Kinnplastik / Kinnkorrektur (Genioplastik)

Das Kinn spielt ähnlich wie Nase und Stirn eine wichtige Rolle beim individuellen Gesichtsausdruck. Für ein schönes Profil ist besonders das harmonische Verhältnis entscheidend. Während Frauen sich oft an einem zu stark betonten Kinn stören, wünschen sich viele Männer ein markanteres Kinn. Sowohl das Aussehen und als auch das Selbstbewusstsein können von einer professionell durchgeführten Kinnkorrektur profitieren.

Das Kinn spielt ähnlich wie Nase und Stirn eine wichtige Rolle beim individuellen Gesichtsausdruck. Für ein schönes Profil ist besonders das harmonische Verhältnis entscheidend. Deutliche Abweichungen der Kinnregion von der Norm können zu einer Dyssymmetrie des gesamten Gesichts führen. Liegt das Kinn im Profil zu weit vorne oder hinten oder besteht frontal eine zu lange oder kurze Kinnpartie, wird das eigene Aussehen oft als unästhetisch empfunden. Während Frauen sich oft an einem zu stark betonten Kinn stören, wünschen sich viele Männer ein markantes Kinn. Sowohl das Aussehen, als auch das Selbstbewusstsein können von einer professionell durchgeführten Kinnkorrektur profitieren. 

Ein sehr kleines oder fliehendes Kinn stört die Proportionen eines ansonsten attraktiven Gesichts – der optische Abschluss nach unten fehlt. Frauen stört dabei oft auch der durch ein fliehendes Kinn entstehende Eindruck eines Doppelkinns – selbst wenn sie insgesamt schlank sind. Männer mit einem fliehenden Kinn erhoffen sich dagegen von einer Kinnvergrößerung meist markantere, „männlichere“ Züge. In all diesen Fällen kann eine Kinnvergrößerung in Erwägung gezogen werden.

Ein zu großes Kinn verleiht dem Gesicht schnell einen harten Ausdruck – eine Einschätzung, die auf den ganzen Menschen negativ wirken kann. Gerade Frauen leiden unter einem zu großen, kantigen Kinn, das in einem weiblichen Gesicht leicht zu „grob“ oder zu „maskulin“ wirkt. Eine Kinnverkleinerung kann die Gesichtsproportionen feminisieren und auch Männern mit extrem großem, kantigem Kinn zu einer freundlicheren Ausstrahlung verhelfen. Ein Doppelkinn oder ein gut mit Fettgewebe gepolstertes Kinn kann hingegen mit einer Fettabsaugung verkleinert werden.

Möglichkeiten der Kinnkorrektur

Bevor der individuelle Behandlungsplan erstellt werden kann, ist ein persönliches Beratungsgespräch unerlässlich. Patienten erhalten dort die Möglichkeit mit dem behandelnden Arzt ohre persönlichen Wünsche und Erwartungen zu besprechen. Anhand einer Untersuchung der Kinnstruktur kann der behandelnde Arzt einen geeigneten Behandlungsplan zusammen mit dem Patienten erstellen.

Um das spätere Ergebnis besonders genau zu planen, kann mithilfe von 3D-Programmen das Endergebnis anhand eines Patientenfotos simuliert werden. Auch Vorher-Nachher-Fotos können Patienten bei der Entscheidungsfindung helfen. Hierbei ist es auch wichtig zu beachten, dass sich das Kinn harmonisch in die natürlichen Gesichtszüge einfügen soll und dementsprechend nicht jedes Kinn zu jedem passt. Eine individuelle Beratung und Planung ist daher für eine erfolgreiche Kinnplastik entscheidend.

Es ist empfehlenswert, vor dem Eingriff für etwa zwei Wochen weitmöglichst auf Nikotin zu verzichten, weil es die Wundheilung negativ beeinflusst. Des Weiteren sollten, möglichst ebenfalls zwei Wochen zuvor, blutverdünnende Medikamente (Acetylsalicylsäure wie ASS® und Aspirin®, Marcumar®, Plavix® etc.) abgesetzt werden, um das Risiko von Blutergüssen zu minimieren.

