Der Menstruationszyklus ist durch ein ausgewogenes und komplexes Zusammenspiel von Hormonen gekennzeichnet. Mit durchschnittlich 12,5 Jahren kommt es zur ersten Regelblutung (Menarche). Etwa 500 Zyklen erlebt eine Frau, bevor die Monatsblutung im Zuge der Wechseljahre (Klimakterium) zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr unregelmäßiger wird und schließlich ganz ausbleibt.
Was passiert im Körper während der Menstruation?
Der Menstruationszyklus bezeichnet die Zeitspanne zwischen dem ersten Tag der Regelblutung und dem letzten Tag vor der nächsten Regelblutung. In den meisten Lehrbüchern wird die durchschnittliche Zykluslänge mit 28 Tagen angegeben. Das kann allerdings variieren und eine Zykluslänge zwischen 25 und 35 Tagen liegt grundsätzlich innerhalb der Norm. Tatsächlich haben nur etwa 10 % aller fruchtbaren Frauen eine Zykluslänge von 28 Tagen.
Der Menstruationszyklus dient der Fortpflanzung. Monat für Monat reifen Eizellen heran, die darauf warten befruchtet zu werden. Parallel dazu baut sich die Gebärmutterschleimhaut auf, um die befruchtete Eizelle aufnehmen zu können. Findet keine Befruchtung statt, wird das Gebärmuttergewebe abgestoßen und es kommt zu einer Blutung, die etwa 2-7 Tage andauert.
Maßgeblich für den Menstruationszyklus verantwortlich sind fünf verschiedene Hormone. GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon) wird im Hypothalamus ausgeschüttet und regt in der Hirnanhangsdrüse zur Bildung von FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) an. FSH und LH ihrerseits bewirken in den Eierstöcken eine vermehrte Ausschüttung der Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron.
Der Menstruationszyklus: Zyklushälften und Eisprung
Der weibliche Zyklus lässt sich in zwei Hälften gliedern, deren Übergang durch den Eisprung gekennzeichnet ist:
1. Zyklushälfte (Follikelphase)
Eisprung (Ovulation/Ovulationsphase)
2. Zyklushälfte (Gelbkörper- oder Lutealphase)
Der Menstruationszyklus beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung. Das Hormon FSH steigt in der ersten Zyklushälfte an. Es bewirkt, dass im Eierstock Follikel (Eibläschen) heranreifen. Etwa 10 bis 12 Stunden nachdem auch der luteinisierende Hormonspiegel ein hohes Niveau erreicht hat, bricht einer dieser Follikel schließlich auf und gibt die reife Eizelle frei (=Eisprung/Ovulation). Diese wandert im Eileiter Richtung Gebärmutter und ist nun höchstens 12-24 Stunden befruchtungsfähig. Je nach Zyklusdauer findet der Eisprung etwa 11 bis 17 Tage vor der nächsten Blutung statt. Manche Frauen bemerken ihn anhand leichter Unterleibsschmerzen (Mittelschmerz). Die Ovulationsphase selbst dauert etwa 16 bis 32 Stunden.
FSH und LH regen die Eierstöcke zudem schon in der ersten Zyklushälfte zur Östrogenproduktion an. In der zweiten Hälfte der Follikelphase steigt der Östrogenspiegel deutlich, was eine stärkere Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut zur Folge hat. Diese baut sich nachfolgend auf, um die befruchtete Eizelle aufnehmen zu können. Darüber hinaus sorgt das Östrogen dafür, dass sich der Muttermund etwas öffnet und regt die Produktion von durchlässigem Zervixschleim an. Durch dessen hohen pH-Wert können Spermien im weiblichen Körper mehrere Tage lang überleben.
Nach dem Eisprung beginnt die 2. Zyklushälfte, auch Gelbkörper- oder Lutealphase genannt. Sie dauert 12-16 Tage. Jener Follikel, der das Ei freigesetzt hat, schließt sich und bildet den Gelbkörper (Corpus luteum). Dieser bewirkt eine Ausschüttung von Progesteron. Während der zweiten Zyklushälfte sind Östrogen- und Progesteronspiegel auf einem hohen Niveau. Beide Hormone sind maßgeblich verantwortlich, dass die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet ist. So sorgen sie vor allem dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut verdickt sowie mit Flüssigkeit und Nährstoffen füllt. Tritt keine Schwangerschaft ein, bildet sich der Gelbkörper zurück. Östrogen- und Progesteronspiegel sinken wieder und die Regelblutung setzt ein – ein neuer Zyklus beginnt.