Facelift

Das Gesicht steht bei der Kommunikation stets im Zentrum der Aufmerksamkeit. Es vermittelt unserem Gegenüber einen ersten Eindruck unserer Persönlichkeit. Doch wenn mit den Jahren die einst jugendlich straffe Haut verloren geht, beginnt sich das Gesicht zu verändern. Erfreulicherweise können diese Veränderungen heutzutage aber rückgängig gemacht werden

Ein Facelifting (Gesichtsstraffung) kann dem Gesicht für viele Jahre jugendliche Strahlkraft zurückgeben. Ein operatives Facelifting ist dann zu empfehlen, wenn minimalinvasive Methoden wie Injektionen, zum Beispiel mit Hyaluronsäure oder Botulinumtoxin, nicht mehr das gewünschte Ergebnis versprechen. Ein Facelifting kann unter anderem bei der Korrektur von Denkerstirn, Lachfältchen, Wangenfalten, Nasenlippenfalte, Lippenfalten, Hängewangen, Halsfalten und Halsmuskelsträngen helfen.

Aufbau der Haut und Ursachen der Hautalterung

Damit die Haut ihren vielfältigen Aufgaben gerecht werden kann, ist sie, ähnlich wie eine Zwiebel, in mehreren Schichten aufgebaut. Von außen nach innen gesehen sind das Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut. In jeder Schicht befinden sich für sie typische Zellstrukturen, die entsprechende Funktionen erfüllen. Begrenzt wird die Haut durch die allgemeine Körperfaszie, die aus sehr festen Fasern, den sogenannten Kollagenfasern besteht. 

An der Haut zeigt sich das Älterwerden am deutlichsten. Die genetisch bedingte Hautalterung setzt etwa mit dem 25. Lebensjahr ein; Altersveränderungen der Haut werden spätestens im vierten Lebensjahrzehnt sichtbar. Im Zuge dieses natürlichen Alterungsprozesses verliert die Haut immer mehr die Fähigkeit zur Regeneration. Der Hautstoffwechsel wird langsamer, Durchblutung und Lymphzirkulation verschlechtern sich. Die verminderte Versorgung mit Nährstoffen, die geringere Sauerstoffaufnahme und der langsamere Abtransport von Abfall- und Schadstoffen haben Folgen für die Hautstruktur: Mit zunehmendem Alter schwindet die Elastizität der Lederhaut und das Fettgewebe der Unterhaut wird geringer. Gleichzeitig werden in der Lederhaut mehr Bindegewebsfasern gebildet, die zunehmend verhärten und ihre Fähigkeit zur Bindung von Wasser verlieren. Die Haut verliert an Elastizität und die Muskulatur des Unterhautfettgewebes erschlafft zunehmend. Es bilden sich vermehrt kleine Falten, die an Tiefe zunehmen, besonders im Bereich der Augen, der Lippen, an den Wangen und im Halsbereich. Hamsterbäckchen entstehen, wo einmal eine klare Unterkieferlinie war. In der Mitte zeigt sich die Erschlaffung als Doppelkinn. Der Hals verliert seine Kontur und legt sich in Falten. Die Haut unter den Augen erschlafft, und es bilden sich Tränensäcke. Von oben drücken die Augenbrauen und lassen unsere Augen klein und müde erscheinen. Zusätzlichen Einfluss auf diese Alterungserscheinungen haben Umweltfaktoren wie Stress, falsche Ernährung und – besonders intensiv –Sonneneinstrahlung und Nikotin.

Ablauf eines Faceliftings

Wer sich einem Facelifting unterziehen möchte, sollte bei der Wahl seines Arztes besondere Sorgfalt walten lassen. Denn nur ein kompetenter und mit der Facelift-Chirurgie in ihren Details vertrauter Arzt hat ausreichend Erfahrung, um für jeden seiner Patienten die individuell am besten geeignete Behandlungsmethode auszuwählen. Bei der Suche nach dem richtigen Arzt ist der Facharzttitel "Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie" ein guter erster Hinweis. Er bescheinigt eine mindestens sechsjährige Ausbildung in der Plastischen Chirurgie. Relevant ist zudem die Zahl der bereits durchgeführten Operationen. Auch Vorher-Nachher-Bilder können bei der Entscheidung helfen.

