Yoga bei Krebs?

Studien zeigen positive Auswirkungen von Yoga auf körperliche und seelische Nebenwirkungen bei Krebspatienten.

Nach oder bereits während einer Chemo- oder Strahlentherapie leiden viele Krebspatienten unter psychischen oder körperlichen Nebenwirkungen. Studien konnten jetzt belegen, dass sich Yoga-Therapien äußerst positiv auf das Wohlbefinden von Krebspatienten auswirken können.

Ergebnisse einer Metaanalyse aus über 24 Studien geben Evidenz dafür, dass sich durch Yoga eine effektive Linderung körperlicher und psychischer Nebenwirkungen von Krebspatienten erzielen lässt. Sowohl während als auch lange nach der eigentlichen Krebstherapie kann die  Yoga-Therapie genutzt werden, um das körperliche und psychische Wohlbefinden von Krebspatienten zu steigern.

Im Rahmen der Studien wurden vor allem sanfte Yoga-Stile praktiziert, wie beispielsweise Hatha-Yoga oder sogenanntes Restoratives Yoga. Ein bis drei mal pro Woche fanden die Yoga-Einheiten statt und dauert dabei zwischen 45 bis 120 Minuten. Insgesamt wurden die Yoga-Einheiten bis zu 12 Wochen regelmäßig von den Teilnehmern praktiziert. 

Die Teilnehmer der Yoga-Gruppe litten dabei an verschiedenen Krebsformen. Die Yoga-Therapie erfolgte teilweise während oder bereits nach Abschluss der Chemo- oder Strahlentherapie.
Die Kontrollgruppe wurde in der Zeit mit einem Aufklärungsprogramm oder den üblichen Standardmaßnahmen versorgt.
Zehn der Studien untersuchten dabei die Auswirkungen von Yoga auf Schlafstörungen. Sieben davon konnten dabei einen signifikant verbesserten Schlaf bei der Yoga- als bei der Kontrollgruppe nachweisen. 

Die Auswirkungen auf den häufig stark belastenden krebsbedingten Erschöpfungszustand (cancer-related fatigue, CRF) wurde in 16 anderen Studien untersucht. Acht dieser Studien konnten signifikante Vorteile der Yoga-Therapie nachweisen.
Aufgrund der Krebstherapie leiden viele Patienten auch unter kognitiven Einschränkungen. Eine Studie konnte bei der Yoga-Gruppe eine Gedächtnissteigerung von 19% feststellen, bei der Kontrollgruppe lediglich 5%. Eine andere Studie konnte zudem positive Auswirkungen auf die Kognition der Patienten feststellen.

Durch die sanfte Meditation des Yogas ließen sich in 12 Studien nachweisen, dass Depressionen und Angststörungen  sowie weitere psychische krebsbedingte Belastungen deutlich durch die Yoga-Therapie gelindert werden konnten. Körperliche Schmerzen und muskuloskelettale Symptome gingen bei der Yoga-Gruppe ebenfalls nachweislich zurück. Untersuchungen auf zellulärer Ebene konnte mit Hilfe biochemischer Analysen sogar belegen, dass bei Brustkrebspatientinnen, die an der Yoga-Gruppe teilnahmen, deutlich reduzierte Entzündungsmarker nachgewiesen werden konnten.

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