Ingwer bei Diabetes und chronischer Parodontitis

Studie zeigt: Ingwer verbessert metabolische Werte von Diabetes-Patienten

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Ob bei Erkältungen, Halsschmerzen oder Übelkeit - die positiven Eigenschaften, vor allem aber die  entzündungshemmende Wirkung, von Ingwer sind vielen längst bekannt. Es ist nicht also verwunderlich, dass Ingwer in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus verschiedener Studien rückt.

So konnte eine aktuelle Studie nun zeigen, dass die würzige Knolle noch viel mehr kann.
Insbesondere für Diabetes-Patienten könnte Ingwer in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

Diabetes Typ-2 ist die häufigste Form der Zuckerkrankheit. Hervorgerufen wird die Erkrankung durch eine mangelhafte Wirkung von Insulin. Dadurch kann der Zucker im Blut nicht in Energie umgewandelt werden. In den Zellen entsteht dadurch ein Energiemangel während der Blutzuckerspiegel immer weiter ansteigt und unbehandelt in lebensbedrohlichen Situationen enden kann.
Darüber hinaus wird Diabetes von einer Vielzahl an Beschwerden begleitet: Patienten sind unter anderem anfälliger für Durchblutungsstörungen, Infektionen, chronische Wunden und Entzündungen und Pilzinfektionen der Schleimhäute.

Durch die krankheitsbedingte Neigung zu Infektionen haben Diabetes-Patienten ein dreifach erhöhtes Risiko an Parodontitis zu erkranken, so die Bundeszahnärztekammer.
Bei Parodontitis handelt es sich um eine bakterielle Entzündung des Zahnbettes, die eine typische diabetische Komplikation beschreibt. Parodontitis verläuft meist schleichend und kann unbehandelt zu einer Lockerung und einem Verlust der Zähne führen. Die Behandlung ist bei Diabetes-Patienten besonders wichtig, da die Parodontitis sich wiederum negativ auf das Beschwerdebild der Diabetes auswirkt. Die Forschung arbeitet aus diesem Grund an neuen Möglichkeiten beide Erkrankungen zu behandeln.

Weitere Informationen zur Behandlung von Parodontitis

So hat ein iranisches Forschungsteam des Health Research Institutes, des Diabetes Research Centers und der Ahvaz Jundishapur University of Medical Sciences die Auswirkungen von Ingwer getestet und ist zu vielversprechenden Ergebnissen gekommen.

Im Rahmen der doppelblinden klinischen Studie testete das Forschungsteam die Auswirkungen einer Supplementierung mit Ingwer. Dabei untersuchten sie die metabolischen und parodontalen Parameter von Typ-2-Diabetes-Patienten mit chronischer Parodontitis.

Über einen Untersuchungszeitraum von 8 Wochen erhielt die Hälfte der Studienteilnehmer zweimal täglich zwei Gramm Ingwer. Die andere Hälfte erhielt ein Placebo. Das Forschungsteam untersuchte begleitend die Stoffwechselwerte und legte großes Augenmerk auf die Entwicklung der Parodontitis. Letzteres umfasste die Untersuchung der Zahnfleischtaschen, den Plaque-Index sowie die Häufigkeit des Zahnfleischblutens und Zahnverlustes.

Im Laufe der Beobachtungen zeigte sich in der Ingwer-Gruppe eine deutliche Verbesserung der mittleren Werte des Nüchternblutzuckers und des Blutzuckerspiegels HbA1c. Gleichzeitig  war der mittlere Serumspiegel des “guten” Cholesterins HDL deutlich erhöht. Auch die Untersuchung der Entwicklung der Parodontitis brachte deutliche Ergebnisse: Die Zahnfleischtaschen waren weniger ausgeprägt und es gingen weniger Zähne verloren.

Die Gabe von Ingwer verbesserte folglich die metabolischen und parodontalen Parameter von Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus und chronischer Parodontitis. Zwar ist die Supplementierung mit Ingwer kein Heilmittel für die Erkrankungen, zeigte aber deutliche Verbesserung sodass eine begleitende Anwendung empfehlenswert erscheint.

Weitere Informationen zu den Studienergebnissen

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