Besenreiser

Während die feinen rot-blauen Äderchen an den Beinen meist als ästhetischer Makel aufgenommen werden, so sollte dennoch ein Venenspezialist konsultiert werden. Zwar stellen Besenreiser in der Regel kein medizinisches Problem dar, in einigen Fällen können sie jedoch ein Hinweis auf eine Venenschwäche im Bereich der Beinvenen hindeuten. Um Besenreiser effektiv zu beseitigen bieten sich heute verschiedene Behandlungsmethoden an.

Fein verzweigte rot-blaue oder violette Äderchen an den Beinen werden von Betroffenen häufig als kosmetischer Makel empfunden. Zwar stellen Besenreiser in der Regel kein medizinisches Problem dar, allerdings sollte mit ihrem Auftreten dennoch ein Phlebologe konsultiert werden. In einigen Fällen können sie jedoch ein Hinweis auf eine tieferliegende Venenschwäche im Bereich der Beinvenen hindeuten. 

Unter Besenreisern versteht man die kleinste Form von Krampfadern mit einem Durchmesser von etwa einem Millimeter. Sie treten vor allem an der Vorder- und Außenseite der Oberschenkel, im Knieinnenbereich und im Bereich der Fußknöchel auf. Anders als Krampfadern liegen Besenreiser besonders nah an der Hautoberfläche und werden von Betroffenen häufig als störend empfunden, sodass gerade sommerliche Kleidung oft vermieden wird.
Sie können lokal begrenzt auftreten, oder sich zu feinen großflächigen Verzweigungen ausbilden. Die Namensgebung Besenreiser basiert auf ihrem Erscheinungsbild, die Art der feinen Verästelung erinnert an die Form eines Reisigbesens. Um mögliche Venenerkrankungen auszuschließen oder bestmöglich zu vermeiden, oder frühzeitig mit einer Behandlung zu beginnen, ist eine Abklärung mit einem Phlebologen auch bei feinen Äderchen unerlässlich. In den meisten Fällen stellen die fein verästelten Äderchen jedoch kein medizinisches Problem dar, sondern werden meist vielmehr als ästhetischer Makel empfunden, der sich Dank moderner Behandlungsmethoden schonend aber dennoch effektiv entfernen lässt. 

Ursachen für Besenreiser

In vielen Fällen entstehen Besenreiser aufgrund einer Stauung im tiefer liegenden Venenleitsystem. Durch den anhaltend erhöhten Druck weiten sich oberflächliche feinen Äderchen und es kommt zu einer sichtbar rot-blauen oder violetten Verfärbung. Aufgrund der Stauung und  dem erhöhten Druck verspüren viele Betroffene vor allem abends, eine unangenehme Schwere in den Beinen. Aber auch eine Bindegewebsschwäche kann für die Entstehung von Besenreisern verantwortlich sein. Meist ist diese Gewebsschwäche erblich bedingt, sodass in den meisten Fällen auch weitere Familienmitglieder unter einer Venenschwäche leiden. Da es sich hierbei um eine genetische Veranlagung handelt, können zwar vorbeugende Maßnahmen gegen eine Entstehung ergriffen werden, allerdings lassen sich Besenreiser nicht immer vollständig vermeiden.

Bei der hormonell bedingten Entstehung treten Besenreiser verstärkt bei Frauen auf. So kann es etwa vor der Periode, oder mit Einnahme der Antibabypille zu der Ausprägung der störenden blau-roten Äderchen kommen. Aber auch eine Schwangerschaft oder zunehmendes Alter kann die Entstehung von Besenreisern begünstigen. 
Darüber hinaus treten sie besonders häufig bei Menschen auf, die in ihrem Alltag vor allem sitzende oder stehende Tätigkeiten ausüben oder allgemein unter einem Bewegungsmangel leiden. Auch das häufige Tragen von hohen Schuhen führt zu einer Unterforderung und folgender Dysfunktion der Beinvenenpumpe, wodurch es zu einer Stauung in den Beinvenen kommt.

Weiters kann große Hitze den Körper zusätzlich belasten und zu einer verstärkten Erweiterung der Gefäße und zur Ausprägung von Besenreisern führen. Betroffene sollten deshalb ebenso auf lange heiße Bäder oder regelmäßige Besuche in der Sauna verzichten um eine übermäßige Erweiterung der Gefäße zu vermeiden. 