Kinnvergrößerung

Am häufigsten wird die Kinnkorrektur eines sogenannten „fliehenden Kinns“ oder eines Doppelkinns gewünscht. Die Ursache für ein fliehendes Kinn ist meist eine Unterentwicklung des Unterkiefers. Häufig liegt zusätzlich eine Fehlstellung der Zähne vor. Je nach Befund und Wunsch des Patienten können in diesem Fall verschiedene Operationstechniken zum Erfolg führen.
 

Kieferbehandlung

Mithilfe einer umfassenden, circa zweijährigen kieferorthopädischen und kieferchirurgischen Therapie können Zahn- und Kieferstellung durch die komplette Vorverlagerung des Unterkiefers korrigiert werden. Dafür wird der Unterkiefer im Bereich des Kieferwinkels auf beiden Seiten kontrolliert gebrochen, anschließend in die gewünschte Position verschoben und dort mit Schrauben fixiert. Der Vorteil dieser Behandlung ist, dass nicht nur eine optimale ästhetische Veränderung, sondern auch eine Verbesserung der Zahnstellung und Kaufunktion erreicht werden kann. Der Nachteil ist, dass diese Kieferbehandlung mindestens zwei Jahre dauert, deutlich aufwendiger ist und die Operationsrisiken gegenüber einer Kinn-Vorverlagerung erhöht sind.

Kinn-Vorverlagerung

Bei der Kinn-Vorverlagerung wird in den unteren Teil des Kieferknochens gespalten und das herausgetrennte Stück wird etwas nach vorne gesetzt. Bei diesem Vorgang wird der Kontakt zwischen Kieferknochen und Muskulatur nicht beeinträchtigt, sodass Patienten keinerlei Einschränkungen erwarten müssen. In der neuen Position wird es mit einer kleinen Metallplatte und Schrauben gehalten. Der Zugang erfolgt entweder durch den Mund über einen Schnitt zwischen Zahnfleisch und Unterlippe – hierbei entstehen keine von außen sichtbaren Narben. 

Ist ein Schnitt von außen nötig, liegt er unauffällig unterhalb des Kinns. Die Vorverlagerung des Kinnknochens kann zu einer deutlichen Verbesserung des Gesichtsprofils beitragen und auch die Halspartie kann von der Kinnplastik profitieren. Eine Zahn- und Kieferfehlstellung wird dabei jedoch nicht korrigiert. Dafür kann die Operation unkompliziert ambulant – in Vollnarkose oder in örtlicher Betäubung – durchgeführt werden. Sie dauert circa 60 – 90 Minuten, ist mit geringen Risiken verbunden und führt zu einer schnellen Genesung.

Kinn-Implantat

Eine Alternative zur Kinn-Vorverlagerung stellt der Einsatz eines Kinn-Implantats dar. Hier wird über einen Schnitt im Mund entweder körpereigenes Material (zum Beispiel Knorpel aus dem Beckenknochen) oder ein gewebeverträgliches Implantat aus Silikon, Porex oder Goretex eingesetzt. Unterschiedliche Implantat-Typen in verschiedenen Größen und Formen machen es möglich, die Form und Breite des Kinns zu verändern. Diese können auch individuell angefertigt werden. Eingebracht wird das Implantat durch die Mundhöhle. Dabei setzt der Arzt einen Schnitt im Mundvorhof vor den unteren Schneidezähnen. Alternativ kann das Einbringen des Implantates auch von außen über einen Schnitt knapp unterhalb der Kinnspitze erfolgen. Der Eingriff erfolgt ambulant bei örtlicher Betäubung und dauert circa 45 Minuten.

Kinnverkleinerung

Bei einer Kinnverkleinerung wird über einen Schnitt im Mundraum aus dem unteren Drittel des Kinns überschüssiger Knochenanteil entfernt. So wird bei dieser Kinnkorrektur bzw. Kinnverkleinerung die Kinndicke nach unten vermindert und das Herausragen nach vorne abgeschwächt.

