Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 80.000 Menschen an einer Thrombose. Bleibt sie unbehandelt, kann dies im schlimmsten Fall eine Lungenembolie zur Folge haben oder sogar einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen.
Eine Thrombose kann theoretisch in jeder Vene des Körpers vorkommen. Am häufigsten tritt das Krankheitsbild jedoch an den Beinen auf. Ärzte unterscheiden dabei zwei unterschiedliche Arten der Beinvenen-Thrombose: eine Thrombose in den oberflächlichen Venen (oberflächliche Beinvenen-Thrombose) und eine Thrombose in den tiefen Venen (tiefe Beinvenen-Thrombose).
Eine oberflächliche Beinvenen-Thrombose, die auch als Venenentzündung bezeichnet wird, befällt überwiegend eine erkrankte, veränderte Vene. Die Ursache für diese Thrombose sind meist bestehende Krampfadern. Die zweite Form der oberflächlichen Venenthrombose entwickelt sich in einer zuvor gesunden Vene – und kann dann Ausdruck einer zugrunde liegenden schweren anderen Erkrankung sein. Oberflächliche Venenentzündungen sind nicht selten und durchaus nicht außer Acht zu lassen. Sie können zu einer tiefen Beinvenen-Thrombose führen, ebenso zu einer Lungenembolie.
Wer bereits eine oberflächliche Thrombose hatte, neigt eher zu einer erneuten oberflächlichen Thrombose. Da oberflächliche Thrombosen als Folge eines Krampfaderleidens sehr häufig zu Komplikationen führen, ist eine frühzeitige Krampfader-Operation eine wichtige vorbeugende Maßnahme. Gerade in den Sommermonaten, bei heißen Temperaturen erleiden viele Krampfader-Patienten zum Teil schwere oberflächliche Venenthrombosen.
Bei einer tiefen Beinvenen-Thrombose ist eine zügige Therapie ganz entscheidend – mit Medikamenten und Kompressionsstrümpfen, eventuell auch mithilfe einer Operation oder auflösenden Behandlung des Thrombus, denn es besteht ein hohes Risiko für eine gefährliche Lungenembolie. Betroffene sollten daher zügig einen Arzt oder ein Krankenhaus kontaktieren, wenn der Verdacht auf Thrombose besteht.
Ob eine oberflächliche oder eine tiefe Beinvenen-Thrombose vorliegt, und welche Maßnahmen im Einzelfall nötig sind, sollte nur ein Phlebologe, ein Facharzt für Gefäßerkrankungen entscheiden.