Was ist Parodontitis?
Parodontitis ist eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates, die durch bakteriellen Zahnbelag verursacht wird. Das erste Stadium dieser Erkrankung wird Gingivitis genannt. Dabei liegt eine leichte Entzündung mit Zahnfleischschwellung und Zahnfleischbluten vor, die zu Beginn vor allem zu Schmerzen beim Zähneputzen führt. Bei einer Parodontitis weitet sich die Entzündung auf den Zahnknochen aus. Symptome dieser Erkrankung sind freiliegende und schmerzempfindliche Zahnhälse.
Welche Risiken ergeben sich durch Parodontitis in der Schwangerschaft?
Bleibt die Parodontitis unbehandelt, wird durch die chronische Entzündung zunehmend Gewebe abgebaut. Das Zahnfleisch geht zurück und die Entzündung kann auf den Kieferknochen übergreifen. Dies führt schlimmstenfalls dazu, dass sich die Zähne lockern und schließlich ausfallen. Außerdem können die Parodontitis verursachenden Bakterien auch die Entstehung weiterer Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, verursachen. Auch Zusammenhänge zwischen Parodontitis und Osteoporose, Alzheimer und Rheuma sind bei den Medizinern im Gespräch.
Muss Zahnfleischbluten in der Schwangerschaft behandelt werden?
Da Zahnfleischbluten ein typisches Symptom der sogenannten Schwangerschafts-Gingivitis ist und unbehandelt eine Parodontitis auslöst, ist es wichtig, diese zeitnah behandeln zu lassen.
Wissenschaftler in Europa, den USA und Japan haben zudem herausgefunden, dass bei Schwangeren, die an einer Parodontitis erkranken, das Risiko für Frühgeburten und untergewichtige Neugeborene um das Drei- bis Sechsfache erhöht ist.
Ein Grund dafür ist, dass die Parodontitis-Bakterien Giftstoffe ausscheiden, die in die Blutbahn gelangen, wodurch vorzeitige Wehen ausgelöst werden können. Schwangere, die Zahnfleischbluten oder Schwellungen des Zahnfleisches feststellen, sollten deshalb zwingend und zeitnah einen Zahnarzt aufsuchen, damit dieser die nötigen medizinischen Maßnahmen planen und gegebenenfalls direkt vornehmen kann. Der sicherste Zeitraum für die Behandlung der Parodontitis ist dabei jedoch das zweite Schwangerschaftsdrittel, also die 13. bis 24. Schwangerschaftswoche.