Die Kinnverkleinerung wird in Vollnarkose durchgeführt. Der Eingriff kann durch die Mundhöhle erfolgen, durch einen Schnitt an der Innenseite der Unterlippe, oder von außen durch einen Schnitt unter dem Kinn. Mit einer kleinen Knochenfräse wird der Kieferknochen abgefräst und dadurch in die gewünschte Form gebracht. Bei einer alternativen Methode wird ein keilförmiges Knochenstück aus der Innenseite des Unterkieferknochens herausgesägt; anschließend wird der Unterkiefer mit einem Metallsteg aus Titan verschraubt. Der Eingriff erfolgt ambulant oder stationär bei örtlicher Betäubung oder Vollnarkose und dauert circa 60 Minuten.

Doppelkinn

Durch Verlust der Elastizität der Haut im Zuge des Reifeprozesses oder durch die Ansammlung von Fett unter dem Kinn und am Hals entsteht das sogenannte Doppelkinn, das sich weder mit Sport noch Diät beheben lässt. Häufig kann das Problem durch eine Fettabsaugung in örtlicher Betäubung und als ambulanter Eingriff behoben werden. Dabei wird über einen kleinen Schnitt von circa 5 mm unter dem Kinn und eventuell unter beiden Ohrläppchen mit einer sehr dünnen Saugkanüle unter die Haut des Halsbereiches eingegangen und das überflüssige Fettgewebe abgesaugt. Dadurch bleiben nur kleine Narben zurück, die nahezu nicht sichtbar sind. Wichtig und entscheidend ist jedoch, dass die Haut nach der Fettabsaugung im Kinn-Halsbereich eng auf die Unterlage des Mundbodens und des Halses gewickelt wird, damit die neu gewonnene Kinn-Halskontur erhalten bleibt. Es gibt hierfür speziell angefertigte Kompressionsware, die für mindestens acht Tage nach dem Eingriff getragen werden muss, um ein dauerhaftes, ästhetisches Ergebnis zu erzielen.

Risiken einer Kinnkorrektur

Nach einer Kinnverkleinerung bzw. Kinnvergrößerung ist der Kinnbereich häufig geschwollen, und es können in den ersten Tagen nach dem Eingriff normale Wundschmerzen auftreten. In seltenen Fällen kann es zu Taubheitsgefühlen der Haut an der Unterlippe und im Bereich des Kinns kommen. Dieses wird nach einer Kinnvergrößerung durch den Druck hervorgerufen, den das Implantat auf die aus dem Unterkieferknochen austretenden Nervenäste auslöst.
In aller Regel ist dieses Taubheitsgefühl aber bereits nach einigen Tagen vollständig verschwunden. Selten kann es zu Infektionen, allergischen Reaktionen auf Medikamente sowie zum Abstoßen des eingesetzten Implantats und zu leichtem Abbau des Kieferknochens durch die Implantatsbelastung kommen. Ebenso selten passiert es, dass das Implantat während der Heilungsphase verrutscht; dann ist ein zweiter Korrektureingriff notwendig.

Nachsorge

Kühlende Kompressen und das Schlafen mit hochgelagertem Oberkörper helfen, die nach der OP im Kinnbereich auftretenden Schwellungen zu lindern. Eine leichte Blutergussbildung im behandelten Bereich ist für einige Tage möglich. In den ersten Tagen nach einer Kinnvergrößerung kann zudem die Volumenzunahme, bedingt durch das Implantat, in Form eines leichten Spannungsgefühls spürbar sein. Um nach Eingriffen durch die Mundhöhle gelegentlich auftretenden Infektionen vorzubeugen, ist nach dem Eingriff eine sorgfältige Mundhygiene wichtig.

Während der Heilungsphase sollte der Patient als Getränke nur Wasser und Tee zu sich nehmen und zunächst nur weiche Nahrung aufnehmen. In den ersten zehn Tagen ist das Tragen eines Verbandes notwendig, der die Kinnpartie stützt; Erschütterungen sollten unbedingt vermieden werden. 

Nach acht Tagen werden die Fäden gezogen; bei einem Eingriff durch die Mundhöhle wird selbst auflösendes Nahtmaterial benutzt, sodass dieser Schritt entfällt. Nach einer Woche ist der Patient in der Regel wieder gesellschaftsfähig. Es sollte jedoch im Hinblick auf eine Bildung von unauffälligen Narben noch für zwei bis drei Wochen auf anstrengenden Sport mit starkem Schwitzen sowie auf Schwimmbad- und Saunabesuche verzichtet werden.

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