Photodynamische Therapie - PDT

Der Gedanke, schadhaftes oder bösartiges Gewebe mittels speziellen Lichtspektren zu behandeln, ist bereits älter als 100 Jahre. Erst mit dem Einzug der moderner Lasermedizin konnte die PDT ermöglicht werden. Außerdem ist die Photodynamische Therapie für Patienten ein besonders schonendes Verfahren, das jedoch eine effektive Möglichkeit bietet Hautveränderungen zu behandeln. Auch Hautkrebsvorstufen können so wirksam beseitigt werden.

Sonnengebräunte Haut gilt immer noch als Synonym für Gesundheit und Attraktivität. Doch übermäßig lange Sonnenbäder und unzureichender Sonnenschutz haben nicht nur einen schmerzhaften Sonnenbrand zur Folge: Ist die Haut häufig ungeschützt UV-Strahlung ausgesetzt, kommt es zu einer irreversiblen Schädigung der Zellen. Entartete Hautzellen wiederum können auslösender Faktor für die Bildung von bösartigen Tumorzellen sein und somit das Risiko erhöhen, an Hautkrebs zu erkranken. 

Hautkrebsarten
Der Oberbegriff Hautkrebs steht für diverse Erscheinungsformen bösartiger Hauttumore. Sie lassen sich grundsätzlich zwei Gruppen zuordnen – dem pigmentierten, schwarzen Hautkrebs und dem unpigmentierten, weißen Hautkrebs. Beide Hautkrebsarten können bei frühzeitiger Erkennung erfolgreich und mit sehr guten Heilungschancen behandelt werden. 

Weißer Hautkrebs
Zu den häufigsten Formen des weißen Hautkrebses gehören das Basaliom, das Spinaliom und diverse Hautkrebsvorstufen, wie zum Beispiel die Aktinische Keratose. Weißer Hautkrebs entsteht in den meisten Fällen vor allem an sonnenexponierten Bereichen des Körpers, wie zum Beispiel im Gesicht, Dekolleté sowie an Armen und Händen. Allerdings kann er auch an Körperzonen auftreten, die wenig oder gar nicht der Sonne ausgesetzt waren. Weißer Hautkrebs tritt meist nach dem 50. Lebensjahr auf – doch sind zunehmend auch jüngere Menschen betroffen. 

Aktinische Keratosen, sind Vorstufen zum Hautkrebs und werden deshalb auch Präkanzerosen genannt. Sie können die unterschiedlichsten äußeren Erscheinungsformen annehmen, zum Beispiel als kleine Krusten oder raue Stellen, sodass sie von Betroffenen zunächst oft nur als kosmetisch störend empfunden, und nicht als bösartige Veränderung wahrgenommen werden. Unbehandelt entwickeln sich 20 % dieser Hautkrebsvorstufen zu weißem Hautkrebs, der unbedingt behandelt werden muss.

Wann ist eine Photodynamische Therapie sinnvoll?

Zu den wirksamsten präventiven Maßnahmen gegen Hautkrebs gehören ausreichender Sonnenschutz und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Dermatologen. Im Rahmen dieser Hautkrebsvorsorge können aktinische Keratosen bereits frühzeitig erkannt und in weiterer Folge gezielt mit einer Photodynamischen Therapie (PDT) behandelt werden.

Die Photodynamische Therapie ist ein nicht operatives, nichtinvasives Verfahren, das bereits seit Jahren erfolgreich in verschiedenen Bereichen der Medizin, wie der Augenheilkunde, inneren Medizin oder Urologie zur Behandlung von krankhaft verändertem Gewebe eingesetzt wird. 

Die Wirkung beruht auf der Anwendung spezieller Photosensibilisatoren – Stoffen, die Tumorzellen gegen Licht sensibilisieren. Mithilfe hochmoderner Lasersysteme wird das bösartig veränderte Gewebe zerstört während gesundes Gewebe unbeeinträchtigt bleibt. Bei der PDT handelt es sich um ein sehr schonendes und vor allem effektives Behandlungsverfahren, da auch Hautveränderungen beseitigt werden, die visuell noch nicht diagnostiziert werden könnten.

In der Dermatologie ist die Photodynamische Therapie eine äußerst wirksame Alternative zu chirurgischen Eingriffen zur Entfernung von Frühformen weißer Hautkrebsarten. Die Behandlung wirkt nicht bei pigmentierten Hauttumoren, wie zum Beispiel beim Melanom, da das Pigment dieser Tumoren das Eindringen des zur Wirkung notwendigen Lichtes verhindert.

