Je nach Schwere der Erkrankung und den auftretenden Symptomen werden zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms zwei Therapiemethoden angewendet: die konservative und die operative Therapie.
Konservative Therapie
Die konservative Therapie ist in allen leichten bis mittelschweren Krankheitsfällen empfehlenswert. Das bedeutet, dass die Schmerzen von den Betroffenen zwar als belastend, aber nicht als einschränkend im Alltagsleben eingestuft werden. Die Symptome des Karpaltunnelsyndroms lassen sich zum Beispiel mit einer speziellen Schiene, die das Handgelenk nachts in Mittelstellung fixiert und somit ruhig stellt, mildern. In bestimmten Fällen kann es nötig werden, ein Kortisonpräparat ins Handgelenk zu spritzen oder Kortisontabletten einzunehmen. Das Spritzen ist jedoch nicht ohne Risiko, da bei dem Einstich die Sehnen und Nerven verletzt werden könnten. Außerdem sollte eine Kortisontherapie grundsätzlich nur über einen kurzen Zeitraum hinweg durchgeführt werden.
Operative Therapie
Tritt mit der konservativen Therapie auch nach acht Wochen keine Besserung ein oder stellen die Beschwerden eine erhebliche Beeinträchtigung des Alltags des Betroffenen dar, ist die operative Therapie zu empfehlen. Dabei wird die Bandstruktur gespalten, welche den Karpaltunnel - ähnlich einem Dach - nach oben hin begrenzt. Damit bekommen die im Karpalkanal enthaltenen Sehnen und der Nerv mehr Platz, der Druck auf die Strukturen sinkt. In der Vergangenheit haben sich zwei Operationsverfahren etabliert: die offene Operation und die endoskopische Operation.
Die offene Operation
Eine offene Operation wird durchgeführt, wenn die Anatomie des Handgelenks bei den Patienten von der Norm abweicht, die Beweglichkeit des Handgelenks eingeschränkt ist oder es sich um einen wiederholten Eingriff handelt. Dabei wird das Band, das sich über der Knochenrinne am Handgelenk befindet (Karpalband), durchtrennt. Zudem wird Gewebe, das den Nerv einengt, entfernt. Dadurch haben Nerv und Sehnen wieder mehr Platz. Der Schnitt bei der Operation verläuft in der Längslinie der Hohlhand, er fällt also später kaum auf.
Die endoskopische Operation
Die endoskopische Operation verläuft im Prinzip wie die offene Operation. Allerdings führt der Chirurg dabei das gesamte Instrumentarium über einen etwa 1 bis 2 cm langen Hautschnitt quer in der Beugefalte des Handgelenkes ein. Der Eingriff wird von einem Hand- oder Neurochirurgen durchgeführt und dauert circa 20 bis 30 Minuten. Der Eingriff wird meist ambulant durchgeführt, kann aber auch stationär stattfinden. Es ist meist nur eine örtliche Betäubung der Hand oder des Arms nötig. Möglich ist aber auch eine kurze Teil- oder Vollnarkose.