Man unterscheidet feste und herausnehmbare bzw. lose Zahnspangen. Während feste Zahnspangen mithilfe sogenannter Brackets für die Dauer der Behandlung an den Zähnen fixiert werden, können herausnehmbare Zahnspangen herausgenommen werden. Zudem gibt es auch "unsichtbare" Zahnspangen.
Feste Zahnspangen
Feste Zahnspangen zeichnen sich dadurch aus, dass die Apparatur dauerhaft an den Zähnen befestigt ist. Sie haben den Vorteil, dass die Zahnbewegung körperlich und das Ergebnis stabil ist. Sie wird insbesondere bei bleibenden Zähnen genutzt. Dazu werden kleine Halteelemente-Klammern (Brackets) auf die Außenseiten der Zähne geklebt. An diesen wird wiederum ein System aus elastischen Bögen, Federn oder Gummizügen fixiert, die durch sanften Zug auf die Zähne diese an den vorgesehenen Platz bewegen.
Es ist möglich, Brackets aus Keramik oder aus Metall zu wählen, was vor allem einen Einfluss auf die Optik hat. Durch das Tragen fester Zahnspangen wird die Mundhygiene erschwert, da die Brackets Retentionsstellen für Zahnbelag (Plaque) bieten. Manche Kieferorthopäden bieten deshalb eine Bracketumfeld-Versiegelung der Zähne an, um Kariesschäden vorzubeugen. Auch die regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt und professionelle Zahnreinigungen sind hierbei empfehlenswert.
Die Behandlungsdauer hängt vom Grad der Fehlstellung und vom Alter des Patienten ab. Bei Kindern und Jugendlichen ist das Kieferwachstum noch nicht abgeschlossen, was die Behandlungsdauer verkürzt. Erwachsene Patienten müssen mit einer etwas längeren Behandlungszeit rechnen.
Herausnehmbare Zahnspangen
Sie werden häufig dann eingesetzt, wenn der Zahnwechsel von Milchzähnen zu bleibenden Zähnen noch nicht abgeschlossen ist, also Milch- und bleibende Zähne gleichzeitig im Mund auftreten. Eine herausnehmbare Zahnspange wird daher von Kieferorthopäden meist im Kindesalter empfohlen. Bei herausnehmbaren Zahnspangen kann der Kiefer reguliert werden, d.h. die Kiefergröße, -lage und das Wachstum des Kiefers kann gesteuert werden.
Mit herausnehmbaren Zahnspangen ist die Zahnpflege unkomplizierter, da bei der Mundhygiene keine besonderen Vorkehrungen notwendig sind. Auch wird diese Zahnspange nicht während der Mahlzeiten getragen und kann außerhalb des Mundes gereinigt werden. Für den Behandlungserfolg mit einer herausnehmbaren Zahnspange ist es allerdings wichtig, dass Eltern und Kinder darauf achten, dass die Zahnspange so viel wie möglich (bzw. so wie vom Kieferorthopäden empfohlen) getragen wird.
In der Regel beträgt die Behandlungsdauer mit einer herausnehmbaren Zahnspange bei Kindern zwischen 3 und 4 Jahren. Dies hängt allerdings ganz von der Fehlstellung der Zähne ab. Bei geringfügigen Gebissfehlentwicklungen kann die Behandlung auch einen wesentlich kürzeren Zeitraum in Anspruch nehmen.
Unsichtbare Zahnspangen
Neben den herausnehmbaren und festen Zahnspangen existieren auch sogenannte “unsichtbare” Zahnspangen. Einerseits besteht die Möglichkeit, für eine „unsichtbare“ Zahnspange die Brackets an den Innenseiten der Zähne zu befestigen (Lingualtechnik), sodass sie von außen nicht zu sehen sind. Nachteil dieser Vorgehensweise ist allerdings, dass die Zungenbewegung eingeschränkt ist und es deshalb vorübergehend zu Schwierigkeiten mit der Aussprache kommen kann. An diese neuen Gegebenheiten gewöhnt man sich allerdings bereits nach kurzer Zeit. Eine andere Möglichkeit der "unsichtbaren" Zahnkorrektur sind sogenannte Aligner-Systeme.
Dabei trägt der Patient eine Reihe durchsichtiger, herausnehmbarer Kunststoffschienen, “Aligner” genannt, die für eine erfolgreiche Behandlung regelmäßig ausgetauscht und der veränderten anatomischen Situation angepasst werden müssen. Genauso wie bei festen Zahnspangen ist das erzielte Ergebnis stabil, sofern anschließend ein sogenannter "Retainer" getragen wird. Ein klarer Vorteil der Aligner-Systeme gegenüber der Lingualtechnik bildet die vereinfachte Mundhygiene.
Da die Kunststoffschienen zum Essen und Zähneputzen herausgenommen werden können, entstehen keinerlei Einschränkungen. An den innenliegenden Brackets dagegen können sich Speisereste schnell ablagern und festsetzen, die teilweise beim Zähneputzen nur schwer herauszubekommen sind. Die Behandlungsdauer mit unsichtbaren Zahnspangen hängt ganz von der individuellen Befundlage ab, das heißt von der Schwere der Zahn- und/oder Kieferfehlstellung. In der Regel dauert eine Zahnkorrektur mit unsichtbaren Zahnspangen bei Erwachsenen zwischen 7 Monaten und 2 Jahren. Die Retentionsphase, also die Zeit, in der das Ergebnis stabilisiert wird, beläuft sich auf mehrere Jahre.
Welche Zahnspange in einem individuellen Fall am besten geeignet ist, hängt einerseits vom Ausgangsbefund, andererseits auch von persönlichen Vorlieben ab. Lose Zahnspangen eignen sich am besten für die Behandlung schiefer Zähne bei Kindern, deren bleibendes Gebiss noch nicht vollständig herausgewachsen ist. Aber auch bei Erwachsenen ist diese Form der Zahnreguliergung sehr beliebt, da die Spange beispielsweise für ein Meeting einfach herausgenommen werden kann.
Feste Zahnspangen haben den Vorteil, dass sie nicht herausgenommen werden können und so permanent einen sanften, aber zielgerichteten Zug auf die Zähne ausüben. Bei Patienten, die eine unsichtbare Zahnspangenlösung vorziehen, sind feste Zahnspangen, die an den Innenseiten der Zähne befestigt werden, sowie das Invisalign-System, das mit durchsichtigen Schienen arbeitet, die Mittel der Wahl.