Ob das Körpergewicht direkt mit der Entstehung von Venenleiden zusammenhängt, ist bislang ein umstrittenes Thema in der Medizin. Zwar ist dies nicht eindeutig belegt, dennoch hat das Körpergewicht entscheidenden Einfluss auf den allgemeinen Blutfluss des Körpers, sodass bei Übergewicht die Beinvenen und die Venenklappen übermäßig beansprucht werden.

Kann man Besenreisern vorbeugen?

Da Besenreiser meist als Folge von einer genetisch bedingten Bindegewebsschwäche entstehen, ist es kaum möglich die Entstehung vollständig zu verhindern. Sind Besenreiser erst entstanden, so bilden sie sich nicht selbstständig zurück sondern können nur durch eine Behandlung bei einem Facharzt dauerhaft beseitigt werden. Allerdings gibt es einige Maßnahmen die ergriffen werden können um der Entstehung Besenreisern dennoch bestmöglich vorzubeugen. Wichtig ist vor allem ausreichend Bewegung und die gezielte Stärkung der Beinvenenpumpe. So können sportliche Aktivitäten, wie beispielsweise Schwimmen, Laufen, Radfahren oder Gymnastik dazu beitragen die Funktion der Beinvenenpumpe zu stärken. Auch kaltes Abduschen kann dabei helfen unangenehm erweiterte Gefäße zu verengen. Auch das Hochlagern der Beine kann dazu beitragen den Druck auf die Beinvenenpumpe zu verringern. 

Als effektive Methode im Alltag hat sich auch das regelmäßige Tragen von Kompressionsstrümpfen erwiesen. Während diese bis vor einigen Jahren für Betroffene nicht besonders ansprechend gestaltet wurden, so bieten sich mittlerweile eine Vielzahl an Modellen in verschiedensten Farben, sodass Kompressionsstrümpfe problemlos sichtbar, etwa unter einem Kleid, als ganz normaler Ersatz zu herkömmlichen Strümpfen getragen werden.

Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten von Besenreisern

Besenreiser stellen in der Regel vor allem ein ästhetisches Problem für Betroffene dar. Die unschönen Äderchen an den Beinen führen häufig zu einem gestörten Selbstbewusstsein und eine Einschränkung in der Kleiderwahl. 
Um Besenreiser effektiv zu beseitigen und eine Ausprägung von tieferliegenden Venenproblemen auszuschließen, ist es unerlässlich die vorliegende Venensituation zunächst individuell zu erörtern bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden um Besenreiser zu beseitigen. 

Um einen präzisen Befund stellen zu können, werden von Spezialisten in der Regel verschiedene bildgebende Verfahren, wie beispielsweise Farb-Ultraschall oder Duplexsonografie, zur Diagnosestellung herangezogen. Auch bestimmte Speziallampen geben Aufschluss über die vorliegende Venensituation. Je nach vorliegendem Befund bieten sich heutzutage verschiedene Möglichkeiten Besenreiser effektiv zu beseitigen. 

Häufig kommt es vor, dass Besenreiser unterschiedlich tief im Gewebe liegen. Dementsprechend gilt es den Behandlungsplan individuell an die Bedürfnisse des Patienten anzupassen. Welche Methode im jeweiligen Fall optimale Behandlungsergebnisse ermöglicht, muss im individuellen Gespräch mit dem Phlebologen geklärt werden. 
Zur Anwendung kommen heutzutage besonders häufig Laserbehandlungen zur Beseitigung extrem feiner Besenreiser. Aber auch verschiedene Verödungsmaßnahmen wie etwa Flüssigverödung, Mikroschaumverödung oder der Verschluss mithilfe von Dampf können hierbei Anwendung finden. Je nach vorliegender Situation kann auch eine kombinierte Behandlung aus verschiedenen Maßnahmen optimale Ergebnisse ermöglichen. 

Laserbehandlung von Besenreisern

Als Alternative zur Verödung mithilfe von Schaum oder anderer Flüssigkeiten werden bei einer Laserbehandlung keine körperfremden Stoffe eingesetzt. Diese Behandlungsmethode ist deshalb besonders verträglich. Mithilfe moderner Venenlaser können erkrankte Venen millimetergenau verschlossen werden. Um feine Äderchen restlos und schonend zu beseitigen eignet sich dieses Laserverfahren besonders gut, allerdings kann es in bestimmten Fällen auch eine gute Alternative zu operativen Maßnahmen, wie etwa bei kleineren Krampfadern, bieten.

