Bei einem Leistenbruch durchbrechen Teile des Bauchfells die Bauchdecke und bilden eine sackartige Ausstülpung in der Leistengegend. Der Leistenbruch gehört zu den am häufigsten vorkommenden chirurgischen-behandelbaren Erkrankungen des Menschen. Der Leistenbruch stellt die häufigste Hernienform (Hernie = Eingeweidebruch) überhaupt dar, denn ca. 80 % der Eingeweidebrüche treten im Bereich des Leistenkanals auf.
Männer und Frauen aller Altersklassen, aber auch Kinder und Säuglinge können von einer Leistenhernie betroffen sein – wenn auch in ganz verschiedenem Maße. Bei Frauen kommt ein Leistenbruch deutlich seltener vor als bei Männern. Männer bilden mit 80 % der Betroffenen die größte Gruppe. Bei rund 3 % der Kinder ist eine Leistenhernie angeboren. Ein Leistenbruch verursacht nicht immer Schmerzen und ist meist ungefährlich. Allerdings kann es passieren, dass sich Teile des Darms oder andere Organe durch die Lücke in der Bauchwand zwängen und dort abgeklemmt werden.
Mögliche Komplikationen sind zum Beispiel ein Darmverschluss, ein Darmdurchbruch oder sogar eine lebensbedrohliche Bauchfellentzündung, die dann eine sofortige Operation (Notoperation) erforderlich macht. Um diese Komplikationen zu vermeiden, sollte ein Leistenbruch mit wenigen Ausnahmen immer operiert werden.