Vor dem Fadenlifting
Im Vorfeld des Eingriffes erfolgt ein ausführliches Patientengespräch. Im Gesprächsverlauf stellt der behandelnde Arzt fest, ob ein Fadenlifting im individuellen Fall möglich und sinnvoll ist. Außerdem informiert er unter anderem über erforderliche vorbereitende Maßnahmen – so ist es zum Beispiel notwendig, am Vortag der Behandlung auf Alkohol zu verzichten und vor dem Eingriff für etwa 7 Tage keine Medikamente mit blutverdünnender Wirkung einzunehmen. Weiterhin wird präzise festgelegt, welche Gesichtspartien oder Körperstellen behandelt werden sollen und wie viele Fäden im individuellen Fall nötig sind. Den genauen Verlauf der Fäden markiert der Arzt dann vor dem Eingriff auf der Haut.
Fadenlifting mit zwei Behandlungssystemen
Beim Fadenlifting werden Fäden unterschiedlicher Beschaffenheit und Länge unter der Haut platziert. Zum Einsatz kommen resorbierbare, also selbstauflösende Fäden, die der Körper nach einigen Monaten rückstandslos abbaut. Es stehen zwei Behandlungssysteme zur Verfügung, die jeweils andere Schwerpunkte und Behandlungsziele haben: Das Silhouette-Soft-Fadenlifting und das Princess-Fadenlifting.
Das Silhouette-Soft-Fadenlifting zeigt sich bei abgesunkenen Hautpartien an Wangen, Augenbrauen und Mundwinkeln als besonders effektiv. Das Gesicht wirkt revitalisiert und schmaler – Konturen wie die Wangen-Kinn-Linie erscheinen neu definiert. Der sofortige Liftingeffekt wird durch spezielle Fäden erreicht, die in bestimmten Abständen mit konischen Kegeln versehen sind. Sie wirken wie Widerhaken und geben den Fäden in der Unterhaut optimalen Halt. Einmal unter der Haut platziert, halten sie das Gewebe in Position und verhindern das erneute Absinken.
Zum Anheben der Wangenpartie dient ein langer Faden, der in umgekehrter V-Form im Unterhautgewebe eingebracht wird. Die Einstichstelle, die auch Fixationspunkt ist, befindet sich am Haaransatz – die beiden Austrittspunkte der Nadel liegen im unteren Wangenbereich. Die resorbierbaren Fäden aus Polymilchsäure (PLA-Fäden) werden nach 1 – 2 Jahren vom Organismus abgebaut. Der Liftingeffekt tritt sofort ein, verstärkt sich im Laufe der Zeit und bleibt auch über den Abbau der Fäden hinaus längere Zeit erhalten, da das Bindegewebe rund um die Fäden neue Kollagenfasern gebildet hat.
Beim Princess-Fadenlifting liegt der Schwerpunkt eher auf der Faltenbehandlung. Falten werden sichtbar geglättet und die Haut wirkt deutlich straffer und verjüngter. Ein Princess-Lift bietet vielfältige Behandlungsmöglichkeiten – von kleinen Augenfältchen über Marionettenfalten um den Mund bis hin zu den Nasolabialfalten. Genauso wie beim Silhouette-Soft sind die dafür verwendeten hochwertigen Fäden geprüfte medizinische Produkte, die seit vielen Jahren auch in anderen medizinischen Bereichen zum Einsatz kommen. Das Material ist daher in höchstem Maße gewebeverträglich.
Beim Princess-Lift werden sogenannte Fäden aus Polydioxanon (PDO-Fäden) verwendet. Je nach Behandlungsziel kommen dabei entweder glatte oder mit kleinen Widerhäkchen versehene Fäden zum Einsatz. Anders als beim Silhouette-Soft-Fadenlifting werden die Fäden jeweils nur mit einer Einstichstelle unter die Haut gebracht und bis zur gewünschten Position vorgeschoben. Die Fäden können parallel nebeneinanderliegen, sich überkreuzen oder ein Gitter bilden. Ein Princess-Lift wirkt ebenso wie das Silhouette-Soft-Fadenlifting auf zweifache Weise. Das entstandene Fadengerüst stützt und stabilisiert das Gewebe. Der entscheidende Verjüngungseffekt jedoch entsteht durch die wachstumsstimulierende Wirkung der Fäden. Der mechanische Reiz der Fäden setzt den natürlichen Reparaturmechanismus des Körpers in Gang. Das Gewebe regeneriert sich von Grund auf und bildet vermehrt wertvolles Kollagen und Elastin, die der Haut Fülle und Spannkraft schenken. Die Fäden bauen sich nach 6 – 8 Monaten langsam ab – zurück bleibt ein natürliches Stützgerüst aus revitalisiertem Bindegewebe, das die Haut bis zu zwei Jahren jung hält. Ein leichter Straffungseffekt ist sofort wahrnehmbar. Das endgültige Ergebnis ist nach 6 – 8 Wochen erreicht.
Ablauf
Für die Dauer der Behandlung erhält der Patient eine örtliche Betäubung. Vor allem die Einstich- und Ausstichstellen werden unempfindlich gemacht, damit die Behandlung für den Patienten besonders angenehm ablaufen kann. Der Arzt führt die Fäden nun mit einer feinen Nadel durch das Fettgewebe und fixiert sie in der gewünschten Position. Die Fadenenden werden bis auf wenige Zentimeter gekürzt und am Ende der Behandlung vollständig abgeschnitten. Die Behandlung erfolgt nacheinander für beide Gesichtshälften. Dabei ist ein sorgfältiges Arbeiten erforderlich, um ein symmetrisches Ergebnis zu erzielen. In einigen Fällen muss der Faden hierfür etwas stärker gespannt werden, sodass zunächst noch einige Dellen sichtbar sind. Diese legen sich jedoch in den folgenden Tagen, wenn der Faden etwas an Halt verliert. Die gesamte Behandlung dauert je nach Umfang und Zahl der verwendeten Fäden etwa 20 bis 90 Minuten.