Erforscht wird die Photodynamische Therapie auch bei anderen Hauterkrankungen, zum Beispiel bei Warzen, Akne, Psoriasis, Infektionen, Haut- und Nagelpilzen sowie chronischem Juckreiz. Aber auch bei der aktinischen Elastose (Hautschäden auf der Gesichtshaut durch UV-Licht), einer kosmetisch-medizinischen Indikation, ist die PDT gut wirksam. Die Photodynamische Therapie kommt aber auch zunehmend im Bereich der Ästhetik zum Einsatz, da sie sich positiv auf die Hauterscheinung auswirkt. Die betroffenen Hautbereiche weisen nach der Behandlung eine deutliche Strukturverbesserung sowie ein verjüngtes Hautbild auf.

Ablauf der Photodynamischen Therapie (PDT)

Zu Beginn der Behandlung wird das erkrankte Hautareal zunächst vorbereitet. Zu Beginn wird der Photosensibilisator als Creme auf die erkrankte Haut, mit einem gewissen Abstand von 5 bis 10 mm auch auf die umliegende normale Haut, aufgetragen. Diese bewirkt, dass die veränderten Zellen lichtempfindlich reagieren. Nach dem Auftragen der Creme wird auf die so behandelte Haut ein licht- und luftdichter Verband geklebt, damit die Creme besser in die Haut eindringen kann und der Wirkstoff nicht durch Umgebungslicht abgeschwächt wird. 

Nach einer Einwirkzeit von etwa 3 Stunden kann die Creme abgetragen und die Haut 15 bis 20 Minuten lang belichtet werden. In dieser Zeit dringen die Inhaltsstoffe der Creme in das krankhaft veränderte Gewebe ein. Der Wirkstoff sensibilisiert die Tumorzellen für Licht einer bestimmten Wellenlänge. Im Anschluss wird mit einem wassergefilterten Rotlicht das Hautareal belichtet. Die entstehende Kombination von Licht und Photosensibilisator führt dazu, dass krankhafte Zellen zerfallen. Der Vorteil einer PDT ist, dass nur krankhafte Zellen von der Behandlung betroffen sind, umliegendes Gewebe wird geschont und es entstehen keine Narben. 

Während der Behandlung auftretende Missempfindungen oder sonnenbrandähnlichen Schmerzen sind Zeichen für die Wirksamkeit der Therapie. Der behandelnde Hautarzt kann durch Kühlung, Schmerzmittel oder Unterbrechung der Belichtung die Durchführung der Photodynamischen Therapie individuell auf den Patienten abstimmen und Linderung schaffen. 

Direkt im Anschluss an die Behandlung kann der Patient die Praxis wieder verlassen und ist bei seinen alltäglichen Verpflichtungen nicht eingeschränkt.

Die PDT bei aktinischen Keratosen ist in der Regel eine Einzelbehandlung. Beim Basaliom kommen zwei Behandlungen im Abstand von einer Woche zur Anwendung. Bei teilweisem Ansprechen wird diese Doppelbehandlung nach drei Monaten nochmals wiederholt.

Nachsorge

Während der Lichttherapie und in den ersten Minuten und Stunden danach treten im behandelten Hautareal häufig unangenehme Empfindungen wie Hitzegefühl, Ameisenlaufen, Brennen oder Schmerzen auf. Im Bereich des behandelten Hautareals kommt es zu vorübergehenden, einige Tage anhaltenden Rötungen, Schwellungen, Blasenbildungen sowie leichter Krustenbildung. Diese Entzündungsprozesse sind Folge von Regenerationsprozessen der Haut, die durch das Absterben der krankhaften Zellen ausgelöst werden. Während der Abheilung nehmen gesunde Zellen den Platz abgestorbener ein. Selten treten länger braune oder weiße Hautverfärbungen an den behandelten Stellen auf. 

Um Schwellungen und Rötungen besonders effektiv zu reduzieren, empfiehlt sich eine ausreichende Kühlung des Areals unter Verwendung von Kühlpacks. Aber auch eine Lymphdrainage kann sinnvoll sein.  Einige Tage nach der Behandlung können Rötungen bereits mit Make-up überdeckt werden. Patienten sollten jedoch unbedingt darauf achten, die Haut nicht ungeschützt der Sonneneinstrahlung auszusetzen. Bei der Behandlung von Hautarealen am Kopf sollte  für die gesamte Therapiephase von circa zwei Wochen ein Hut oder eine vergleichbare Kopfbedeckung getragen werden. Im Gesicht empfiehlt sich die Verwendung von Sunblockern, das heißt von Lichtschutzcremes mit einem sehr hohen Lichtschutzfaktor. Auch in den folgenden Monaten ist ein besonders intensiver Lichtschutz erforderlich.

Vorsorge

Eine erfolgreiche Photodynamische Therapie ersetzt keine regelmäßigen Termine zur Hautkrebsvorsorge. Gerade bei Patienten, die bereits eine Hautkrebsvorgeschichte hatten, kommt es häufig zur Neuentstehung von bösartigen Veränderungen. Deswegen ist eine regelmäßige Kontrolle bei diesen Patienten umso wichtiger.

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