Fußpilz

Fußpilz gehört in Deutschland und den westlichen Industrieländern nicht nur zu den häufigsten Hautpilzerkrankungen, sondern ist auch eine der häufigsten Infektionskrankheiten überhaupt. Schätzungsweise ein Drittel der Bevölkerung leiden hierzulande an einer Fußpilzinfektion.

Der Fußpilz (Tinea pedis) ist eine sehr häufig vorkommende, oftmals chronische Pilzinfektion der Füße, für die entweder (in circa 75 % der Fälle) Fadenpilze, seltener Hefepilze oder Schimmelpilze verantwortlich sind.
Fußpilz gehört in Deutschland und den westlichen Industrieländern nicht nur zu den häufigsten Hautpilzerkrankungen, sondern ist auch eine der häufigsten Infektionskrankheiten überhaupt. Schätzungsweise ein Drittel der Bevölkerung leiden hierzulande an einer Fußpilzinfektion und bis zu 70 % aller Deutschen sind mindestens einmal im Leben von einem Fußpilz betroffen, Frauen seltener als Männer.

Ursachen von Fußpilz

Je mehr Menschen an einem Ort barfuß laufen, desto größer ist die Ansteckungsgefahr für Fußpilz, da die Fußpilz-Erreger in einem feucht-warmen Milieu besonders gut gedeihen. Das Risiko einer Ansteckung mit Fußpilz ist also vor allem in öffentlichen Nasseinrichtungen wie Gemeinschaftsduschen, Schwimm- und Freibädern oder Sauna-Anlagen sowie Sporthallen, Ferienanlagen und Campingplätzen, aber auch auf Teppichböden von Hotelzimmern und in Umkleidekabinen besonders groß.

Zur Risikogruppe der Menschen, die besonders anfällig für Fußpilz sind, gehören unter anderem ältere Menschen, Diabetiker, HIV-Patienten und Raucher. Darüber hinaus sind auch Menschen, die eine Operation, Transplantation oder Chemotherapie hinter sich haben, übergewichtig sind oder an Durchblutungsstörungen in den Füßen und Beinen leiden, anfälliger für Fußpilz. Aber auch Menschen, die an den Füßen sehr stark schwitzen, sind gefährdet. 

Fußfehlstellungen, wie Hammerzeh, Senk-, Spreiz- und Plattfüße machen ebenfalls anfälliger gegen Pilzinfektionen, da diese Fehlstellungen Druckstellen verursachen und damit Eintrittspforten für die Infektion schaffen. Menschen mit einer familiären Disposition für Fußpilz gehören ebenfalls zur Risikogruppe, die häufig an Fußpilz erkrankt.

Nicht zuletzt sind Sportler häufig von Fußpilz betroffen, denn sie kommen in Gemeinschaftsduschen und Umkleidekabinen intensiver mit anderen potentiellen Pilzüberträgern in Kontakt. Zusätzlich sorgen das Tragen eines Sportschuhs, das Schwitzen und die damit verbundene gesteigerte Feuchtigkeit des Fußes für besonders „pilzfreundliche“ Bedingungen.
Die Übertragung der für Fußpilz verantwortlichen Erreger erfolgt in der Regel von Mensch zu Mensch durch eine sogenannte Schmier- bzw. Kontaktinfektion. Hierbei sind zwei verschiedene Übertragungswege möglich: die direkte und die indirekte Schmierinfektion. Bei der direkten Schmierinfektion werden die Fußpilz-Erreger beim direkten Hautkontakt mit dem infizierten Fuß eines anderen Menschen übertragen. Bei der indirekten Schmierinfektion erfolgt die Ansteckung dagegen indirekt durch den Hautkontakt mit kontaminierten Gegenständen (z.B. Schuhe oder Socken) oder Oberflächen (z.B. Fuß- oder Teppichböden, Handtücher etc.).

Symptome bei Fußpilz

Ein Fußpilz kann in den Zehenzwischenräumen und/oder an den Zehen, den Fußsohlen, am Fußrand sowie am Fußrücken auftreten. In circa 80% der Fälle sind jedoch die Zehenzwischenräume betroffen.  

Das erste spürbare Symptom einer Fußpilzinfektion ist meist ein starker, hartnäckiger Juckreiz.
Beim Fußpilz zwischen den Zehen tritt er meist zuerst zwischen dem vierten und fünften Zeh auf. Nach und nach entwickeln sich dann auch Symptome in den anderen Zehenzwischenräumen. Im Anfangsstadium erscheint die infizierte Fußhaut zunächst nur weißlich und aufgequollen.

Im weiteren Verlauf beginnt die Haut zu nässen und einzureißen, die betroffenen Stellen schmerzen bei Bewegungen. Nun quillt die Haut auf und schuppt sich. Unter den weißlichen Hautschuppen ist gereiztes und entsprechend gerötetes Gewebe sichtbar. Es kommt zur Bildung von Blasen oder Pusteln sowie kleinen Hauteinrissen, die das Eindringen weiterer Keime und insbesondere auch bakterieller Erreger begünstigt. Außerdem kann es zu einem unangenehmen, süßlichen Geruch an den betroffenen Hautstellen kommen. Diese Fußpilz-Symptome treten nicht immer gleichzeitig auf und variieren in ihrem Stärkegrad. 

Ohne eine entsprechende Behandlung heilt ein Fußpilz nicht ab. Vielmehr breitet er sich unbehandelt auf den ganzen Fuß oder auch andere Körperbereiche aus und verläuft chronisch. Außerdem kann sich aus Fußpilz auch Nagelpilz entwickeln. Bei Nichtbehandlung besteht zudem ein hohes Risiko, andere Menschen anzustecken.

