Wie gesund sind Light-Produkte?

Warum Ernährunsgexperten vor Light-Produkten warnen

Im Supermarkt findet sich für die meisten Produkte auch eine Light-Version. Ob fettreduzierte Sahne, zuckerreduziertes Müsli oder fettarmer Käse: Für viele Menschen scheinen diese Light-Produkte eine gute Möglichkeit zu sein, um überzählige Kilos zu verlieren oder Kalorien einzusparen. Doch während diese Diät-Produkte früher boomten, warnen immer mehr Ernährungsexperten heute vor kalorienreduzierten Lebensmitteln. 

Als Light-Produkte bezeichnet man jene Lebensmittel, bei denen im Vergleich zur 'ursprünglichen' Variante mindestens ein schädlicher Nährstoffbereich, also Zucker, Fett, Salz, Alkohol oder Kalorien pro Portion, reduziert wurde. 

Seit 2007 ist EU-weit außerdem geregelt, dass der Energiegehalt der Light-Version mindestens 30 Prozent unter dem des herkömmlichen Produktes liegt. Bei als 'fettarm' bezeichneten Lebensmitteln muss der Fettgehalt sogar unter 50 Prozent des Originals liegen.

Diese Richtlinien scheinen auf den ersten Blick vielversprechend zu sein und tatsächlich konnten Studien zeigen, dass Menschen mit leichtem bis moderatem Übergewicht das Abnehmen durch Light-Produkte erleichtert werden konnte. Die Ergebnisse fielen allerdings nur dann positiv aus, wenn die Probanden allgemein eine fettarme Ernährung verfolgten. 

Ein großer Nachteil bei Light-Produkten: Häufig verleiten fett- oder zuckerreduzierte Lebensmittel Käufer dazu beherzter zuzugreifen. Dadurch nehmen viele Menschen tendenziell mehr Kalorien zu sich, als sie es bei der herkömmlichen Version getan hätten.
Denn auch wenn Produkte einen reduzierten Fettgehalt aufweisen, ist der Kohlenhydratanteil durch die gesteigerte Verzehrmenge höher. Dies wirkt sich auch auf den Brennwert aus: Der Kalorienunterschied zur regulären Variante ist demnach nur minimal.

Ein weiterer Minuspunkt: Die meisten Light-Produkte verfügen über einen höheren Wassergehalt, um den Energiegehalt zu senken. Damit sie bei Verbrauchern dennoch in Geschmack und Konsistenz überzeugen können, werden deshalb verstärkt Emulgatoren sowie Aromen und Hefeextrakte eingesetzt. 

Einige Studien untersuchten ebenso die Auswirkungen von Light-Produkten auf die Verdauung. Die Ergebnisse zeigten, dass die Light-Produkte die natürliche Bakterienbesiedelung (Mikrobiom) des Darm beeinträchtigten. Dies hat nicht nur Bauchschmerzen und Durchfall zur Folge:  

Es gibt auch Hinweise darauf, dass die reduzierte Energieaufnahme durch den Verzehr von Light-Produkten einen erhöhten Konsum mit sich bringe. Dies gilt vor allem für süßstoffhaltige Getränke, die das Risiko folgender Heißhungerattacke deutlich verstärken.
Es lässt sich sagen, dass Light-Produkte eine zuckerreduzierte bzw. fettarme Ernährung durchaus unterstützen und sogar bei der Gewichtsabnahme helfen können. Allerdings sind sie nur dann sinnvoll, wenn sie nur vereinzelt in einen ausgewogenen Ernährungsplan integriert werden. 

Der Verzehr von Light-Produkten ist für eine gewichtsorientierte Ernährung allerdings keinesfalls Pflicht - im Gegenteil. Denn oftmals enthalten Light-Produkte im Gegensatz zur normalen Version Aromen und Zusatzstoffe.

Auch ein genauer Blick auf die Nährwerttabelle auf der Packung lohnt sich - so kann man nicht in die Kalorienfalle tappen. Denn auch wenn die Light-Produkte mit einem reduzierten Zucker- oder Fettgehalt werben, müssen sie nicht zwingend einen geringeren Brennwert haben. 

Es ist deshalb empfehlenswert vor allem auf eine kalorienreduzierte Mischkost mit vielen Ballaststoffen und möglichst wenig verarbeiteten Lebensmitteln zu achten. Wer dennoch vereinzelt Light-Produkte verzehrt, sollte sich bei einer ausgewogenen Ernährung keine Sorgen machen. 

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