Vor der Bauchdeckenstraffung
Für eine Bauchdeckenstraffung stehen zwei Varianten zur Verfügung: Die partielle (kleine) Bauchdeckenstraffung und die komplette (große) Bauchdeckenstraffung. Welche dieser genannten Operationen in einem konkreten Fall am besten für ein optimales Ergebnis geeignet ist, sollte erst nach einer umfangreichen Voruntersuchung sowie einem ausführlichen Beratungsgespräch zwischen Arzt und Patient ermittelt werden.
Um das Risiko einer Blutung zu vermeiden, sollte der Patient ab einer Woche vor dem Eingriff keine blutverdünnenden Medikamente, wie zum Beispiel Aspirin oder Marcumar, einnehmen. Sollten Patienten auf die regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente angewiesen sein, Unverträglichkeiten oder Krankheiten vorliegen, so muss dies unbedingt im Vorfeld mit dem behandelnden Facharzt abgeklärt werden.
Kleine oder große Bauchdeckenstraffung?
Bei der kleinen Bauchdeckenstraffung wird keine Bauchnabelversetzung vorgenommen, es wird lediglich die überschüssige Haut in Richtung Genitalbereich entfernt. Eine kleine Bauchdeckenstraffung eignet sich deshalb besonders für Patienten die unter einem vergleichsweise geringeren Hautüberschuss leiden. Ist der zu entfernende Teil zu groß, könnte sich der Bauchnabel bei einer kleinen Bauchdeckenstraffung unnatürlich verziehen. Soll bei der Operation ein größerer Hautüberschuss entfernt werden, so ist deshalb eine große Bauchdeckenstraffung mit Bauchnabelversetzung zu empfehlen.
Bei der großen Bauchdeckenstraffung wird zu Beginn ein langer Hautschnitt gesetzt, der, knapp oberhalb der Schambehaarung verlaufend, vom einen zum anderen Beckenknochen reicht. Zusätzlich wird der Nabel mit einem kleinen kreisrunden Schnitt vom umliegenden Gewebe befreit. Daraufhin wird ein großes Hautareal von der Bauchwand bis oben an die Rippen abgehoben, um die Bauchmuskulatur freizulegen. Die geraden auseinandergedrifteten Bauchmuskeln werden in der Mitte angenähert, gestrafft und in der neuen Position befestigt. Damit wird eine festere Bauchwand mit Verschmälerung der Taille erreicht.
Das mobilisierte Hautareal wird anschließend gestrafft und überschüssige Haut wird entfernt. Der nunmehr verdeckte Nabel erhält ein neues kleines Loch und wird festgenäht. Über dünne Drainageschläuche können in der ersten postoperativen Phase (12 bis 24 Stunden) Blut und Wundsekret abfließen. Schließlich werden die Hautschnitte wieder verschlossen und ein Wundverband angelegt.
In der Regel wird eine Bauchdeckenstraffung unter Vollnarkose durchgeführt. Für die große Bauchdeckenstraffung wird ein Zeitrahmen von ungefähr zweieinhalb Stunden angesetzt, für die kleine Form etwas weniger. Die Behandlung selbst läuft stationär ab und erfordert anschließend ein bis zwei Nächte Klinikaufenthalt. Die meisten Patienten können die Klinik jedoch bereits nach einem Tag verlassen.
Die Bauchdeckenstraffung kann mit einer Fettabsaugung kombiniert werden (Lipoabdominoplastik), um gezielt gegen hartnäckige Fettpölsterchen und erschlaffte Hautpartien in den Problemzonen vorzugehen. Besonders bei größeren Fettpolstern am Unterbauch mit Elastizitätsverlust der Haut, die sich durch Sport und Diäten nicht reduzieren lassen, kann eine Kombination beider Eingriffe zu einer optimal modellierten Taille und einem besonders straffen Bauch führen. Patienten sollten sich jedoch darüber im klaren sein, dass weder eine Bauchdeckenstraffung noch eine Liposuktion der Gewichtsreduktion dienen. Hierbei soll lediglich überschüssiges erschlafftes Hautgewebe oder in Kombination mit einer Fettabsaugung hartnäckige Fettdepots, die sich weder durch Sport oder eine gesunde Ernährung reduzieren lassen, beseitigt werden.