften Körperschmuck. Bereits seit Jahren stehen Tattoos allerdings immer wieder in Kritik. Einer der großen Streitpunkte: Bislang gibt es keine gesetzlichen Regelungen woraus die Farben bestehen dürfen. Immer wieder werden gesundheitsschädliche Bestandteile, Schwermetalle, Verunreinigungen oder allergieauslösende Substanzen nachgewiesen.

Bei etwa 0,5 bis 6 % aller Tätowierten kommt es nach dem Tätowieren zu Infektionen. Besonders gefährlich kann dies für Herzpatienten werden, so die Deutsche Herzstiftung.

Beim Tätowieren wird die Haut verletzt - Krankheitserreger wie Pilze, Viren oder Streptokokken haben dadurch leichtes Spiel. Die eingebrachten Tattoofarben, sowie Nadeln oder verwendete Lösungen können zusätzlich Keime in die Wunde einbringen.
In den meisten Fällen kommt es dann zu einer lokalen Entzündung im Bereich des tätowierten Areals, die in einigen Fällen keine größeren Beschwerden bereitet und spontan abheilt.

Gelangen die Krankheitserreger über die Blutbahn oder das Lymphsystem in tiefere Hautschichten kann es zu stark eitrigen Entzündungen und Abszessen kommen.
Besonders gefährlich wird es, wenn sich die Erreger über die großen Blutbahnen die Organe ausbreiten. So kann es im Herzen beispielsweise zu einer Endokarditis kommen. Diese Art der Entzündung kann lebensbedrohlich sein und erfordert in den meisten Fällen eine Herzoperation. Auch die Gefahr einer Blutvergiftung besteht.

Für Menschen mit angeborenen Herzkrankheiten, Herzklappenerkrankungen oder Risiken für Entzündungen der Herzinnenhaut können diese Bakterien und Infektionen besonders gefährlich sein, so Prof. Meinertz vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. Bestimmte Herzerkrankungen sowie geschwächte oder operierte Herzklappen sind besonders schnell von eingeschleppten Bakterien befallen und können große gesundheitliche Probleme verursachen.
Aus diesem Grund rät die Deutsche Herzstiftung von Tattoos bei Herzpatienten ab.

Weitere Informationen der Deutschen Herzstiftung

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