Das Auftreten einer Akne-Erkrankung lässt sich aufgrund familiärer Häufungen in erster Linie auf die genetische Veranlagung zurückführen. Aber auch Stoffwechselerkrankungen, Hormonstörungen oder Medikamenten- und Hormongaben können Akne verursachen. Darüber hinaus begünstigen auch äußere Einflüsse wie berufsbedingte Kontakte mit Fetten, eine falsche Hautpflege und Ernährung oder Sonnenlicht das Auftreten von Akne.
Akne vulgaris
Die Akne vulgaris ist die bekannteste und zugleich häufigste Akneform. Sie wird auch „gewöhnliche Akne“ genannt. Die Akne vulgaris wird durch die hormonellen Veränderungen während der Pubertät hervorgerufen, deshalb tritt sie am häufigsten zwischen dem 15. und 18. Lebensjahr auf, bei Mädchen etwas früher als bei Jungen. Verursacher sind hier die männlichen Geschlechtshormone, die sogenannten Androgene. Diese werden nicht nur bei Männern, sondern in geringem Maße auch bei Frauen, vor allem während der Pubertät, verstärkt produziert. Da sie aber bei Männern in größerer Menge vorkommen, sind Männer meist auch stärker von der Akne vulgaris betroffen.
Wird Akne vulgaris gut behandelt, heilt sie in der Regel schnell ab. Unbehandelt bildet sie sich meist bis zum 25. Lebensjahr von alleine zurück. In einzelnen Fällen können aber Symptome auch noch bis zum 40. Lebensjahr bestehen bleiben.
Die verursachenden Hormonschwankungen treten jedoch leider nicht nur während der Pubertät, sondern auch während der Schwangerschaft, in den Wechseljahren (Menopause) und bei Absetzen der Anti-Baby-Pille auf. Zu diesen Zeitpunkten sowie während der Menstruation, wenn die Haut verstärkt Talg produziert, kommt es bei Frauen häufig erneut zu einem Ausbruch der Akne.
Je nach Schweregrad wird Akne vulgaris weiter in drei Unterformen unterteilt: Akne comedonica, Akne papulopustulosa und Akne conglobata.
Die Akne comedonica ist die leichteste Form und betrifft vorwiegend das Gesicht. Sie ist durch Mitesser geprägt, die sich besonders im seitlichen Nasen-, im Kinn- und Stirnbereich befinden und sich entzünden können.
Die Akne papulopustulosa ist durch Mitesser und entzündliche Pusteln gekennzeichnet und wird als mittelschwere Form eingestuft. Außer dem Gesicht können auch Brust, Rücken und Oberarme betroffen sein. Aus den Entzündungen können rasch oder auch erst später unterschiedliche Narbentypen entstehen.
Die Akne conglobata ist die schwerste Form der Erkrankung. Hierbei bilden sich aus den Pickeln 1 bis 2 cm große, hochentzündliche und schmerzhafte Knoten, die miteinander zu Gängen verschmelzen. Häufig kommt es dabei auch zur Abkapselung tief sitzender und schmerzhafter Abszesse. Nach dem Abheilen der Entzündungen bleiben charakteristische Akne-Narben bestehen. Hauptsächlich Männer sind von dieser schweren Form der Akne betroffen.
Neben der Akne vulgaris gibt es jedoch einige weitere Formen der Akne. Das sind die Neugeborenen-Akne, die Säuglingsakne, die Mallorca-Akne und die Akne inversa.
Neugeborenen-Akne
Bei der Neugeborenen-Akne treten kleine Mitesser vorwiegend auf den Wangen auf. Diese können schon vor der Geburt bestehen oder sich im Verlauf der ersten Lebenswochen bilden. Etwa 20% aller Säuglinge sind von dieser Akne-Form betroffen, Jungen häufiger als Mädchen. Die Neugeborenen-Akne ist jedoch völlig harmlos und verschwindet meist innerhalb einiger Wochen von selbst wieder. Eine Therapie ist deshalb nicht notwendig.
Säuglingsakne
Die Säuglingsakne tritt zwischen dem 3. und dem 6. Lebensmonat auf, auch hier bei Jungen häufiger als bei Mädchen. Sie zeigt sich durch kleine gelbliche Pickelchen, die sich vorwiegend auf der Stirn und den Wangen bilden. Daraus können sich Narben entwickeln. Die Säuglingsakne sollte in jedem Fall von einem Arzt behandelt werden. Die meisten Betroffenen mit Säuglingsakne entwickeln im späteren Leben Akne vulgaris.
Mallorca-Akne
Eine weitere Sonderform der Akne ist die sogenannte Mallorca-Akne. Sie ist keine typische Akneerkrankung, sondern eher eine lichtbedingte Reaktion. Bei der Mallorca-Akne bilden sich kleine Pusteln vorwiegend im Dekolleté und auf den Armen und Beinen, sehr selten auch im Gesicht. Ein unangenehmer Nebeneffekt sind Juckreiz und eine starke Rötung, die aber nur in manchen Fällen auftreten.
Ursache der Mallorca-Akne ist eine Reaktion von Sonnenlicht bzw. UV-Strahlung mit dem Talg der Haut oder mit den Fetten in Sonnenschutzcremes. Es wird vermutet, dass das Risiko an Mallorca-Akne zu erkranken unter anderem auf einer genetischen Veranlagung basiert. Besonders häufig tritt die Mallorca-Akne zudem bei jungen Menschen mit einem fettigen Hauttyp auf.
Akne inversa
Bei Akne inversa handelt es sich um eine Entzündung der Talgdrüsen, die vorwiegend im Achsel- und Intimbereich sowie in der Leistengegend auftritt. Bei dieser schweren Akne reichen Medikamente alleine auf Dauer nicht zur Behandlung aus. Am besten lassen sich die Hautveränderungen durch eine Laserbehandlung entfernen.
Bei manchen Menschen kann auch die Ernährung die Entstehung von Akne begünstigen. In schlechtem Ruf stehen in diesem Zusammenhang zum Beispiel sehr fettreiche Nahrungsmittel. In Studien konnte dieser Zusammenhang allerdings bisher noch nicht bestätigt werden.