Vor der Bruststraffung
Voraussetzung für die Operation ist, dass das Wachstum der Patientin abgeschlossen ist und ihre Brüste voll entwickelt sind. Entscheidend ist zudem der allgemeine körperliche und psychische Gesundheitszustand.
Idealerweise sollte der Eingriff erst nach der Schwangerschaft und der Stillzeit erfolgen und wenn die Familienplanung bereits abgeschlossen ist, da sich die Brust durch eine weitere Schwangerschaft und Stillzeit erneut absenken kann. Hat die Frau gerade ein Kind geboren, ist mit einem Eingriff bis mindestens acht Monate nach Stillende abzuwarten, bis die Brust sich wieder entsprechend normalisiert hat. In einem ausführlichen Beratungsgespräch informiert der Arzt – in aller Regel ein plastischer Chirurg – die Patientin vorab über die verschiedenen Operationstechniken und möglichen Risiken der Bruststraffung. Umgekehrt schildert die Patientin dem Arzt, was sie von der Operation erwartet und wie sie sich ihre "neue" Brust vorstellt. Damit die Bruststraffung nach individuellen Erfordernissen geplant werden kann, verschafft sich der Operateur zudem einen optischen Eindruck von der aktuellen Befundsituation der Patientin. Im Anschluss wird dann gemeinsam entschieden, ob und mit welcher Operationsmethode die Mastopexie vorgenommen wird.
Die individuelle Durchführung der Operation sowie die dabei bevorzugte Schnittführung hängen von der jeweiligen Anatomie und insbesondere der Ausprägung des Befundes ab. Die Bruststraffung wird in Vollnarkose durchgeführt und ist meist mit einer anschließenden Klinikübernachtung verbunden, kann jedoch auch ambulant erfolgen.
Ablauf der operativen Bruststraffung und mögliche OP-Techniken
Grundsätzlich wird bei einer Mastopexie die überschüssige Haut im unteren Brustbereich entfernt, wodurch typische Merkmale einer jugendlichen Brust wiederhergestellt werden. Häufig muss bei diesem Vorgang auch der Brustwarzenhof verkleinert und angehoben werden. Eine reine Bruststraffung hat keinen Einfluss auf die Größe der Brust, da lediglich überschüssige Haut entfernt wird. Die Brust wird durch die Straffung also nicht kleiner. Je nach Umfang der vorzunehmenden Korrektur variiert die Narbe, die aber immer um den Warzenhof und in den meisten Fällen in der Unterbrustfalte verläuft und später meistens nahezu unsichtbar ist. Die Operation erstreckt sich je nach Korrekturumfang über ca. 2,5 bis 3,5 Stunden.
Als narbenärmste Technik bei der Mastopexie gilt die periareoläre Straffung (Schnittführung um den gesamten Brustwarzenhof). Dabei entfernt der Chirurg um die Brustwarze herum einen ringförmigen Hautstreifen und verschließt die Wunde dann unter der obersten Hautschicht mit einem feinen Faden. Die Methode eignet sich vor allem, wenn der Hautüberschuss nicht allzu groß ist und der Busen nur eine leichte Straffung benötigt.
Der größte Straffungseffekt lässt sich mit dem T-Schnitt erreichen. Hier schneidet der Arzt rund um den Warzenvorhof, von dessen Unterrand senkrecht nach unten bis zur Brustfalte und dort weiter nach innen und außen, sodass sich ein auf dem Kopf stehendes T ergibt. Wenn die Brüste besonders stark erschlafft sind, verläuft der Schnitt zusätzlich waagrecht entlang der natürlichen Brustfalte zur Seite (L-Schnitt). Verzichtet der Chirurg ganz auf einen horizontalen Schnitt, bezeichnet man das als Lejour-Technik oder i-Schnitt.
Anschließend legt der Arzt Drainagen ein, über die Blut und Sekret abfließen können, und vernäht die Wunde, wobei er beim i-Schnitt sowie der Technik nach Lejour die Haut mit einer Spezialnaht rafft. So entsteht zunächst eine gekräuselte Narbe, die sich nach einigen Monaten durch die natürliche Hautschrumpfung glättet. Zum Abschluss bekommt die Patientin einen straff sitzenden Verband oder einen speziellen Büstenhalter angelegt, der die Brüste stützt und ruhig stellt.