Die Vitiligo-Krankheit verläuft, wie viele Autoimmunerkrankungen, meist schubweise. Viele der bereits entstandenen Flecken bleiben dauerhaft bestehen. Dennoch können sie sich in seltenen Fällen auch von alleine zurückbilden.
Ist eine wirksame Behandlung gefunden, lassen sich mit konsequenter Anwendung neue Schübe verhindern. Eine vollständige Vitiligo-Heilung ist aber leider nicht möglich. Erstes Ziel jeder Behandlung ist es also, ein weiteres Größerwerden der Hautflecken zu stoppen und bereits bestehende depigmentierte Stellen wenn möglich wieder zu verkleinern.
Ärzte setzen zur Behandlung vorwiegend die sogenannte Phototherapie ein. Zur Therapie stehen außerdem Salben mit Cortison und anderen Wirkstoffen zur Verfügung.
Medikamente bei Vitiligo
Befällt die Vitiligo nicht mehr als 10 % der Körperoberfläche, können diese Stellen gezielt mit Cremes behandelt werden. Als wirksam haben sich zum Beispiel Präparate erwiesen, die Cortison enthalten. Cortison wirkt entzündungshemmend. Zudem nehmen Wissenschaftler an, dass der Wirkstoff das überaktive Immunsystem dämpft, das die Melanozyten schädigt.
Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist jedoch, dass der Wirkstoff über mehrere Monate hochdosiert eingesetzt wird. Trägt man Cortison jedoch über einen längeren Zeitraum auf, kann die Haut dünner werden. Besonders im Gesicht ist eine solche Veränderung für Patienten schwer akzeptabel. Daher greifen Ärzte häufig nur bei akuten Schüben oder dem akuten Krankheitsbeginn für kürzere Zeiträume auf cortisonhaltige Cremes zurück.
Die Cortison-Therapie kann mit einer Klimatherapie, aber auch mit der Phototherapie kombiniert werden.
Phototherapie bei Vitiligo
Wenn die Weißfleckenkrankheit zahlreiche Hautareale an ganz unterschiedlichen Körperstellen betrifft, lässt sich mit Cremes meist kein zufriedenstellendes Behandlungsergebnis erzielen. Hier kann eine kontrollierte Phototherapie in der Hautarztpraxis sinnvoll sein. Dabei belichtet der Arzt die erkrankten Hautstellen mit UV-Licht bestimmter Wellenlänge. Ziel der Phototherapie ist es, die Bildung von neuem Hautpigment anzuregen.
Bei dieser Therapie ist eine Behandlungsdauer von sechs bis zwölf Monaten erforderlich. Eine Repigmentierung gelingt dabei oftmals im Gesicht und am Körperstamm. Vitiligoherde an Händen oder Füßen sprechen dagegen seltener auf die phototherapeutische Behandlung an.
Lasertherapie bei Vitligo
Zu den neueren Phototherapien bei Vitiligo gehört die Behandlung mit dem sogenannten Xenon-Chlorid-Excimer-Laser. Hier wird die Haut mit Licht einheitlicher Wellenlänge belichtet. Ziel der Lasertherapie ist es, wie auch bei der konventionellen Phototherapie, die Bildung von neuem Hautpigment anzuregen. Der Vorteil der Behandlung mit dem Xenon-Chlorid-Excimer-Laser besteht darin, dass dabei die Lichtstrahlung ganz gezielt nur auf die erkrankten Hautareale einwirkt. Allerdings ist die Behandlung nicht bei allen Patienten wirksam und wird von der gesetzlichen Krankenversicherung üblicherweise nicht bezahlt.
Auch diese Behandlungsmethode spricht nicht an allen Körperstellen gleich gut an. Während in der Körpermitte und im Gesicht bis zu 90 % Repigmentierung erreicht werden kann, ist dies an Unterarmen und Beinen nur bei 5 bis 30 % der Fall. Die Therapie erfolgt in der Regel ein- bis zweimal in der Woche über ein halbes oder ein ganzes Jahr. Insgesamt sind 20 bis 25 Sitzungen notwendig.
PUVA-Therapie zur Behandlung von Vitiligo
Eine weitere Behandlungsmethode bei Vitiligo ist die PUVA-Therapie. Dabei wird die Haut mit einer Substanz eingecremt, die die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht. Diese sogenannten Psorale gibt es in Tablettenform, als Creme oder als Badezusatz. Nach der Behandlung mit den Psoralen erfolgt die ärztlich kontrollierte Belichtung mit UV-A-Strahlen.
Bei 60 % der Patienten bessern sich unter dieser Art der Bestrahlung die Flecken im Gesicht und am Hals. Schlechter sind die Ergebnisse an Händen und Füßen. Die Therapie erfordert eine konsequente Belichtung zweimal wöchentlich. Ein erster Erfolg kann nach 30 bis 40 Behandlungen erwartet werden. In manchen Fällen sind aber auch 100 bis 300 Behandlungen nötig, um eine Repigmentierung zu erzielen.