Die Behandlung erfolgt mit einem Laser der selektiv auf Blut wirkt und umliegendes Gewebe nicht beeinträchtigt, wie beispielsweise dem Neodym-Yag-Laser. Dafür wird zunächst eine feine Lasersonde in die erkrankte Vene eingeführt um durch die Laserimpulse das dortige Blut gezielt abzubauen. Durch dieses Vorgehen und die damit einhergehende lokale thermische Behandlung schrumpft das Gefäß und wird in den nächsten Wochen selbstständig vom Körper abgebaut. In der Regel ist das Gefäß nach etwa drei Monaten vollständig abgebaut.

Durch die ständige Kühlung vor und während der Behandlung ist das Laerverfahren für Patienten besonders komfortabel. Aufgrund des Verzichts von chirurgischen Instrumenten ist bei einer Laserbehandlung auch nicht mit Narbenbildung zurechnen. Nach der Behandlung kann es jedoch zu vorübergehenden Pigmentstörungen kommen.

Dank moderner Laserverfahren kann heute auch auf die gefäßchirurgische Versorgung der Venen verzichtet werden. Durch die Verwendung eines speziellen Lasers kann der Rückfluss in die behandelte Vene verhindert werden und Seitenäste dennoch weitestgehend erhalten werden. 

Ablauf einer Laserbehandlung zur Entfernung von Besenreisern

Sklerosierung (Verödung) von Besenreisern

Bei der sogenannten Sklerosierung handelt es sich um ein Verfahren, das bereits seit vielen Jahren zur Behandlung von Besenreisern und Krampfadern eingesetzt wird. Durch die gezielte Injektion einer speziellen Flüssigkeit können so erkrankte Besenreiser oder Krampfadern präzise verödet werden. Durch die Lösung wird eine lokal begrenzte Entzündung der Gefäßwende der erkrankten Vene hervorgerufen. Durch die Sklerosierung verkleben die Gefäßwände miteinander, sodass kein Blut mehr hindurchfließen kann. In Folge wird der behandelte Teil der Vene vom Körper selbstständig abgebaut, das Venenleiden verschwindet. Patienten erhalten nach der Behandlung einen speziellen Verband, der den Prozess der Sklerosierung zusätzlich beschleunigt. Durch den angelegten Verband können die Gefäßwände schneller miteinander verkleben und werden somit rasch abgebaut. Darüber hinaus kann das Tragen von Kompressionsstrümpfen dabei helfen, den Abbauprozess zusätzlich zu unterstützen. Je nach Ausprägung der Venenschwäche können mehrere Sitzungen erforderlich sein. 

Verödung von Besenreisern mit Mikroschaum

Grundsätzlich ist diese Form der Behandlung besonders für die Entfernung von kleineren Krampfadern empfehlenswert. Aber auch bei der Beseitigung störender Besenreiser kann dieses minimalinvasive Verfahren optimale Ergebnisse ermöglichen. Ähnlich wie bei der normalen Sklerosierung wird auch hier eine spezielle Verödungsflüssigkeit in den erkrankten Teil der Vene injiziert. Bevor dies geschieht, wird die Flüssigkeit im Vorfeld zu einem feinen Schaum verarbeitet und so über feine Kanülen in das gefäß eingebracht. Durch die Struktur des injizierten Schaums lässt sich die Wirkung im Vergleich mit Flüssigverödung intensivieren. Der Schaum haftet somit direkt an den Gefäßwänden, sodass der Sklerosierungsvorgang besonders rasch verlaufen kann. Auch hier wird wie bei der Sklerosierung mit Flüssigkeiten eine lokale Entzündung hervorgerufen. Bei der Mikroschaumverödung sind in der Regel mit weniger Injektionen vergleichbare Ergebnisse zu erwarten. Auch hier empfiehlt sich zur optimalen Unterstützung das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Nach etwa drei Monaten ist die Sklerosierung abgeschlossen und die behandelten Gefäße vom Körper selbstständig abgebaut worden. Feine Äderchen beginnen bereits nach wenigen Wochen zu verblassen.