Vor dem Facelift

Vor der eigentlichen Operation steht ein umfangreiches Beratungsgespräch, in dem der Arzt die individuellen Behandlungsoptionen mit dem Patienten diskutiert und über die Risiken des Eingriffs aufklärt. Auch allgemeinärztliche eingehende Voruntersuchungen (z.B. Blutbild, EKG, Lungenfunktionsprüfung etc.) sind erforderlich. Patienten, die an Störungen des Stoffwechsels (z.B. Diabetes) oder wichtiger Organe (z.B. Herz, Kreislauf, Nervensystem, Leber, Nieren, Schilddrüse, Lungen) leiden, eine akute oder chronische Infektionskrankheit (z.B. Hepatitis, HIV/ Aids), Allergien oder Überempfindlichkeitsreaktionen, Bluterkrankung oder eine erhöhte Blutungsneigung haben oder zur Bildung von Blutgerinnseln (Thrombose, Embolie), Abszessen, Fisteln, starker Narbenbildung, Eiterung und verzögerter Heilung neigen, sind für eine Facelift-Operation nur bedingt geeignet. In diesen Fällen gilt es mögliche Alternativen mit dem behandelnden Arzt zu finden.

Ablauf der OP

Ein Facelifting ist eine größere Operation, die in der Regel mit einem Klinikaufenthalt verbunden ist. Der Eingriff findet unter Vollnarkose oder unter örtlicher Betäubung statt und dauert – je nach Operationstechnik und Umfang der Gesichtsstraffung – zwei bis fünf Stunden.
Nach erfolgter Narkose macht der Chirurg die für das Facelifting nötigen Schnitte – so, wie es vor der Operation mit dem Patienten besprochen und vor dem Spiegel demonstriert wurde. Je nach Art des Faceliftings unterscheidet sich der Schnittverlauf. Grundsätzlich gilt: Entlang des gewählten Schnittverlaufs löst der Operateur die Haut vom darunter liegenden Unterhautgewebe und strafft sie.

Häufig kommt beim Facelifting ein mehrschichtiges Verfahren zur Anwendung: Die Operation besteht dann nicht nur darin, allein die Haut zu straffen, sondern bezieht auch tiefer liegendes Gewebe mit ein. Beim mehrschichtigen Facelifting hebt der Operateur erschlaffte Mimik-Muskulatur sowie abgesunkenes Fett- und Bindegewebe an und verankert es durch hauchdünne Fäden an ihrem ursprünglichen Platz. Am Ende des Eingriffs verschließt der Chirurg die Wundränder mit versenkten Nähten, die in der Haut verborgen und somit später unsichtbar sind.

Um leichte Zeichen der Alterung durch ein Facelifting zu korrigieren, ist eine größere Operation jedoch nicht immer unbedingt nötig: Vor allem an der Stirn, im Wangenbereich und im Bereich der Augen setzen Chirurgen beim Facelifting heute die sogenannte Schlüsselloch-Technik ein. Ihr Vorteil: Durch diese sogenannte minimal-invasive Technik fallen die zum Lifting nötigen Schnitte deutlich kleiner aus.

Formen des Facelifts

Augenbrauen- und Schläfenlift

Patienten, die abgesunkene Augenbrauenpartien sowie überschüssige Haut im Bereich der Schläfen korrigiert haben möchten, eignen sich sehr gut für ein sogenanntes Schläfenlift. Dabei wird die abgesunkene Brauenpartie über minimale Einschnitte im Bereich der behaarten Kopfhaut angehoben und die Haut im Schläfenbereich gestrafft. Durch die Schnittsetzung im Bereich der Haare ist diese Art des Liftings sehr unauffällig.
Der Eingriff wird meist im Dämmerschlaf in Kombination mit örtlicher Betäubung ambulant durchgeführt.

Mittelgesichtslift

Das sogenannte Mittelgesichtslifting trägt dazu bei, den Bereich der Wangen und den Jochbeinbogen anzuheben. Darüber hinaus eignet sich diese Art des Liftings sehr gut, um Fältchen im Bereich der Nase und des Mundes zu glätten. Bei dieser Variante wird über einen Zugang im Bereich des Unterlids das gesamte Gewebe der Wange angehoben. Patienten, die sich für diese Variante entscheiden, wünschen sich in vielen Fällen eine Kombination aus Mittelgesichtslifting und Unterlidstraffung. Die Schnittführung ist später kaum zu erkennen, da sie vom unteren Lidkranz verdeckt wird.
Diese Operation wird im Dämmerschlaf unter örtlicher Betäubung oder auf Wunsch in Vollnarkose durchgeführt.

