Zur Therapie vergrößerter Hämorrhoiden kommen verschiedene Verfahren infrage, darunter auch nicht-operative. Welche Therapieform individuell am besten geeignet ist, sollte mit dem behandelnden Arzt entschieden werden. Er kann über die Vorteile und möglichen Risiken der einzelnen Therapieverfahren aufklären.
Allerdings ist die operative Entfernung die einzige ursächliche Therapie, die einen langfristigen Behandlungserfolg ermöglicht. Werden die Hämorrhoiden hingegen nicht entfernt, neigen sie dazu, sich immer weiter zu vergrößern und zu immer stärkeren Beeinträchtigungen zu führen.
Medikamente und Salben zu Hämorrhoiden-Behandlung
Um die Beschwerden im Zusammenhang mit vergrößerten Hämorrhoiden zu lindern, werden häufig entzündungshemmende Salben und Pasten mit Zink, Panthenol oder pflanzlichen Wirkstoffen wie Hamamelis oder Aloe Vera empfohlen. Diese Salben sollen Hautreizung und Jucken lindern, haben aber keinen Einfluss auf die vergrößerten Hämorrhoiden selbst.
Außerdem gibt es kortisonhaltige Salben, die die Entzündung hemmen sollen. Diese Salben sollten jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum angewendet werden und die vergrößerten Hämorrhoiden bilden sich dadurch auch nicht zurück, auch hier werden lediglich die Beschwerden gelindert.
Sklerosierung (Verödung) von Hämorrhoiden
Liegen die vergrößerten Hämorrhoiden noch im Inneren des Afters, fallen nur durch hellrotes Blut im Stuhl oder durch Juckreiz auf oder treten beim Pressen zwar sichtbar aus dem After aus, ziehen sich aber bei Entspannung wieder von selbst zurück, können sie mithilfe der Sklerotherapie (Verödung) behandelt werden.
Bei diesem Verfahren spritzt der behandelnde Arzt einen Wirkstoff in die vergrößerten Gefäßpolster ein, der das Gewebe verödet und schrumpfen lässt. Die Behandlung wird meist ambulant durchgeführt und ist üblicherweise schmerzlos. Manchmal sind mehrere Sitzungen nötig und ein optimales Ergebnis zu erreichen. Den allermeisten Patienten kann auf diese Weise gut geholfen werden. Jedoch können sich nach einiger Zeit erneut vergrößerte Hämorrhoiden bilden.
Gummibandligatur bei Hämorrhoiden
Lassen sich die vergrößerten und aus dem After heraustretenden Hämorrhoiden nur noch bis zum nächsten Pressen mit dem Finger nach innen zurückverlagern, werden sie mit einer Schlinge abgetragen. Hierbei streift der behandelnde Arzt einen kleinen Gummiring über das vergrößerte Hämorrhoiden-Gewebe. Das überschüssige Gewebe wird nicht mehr durchblutet und stirbt ab. Nach einigen Tagen fällt es zusammen mit dem Gummiring einfach ab.
Hämorrhoiden-Operation
Sind die Hämorrhoiden bereits chronisch vergrößert und lassen sich auch nicht mehr mit dem Finger nach innen zurückschieben, kann nur noch ein chirurgischer Eingriff die Beschwerden lindern. Die vergrößerten Hämorriden-Anteile werden unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose chirurgisch entfernt. Der Eingriff dauert etwa 30 bis 45 Minuten. In der Regel ist dazu ein kurzer Klinikaufenthalt nötig.
Auch hier gibt es unterschiedliche Methoden: Bei der sogenannten Stapler-Methode nutzt der Arzt ein spezielles Instrument (Klammernahtgerät). Es entfernt einen Ring überschüssigen Gewebes im Bereich des äußeren Mastdarms und fügt die Schnittränder direkt mit Klammern zusammen. Als Vorteile dieses Verfahrens gelten eine kurze Operationsdauer, weniger Schmerzen und eine schnelle Heilung. Die Staplermethode ist insbesondere bei fortgeschrittenen Hämorrhoiden an mehreren Stellen die Methode der Wahl.
Bei vergrößerten Hämorrhoiden in einem Segment ist eher eine konventionelle Operation (Operation nach Parks, Ferguson oder Milligan-Morgan) empfehlenswert. Dabei schneidet der Arzt die vergrößerten Hämorrhoiden heraus und rekonstruiert den Analkanal.