Während die HPV-Impfung zunächst primär zum Schutz vor Gebärmutterhalskrebs für junge Mädchen entwickelt wurde, empfiehlt die STIKO seit Juni letztens Jahres die HPV-Impfung auch für Jungen.
Ausschlaggebend dafür war nicht nur das Risiko von Gebärmutterhalskrebs bei den Sexualpartnerinnen - auch die stetige Zunahme von HPV-bedingten Krebserkrankungen bei Männern lässt sich durch die HPV-Impfung bei Jungen reduzieren. Besonders Krebserkrankungen an der Mund- und Rachenschleimhaut sowie am Penis oder in der Analregion können auf eine Infektion mit humanen Papilloma-Viren (HPV) zurückzuführen sein.
Eine belgische Studie liefert nun einen weiteren Anlass warum die Impfung gegen HP-Viren auch für Jungen empfehlenswert ist: Unfruchtbarkeit.
Im Rahmen der zugrundeliegenden Studie wurden die Auswirkungen einer HPV-Infektion bei der intrauterinen Insemination, also der direkten Einbringung von Spermien in die Gebärmutter, untersucht.
Die Studie konnte belegen, dass die Chancen auf eine Schwangerschaft bei einer vorhandenen HPV-Infektion des Mannes um ein Vielfaches reduziert war oder zu einer gestörten Embryonalentwicklung führte. Bei stark mit HP-Viren betroffenen Samenproben wurde sogar eine Unfruchtbarkeit festgestellt.
Eine frühzeitige Impfung vor dem ersten Sexualkontakt ist aus diesem Grund sowohl für Mädchen als auch für Jungen empfehlenswert. Die Kosten dafür werden von der Krankenkasse übernommen.