Stirnlift

Ein Stirnlift kann generell mit drei verschiedenen Techniken erfolgen. Im persönlichen Beratungsgespräch werden die Möglichkeiten erklärt und Vorher-Nachher-Bilder von vergleichbaren Stirnlifts gezeigt. Dabei wird im Dialog – je nach Wunsch, individueller Anatomie und medizinischen Möglichkeiten – die Methode und die Zielvereinbarung festgelegt.
Beim Stirnlift mit endoskopischer OP-Technik werden durch drei bis fünf kleine Hautschnitte endoskopische Geräte unter die Haut geführt. Dabei wird die Stirnhaut leicht angehoben und wieder in die richtige Position gebracht. Die endoskopische Technik kann sehr exakt und zielgenau eingesetzt werden.
Ein Stirnlift durch offene Technik erzielt bei hoher Stirn und waagerechten Stirn- sowie Zornesfalten glatte, natürliche und dauerhafte Ergebnisse. Dabei werden nicht nur einzelne Falten geglättet, sondern zudem die ganze Haut zwischen Augenbrauen und Haargrenze gestrafft (temporales Brauenlift). Beim Stirnlift durch Hautschnitt im Schläfenhaar wird der Hautschnitt abhängig von den Stirnhaargrenzen und den zu behandelnden Falten entlang der Haargrenze platziert. Je nach Anatomie kann der Hautschnitt auch hinter der Haargrenze durchgeführt werden. Diese Technik erlaubt ein sehr selektives Vorgehen, durch das man nicht nur die Falten straffen, sondern ganz gezielt zum Beispiel auch nur den seitlichen Teil einer Augenbraue anheben kann.
Die Operation kann im Dämmerschlaf unter örtlicher Betäubung oder – häufiger – in Vollnarkose durchgeführt werden.

Full-Face-Lift

Beim Full-Face-Lift, komplette Gesichtsstraffung oder auch Schläfen-Wangen-Halslift genannt, werden die seitliche Stirn-, Gesichts- und Wangenregion sowie die Halszüge gestrafft und somit deutlich verjüngt. Neben der Faltenentfernung durch die Straffung der Gesichts- und Halshaut können gleichzeitig die Wangen entsprechend modelliert werden.
Grundsätzlich wird beim Facelifting zwischen drei verschiedenen OP-Methoden unterschieden: Facelifting durch reine Hautstraffung (einschichtiges Faclifting), Facelifting durch Straffung der Haut und SMAS/ Muskeln (zweischichtiges Facelifting) und Facelfiting durch Straffung der Haut, Muskeln/SMAS und Fettgewebsumverteilung (dreischichtiges Facelifting oder 3D-Bio-Facelifting). SMAS steht dabei für Superficial Muscular Aponeurosis System und bedeutet oberflächliches, auf Muskeln und Sehnen bezogenes System.

Vorgehensweisen beim operativen Facelifting

Facelifting durch reine Hautstraffung 

Beim einschichtigen Facelifting wird lediglich die Haut gestrafft. Diese Art des Facelifting wird auch Mini-Lifting genannt. Bei dieser Technik führt oftmals die übermäßige Hautstraffung zum sogenannten „Maskeneffekt“, wobei die Gesichtsmimik im kleineren oder größeren Ausmaß geschwächt wird und dem Gesicht ein künstliches (operiertes) Aussehen verleiht. Ein weiterer wesentlicher Nachteil ist die sehr kurze Haltbarkeit des Ergebnisses, die lediglich bei 1-2 Jahren liegt.

Facelifting durch Straffung der Haut und SMAS/ Muskeln 

Um ein lang anhaltendes und vor allem natürliches Ergebnis zu erzielen, sollten bei einem Facelifting alle vom Alterungsprozess betroffenen Gewebsschichten erfasst werden, also Haut, Muskeln, Fett, Faszien und Bindegewebe gleichermaßen. Bei der so genannten SMAS-Methode wird daher nicht nur die Haut von Gesicht und Hals gestrafft. Der Chirurg geht vielmehr in die Tiefe und hebt die erschlafften Gesichtsmuskulatur an. Die sogenannte SMAS Technik ist ein international standardisiertes Operationsverfahren mit einer Haltbarkeit des Ergebnisses von bis zu 10 Jahren.