Diagnose Fußpilz

Bei typischen Anzeichen von Fußpilz ist der richtige Ansprechpartner der Hautarzt oder ein Facharzt für Fußkrankheiten, ein sogenannter Podologe. 

Eine Fußpilzinfektion lässt sich bereits an den charakteristischen Symptomen und Hautveränderungen erkennen. Um jedoch genau zu klären, welche Pilzart die Ursache ist, muss der Arzt Hautproben entnehmen. Dazu schabt er mit einem Spatel Hautschuppen aus den infizierten Arealen ab, was üblicherweise schmerzfrei möglich ist. Diese Schuppen werden unter dem Mikroskop untersucht.
Zudem legt der Arzt bzw. sein Labor auf speziellen Nährböden eine Pilzkultur an, die bei bestimmten Temperaturen einige Tage "bebrütet" wird. Aus den gewachsenen Kolonien lässt sich dann auf die Pilzart schließen. 

Behandlungsmöglichkeiten bei Fußpilz

Die Fußpilz-Behandlung richtet sich nach dem Ausmaß der Pilzinfektion. Bei einem leichten Fußpilz, der sich noch im Anfangsstadium befindet, genügt es meist, die betroffenen Hautregionen äußerlich (topisch) zu behandeln. Bei fortgeschrittenem, großflächigem Pilzbefall an Fußsohlen, -ballen, Fersen und Nägeln ist jedoch die Einnahme von Tabletten (eine systemische Therapie) erforderlich, die den Pilz auch von innen bekämpfen.

Äußere (topische) Behandlung bei Fußpilz

Bei der topischen Behandlung werden gut verträgliche Cremes, Salben, Sprays, Lösungen, Tinkturen, Gels, Puder oder Pasten mit antimykotischer Wirkung auf die von Fußpilz betroffenen Hautregionen aufgetragen. Diese äußerlich angewendeten, sogenannten Antimykotika sind meist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und können leicht in Eigenregie zur Behandlung von Fußpilz eingesetzt werden.

In der Regel müssen sie für drei bis sechs Wochen zwei- bis dreimal täglich auf die betroffene Fußhaut aufgetragen werden. Dabei dringen sie tief in die Hautschichten ein, um auch die tiefer sitzenden Fußpilz-Sporen zu erreichen.

Innere (systemische) Therapie bei Fußpilz

Bei der systemischen Therapie werden die Antimykotika oral in Form von Tabletten verabreicht und so über den Blutkreislauf im gesamten Organismus verteilt. Diese innerlich angewendeten Antimykotika kommen in der Regel nur bei schweren, fortgeschrittenen Fällen von Fußpilz zum Einsatz oder werden notwendig, wenn die äußerliche Therapie nicht den gewünschten Erfolg gezeigt hat und die Beschwerden weiter anhalten. Da Antimykotika zum Einnehmen auf den gesamten Körper wirken, können Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten, deshalb sind sie verschreibungspflichtig.

Auch die systemische Therapie gegen Fußpilz sollte über einen Zeitraum von mindestens drei bis sechs Wochen durchgeführt werden, auch wenn die Symptome vor Ablauf dieser Zeitspanne schon verschwunden sind. Nur dann ist gesichert, dass der Pilz vollständig abgetötet wurde und keine Rückfälle zu befürchten sind.

Während der Behandlung ist es zudem wichtig, auch das Schuhwerk mitzubehandeln. Dazu eignet sich ein spezielles Schuhspray, das zur Bekämpfung von Fuß- und Nagelpilzerregern entwickelt wurde. Auch Handtücher und sonstige Textilien zuhause sollten entsprechend behandelt werden.

Wird die Therapie rechtzeitig und konsequent durchgeführt, heilt Fußpilz ohne bleibende Schäden ab. Danach ist es wichtig, einer erneuten Pilzinfektion gezielt vorzubeugen.

Nachsorge und Vorbeugung

Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung von Fußpilz besteht darin, in Schwimmbädern, Saunen, öffentlichen Duschen und anderen Nasseinrichtungen niemals barfuß zu laufen, sondern stets Badeschuhe, Sandalen oder Flip-Flops zu tragen. 

Dasselbe gilt in öffentlichen Wasch- und Umkleideräumen oder in Gemeinschaftsduschen, etwa in Sportanlagen oder auf Campingplätzen, sowie in Turnhallen und Hotelzimmern, wo die Fuß- und Teppichböden eine potentielle Infektionsquelle sind. Durch das Tragen von Bade- oder Hausschuhen wird der Kontakt mit den Fußpilz-Erregern möglichst vermieden und kann so das Risiko an einer Fußpilz-Infektion zu erkranken, reduzieren.

Empfehlenswert ist es zudem, jeden Tag andere, aber immer gut passende und bequeme Schuhe zu wählen, damit die einzelnen Paare trocknen können. Zwischen höheren und flachen Absätzen abzuwechseln ist sinnvoll, um Zehenverformungen vorzubeugen. Ebenso wichtig wie die richtige Passform ist ein atmungsaktives Material wie Leder oder moderne Mikrofasern – so wird die Fußfeuchte schnell wieder abgeleitet. 

Socken sollten aus natürlichen Materialien bestehen und täglich gewechselt werden. Ebenfalls ist es ratsam, Handtücher regelmäßig zu wechseln und diese, ebenso wie Badematten, Socken und Bettwäsche, bei Temperaturen über 60 Grad waschen.
Durch eine regelmäßige Kontrolle der Zehen, Zehenzwischenräume und Fußsohlen lässt sich Fußpilz früh entdecken. Mindestens einmal in der Woche sollte man sich deshalb ausführlich der Fußpflege widmen.

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