Warum Bitterstoffe gesund sind

Bittere Lebensmittel wirken sich positiv auf Verdauung und Gesundheit aus

Unter Bitterstoffen versteht man keine richtige Stoffgruppe - es ist vielmehr ein Überbegriff für sämtliche Nahrungsmittel, die bitter schmecken. Besonders häufig sind Bitterstoffe dabei in Pflanzen, wie Salaten, Kräutern oder Wurzeln.

Die Urformen unserer Lebensmittel enthielten viel mehr Bitterstoffe als heutige Sorten und förderten damit die menschliche Verdauung. Heute werden allerdings  immer mehr Pflanzen  so gezüchtet, dass sie wenig Bitterstoffe enthalten, denn bitter ist nicht unbedingt unser Lieblingsgeschmack. Viele giftige Pflanzen warnten unsere Vorfahren mit ihrem bitteren Geschmack vor dem Verzehr. Das bedeutet allerdings nicht, dass bitter schmeckende Pflanzen automatisch giftig sind - ganz im Gegenteil. Aber dazu später mehr.
Im Vergleich dazu: Süßes verspricht schnelle Energie und keinerlei Gefahr für den Körper und wird deshalb als besonders aromatisch empfunden.

Aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr Bauern und Züchter dazu ihre Lebensmittel wohlschmeckend für die breite Masse zu züchten und der bittere Geschmack geriet zunehmend in Vergessenheit. So schmecken ursprünglich bittere Lebensmittel wie Chicorée, Rucola und sogar Grapefruits heute eher süßlich. Diese Entwicklung führt auch dazu, dass wir immer seltener zu bitteren Lebensmitteln greifen und den bitteren Geschmack deutlich stärker wahrnehmen.

Zwar sind süße Lebensmittel wohlschmeckender, der gesundheitliche Aspekt, der hinter den Bitterstoffen steckt, bleibt jedoch gleichzeitig auf der Strecke -  der bittere Geschmack hat nämlich wichtige Funktionen:

Er regt bereits beim Zerkleinern im Mund die Speichelproduktion an und bereitet Magen, Leber und Galle auf die bevorstehende Mahlzeit vor. Auch die Fettverdauung und die Energieverbrennung werden optimal stimuliert. Dadurch kann der Körper die zugeführten Speisen leichter verdauen und die Darmtätigkeit wird erleichtert.
Gleichzeitig regt der bittere Geschmack den Appetit an und wirkt gleichzeitig Heißhungerattacken entgegen, da er die Lust auf Süßes auf natürliche Art hemmt.

Bitterstoffe sorgen also nicht nur für eine gute Verdauung, gleichzeitig regulieren sie auf natürliche Weise die Nahrungsaufnahme und wirken sich dadurch oftmals positiv das Gewicht aus.

Da Bitterstoffe die Verdauungssäfte beeinflussen, bieten sie auch einen natürlichen Schutz vor Sodbrennen und Übersäuerung. Das ist gerade bei unserer sehr zuckerhaltigen Ernährungsweise wichtig. Denn beim Aufspalten von Zucker werden im Körper vermehrt Säuren freigesetzt - die Aufnahme von Bitterstoffen kann hier natürliche Abhilfe schaffen.

Auch wenn bittere Lebensmittel zunehmend von unseren Tellern verschwinden, gibt es dennoch ein paar, die den bitteren Geschmack und die damit verbundenen gesundheitlichen Vorzüge bewahrt haben.

Lebensmittel, die Bitterstoffe enthalten:

  • Ingwer
  • Wermut
  • Salate (z.B. Rucola, Endivien, Radicchio, Löwenzahn..)
  • Artischocken
  • Kohl (z.B. Rosenkohl und Grünkohl)
  • Brokkoli
  • Knoblauch
  • verschiedene Kräuter (z.B. Anis, Nelken, Piment, Kurkuma, Zimt..)

Wer seinen Ernährungsplan besonders abwechslungsreich und gesund gestalten will, sollte deshalb auch immer wieder zu bitteren Lebensmitteln greifen. Wer unter Heißhungerattacken, Verdauungsbeschwerden, Sodbrennen oder Übersäuerung leidet - für den können Bitterstoffe natürlich Abhilfe schaffen. Einen Versuch ist es in jedem Fall wert und im Internet finden sich unzählige, vielseitige Rezepte.


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