Facelifting durch Straffung der Haut, SMAS und Fettgewebsumverteilung 

Als zukunftsweisendes, modernstes Konzept gewinnt das 3D-Bio-Facelift zunehmend an Aufmerksamkeit. Während die bisher gesichtsverjüngenden Operationen im Wesentlichen auf dem Prinzip der Straffung der Haut und der unter der Haut gelegenen Schichten (SMAS-Technik) beruhten, hat das 3D-Bio-Facelifting eine spezielle, neuartige Strategie. Durch den Alterungsprozess abgesunkene Gewebepartien (Fettdepots) werden wieder an ihren ursprünglichen Ort positioniert, verlorenes Fettgewebe wird durch Eigenfettverpflanzung ersetzt, überschüssige Haut entfernt. Die Haut wird abschließend spannungsfrei über die gestrafften, repositionierten Strukturen und Schichten gelegt. Durch diese Vorgehensweise wird ein besonders natürlicher Verjüngungseffekt erzielt und das Ergebnis insgesamt verbessert. Die Haltbarkeit des Ergebnisses liegt weit über 10 Jahre.
Der Eingriff kann in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose durchgeführt werden. Ein stationärer Aufenthalt ist von der Größe des Eingriffs abhängig – in der Regel nur für eine Nacht.

Welche komplementären Faltenbehandlungen können durchgeführt werden?

Da der Reifeprozess der Haut mit der Zeit auch nach einem Facelifting voranschreitet, kann es auf Wunsch problemlos mit nicht invasiven Methoden der Faltenbehandlung kombiniert werden. Eine Kombination aus Botulinumtoxin und Hyaluronsäure kann das vom Facelifting geglättete Hautbild zusätzlich optimieren und jugendliche Frische verleihen. In der Regel sind diese Maßnahmen jedoch nicht direkt nach einem Facelifting notwendig. Viele Patienten entscheiden sich erst für eine zusätzliche konservative Behandlungsmethode, wenn altersbedingt neue Fältchen entstehen. 

Aber auch andere operative Eingriffe können in Absprache mit dem behandelnden Arzt in Kombination durchgeführt werden. Ziel eines Faceliftings ist es, die Gesichtshaut zu straffen, einzelne Muskelpartien anzuheben und Fältchen im Hals- und Wangenbereich zu glätten. Allerdings hat dieser Eingriff kaum Auswirkungen auf Fältchen im Bereich der Augenpartie, sodass schlaffe Augenlider oder Tränensäcke mit einer Lidstraffung behandelt werden müssen.

Nachsorge bei einem Facelift

Nach dem Eingriff wird dem Patienten eine abnehmbare Kopfmanschette angelegt, die eine Woche getragen werden sollte. Der Wundschmerz ist in der Regel sehr gering, Schwellungen und Blutergussbildungen sind eher selten und bilden sich ebenfalls nach circa einer Woche zurück. Die Beweglichkeit des Mundes ist in den ersten Tagen schmerzbedingt etwas eingeschränkt. Nach drei Tagen ist es möglich, mit einer Kopfhaube zu duschen, die Haare können nach einer Woche gewaschen werden. Auf Saunabesuche, Sonnenbäder und sportliche Aktivitäten sollte für circa 2-3 Wochen verzichtet werden. 

Das verbliebene Fadenmaterial wird nach circa 10 bis 14 Tagen entfernt. Nach dieser Zeit ist der Patient wieder vollständig gesellschaftsfähig, wobei auch schon vor der Entfernung alltäglichen, nicht belastenden Aktivitäten nachgegangen werden kann.

Damit Narben besonders unauffällig verheilen können, sollte der Patient in den folgenden Monaten auf einen hohen Lichtschutz im Gesichtsbereich achten. Je nach Bedarf kann der Heilungsprozess durch spezielle Narbensalben unterstützt werden.

Ergebnisse und Haltbarkeit des Faceliftings

Bei einem Facelifting handelt es sich um eine besonders effektive Methode der Falten-Behandlung, die zu einer Verjüngung des Gesichtes von circa acht bis zwölf Jahren führt. Die Ergebnisse bleiben dauerhaft – meist zehn bis zwölf Jahre – bestehen. Dennoch sollte man beachten, dass der Alterungsprozess weiter voranschreitet und die Haut nach einigen Jahren wieder an Spannkraft verliert und neue Falten entstehen. Ein erneutes Facelifting ist zumeist jedoch erst nach 10 Jahren zu empfehlen.

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