3D-Hightech-Verödung von Besenreisern

Eine besonders effektive Methode zur Behandlung von Besenreisern stellt das sogenannte farbcodierte 3D-Ultraschallverfahren dar. Da die Äderchen meist auf verschiedenen Ebenen in im Gewebe vorkommen, werden sie infolgedessen meist von verschiedenen Blutgefäßen versorgt. Durch die dreidimensionale Bildgebung, die sich durch diese Methode ergibt, kann der Befund und die anschließende Behandlung besonders präzise durchgeführt werden. 

Bei dieser Methode zur Behandlung von Besenreiser werden verschiedene Techniken optimal miteinander kobiniert um so optimale Ergebnisse zu bieten. Zum Einsatz kommen dabei sowohl verschiedene Sklerosierungsmethoden, wie beispielsweise Schaumsklerosierung, oder spezielle Venenlaser. Durch dieses Vorgehen lassen sich nicht nur Besenreiser auf verschiedenen Ebenen beseitigt werden, auch tiefer liegende Krampfadern können auf diese Weise effektiv behandelt werden. Mit einer sogenannten Kaltlichtlupe können die zu behandelnden Venen präzise ausfindig gemacht werden und die Injektion mit der sklerosierenden Flüssigkeit optimal gesetzt werden.

Nachsorge

Ziel der Behandlung ist es Besenreiser besonders sanft, jedoch dauerhaft zu beseitigen. Die Behandlung findet deshalb in der Regel ambulant unter lokaler Betäubung statt, sodass Patienten bereits kurze Zeit nach der Behandlung ihren alltäglichen Tätigkeiten nachgehen können. Sind Besenreiser an einer Stelle entfernt, so kommen sie in der Regel an der selben Stelle nicht wieder, jedoch kann die erbliche Veranlagung dazu führen, dass sich Besenreiser an anderen Stellen spontan neu bilden oder weiter verzweigen. Besonders nach der jeweiligen Behandlung ist es wichtig, dass sich Patienten bereits kurze Zeit nach der Behandlung bewegen und beispielsweise Spaziergänge unternehmen und so die Beinvenenpumpe stärken.

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Häufig gestellte Fragen zu Besenreisern

  • Besenreiser sind feine, rötliche-blaue Äderchen, die häufig an den Beinen auftreten. Sie bereiten in der Regel keine Beschwerden, werden von Betroffenen aber häufig als störend empfunden. Darüber hinaus können Besenreiser ein erster Hinweis auf Venenerkankungen sein.

  • Ursache für Besenreiser ist meist eine Stauung im tieferliegenden Venensystem. Arbeiten die tieferliegenden Venen nicht richtig, erhöht sich Druck auf das Venensystem und es kommt zur Bildung der fein verzweigten Äderchen an der Hautoberfläche. Auch Bindegewebsschwächen, hormonelle Veränderungen, mangelnde Bewegung und das häufige Tragen von hohen Schuhen begünstigen die Entstehung von Besenreisern.

  • Besonders häufig leiden Menschen, die sich zu wenig bewegen, überwiegend im Sitzen oder Stehen arbeiten, unter einer Bindegewebsschwäche leiden oder häufig hohe Schuhe tragen, öfter unter Besenreisern. Auch bei Venenerkrankungen kommt es vermehrt zu oberflächlichen Besenreisern.

  • In der Regel müssen Besenreiser nicht behandelt werden. Da Besenreiser allerdings ein erster Hinweis auf zugrundeliegende Venenerkrankungen sein können, empfiehlt sich dennoch ein abklärendes Gespräch beim Phlebologen (Venenfacharzt). Darüber hinaus empfinden viele Menschen die feinen rötlich-blauen Verästelungen an der Hautoberfläche als störend. In solchen Fällen kann eine Behandlung sinnvoll sein.

  • Zur Abklärung und Behandlung von Besenreisern ist ein Dermatologe oder Phlebologe der ideale Ansprechpartner. Mithilfe von bildgebenden Verfahren, wie Farb-Ultraschall oder einer Duplexsonografie, kann eine genaue Diagnose über die individuelle Venensituation gestellt werden.

  • Zur Behandlung von Besenreisern eignen sich je nach Befund verschiedene Verfahren. Neben der Möglichkeit der Verödung hat sich insbesondere die Lasertherapie zur Behandlung von Besenreisen etabliert.

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