Lipome entfernen

Ein Lipom ist eine gutartige Fettgewebsgeschwulst, das in Form von Knoten unter der Haut deutlich wird. In den meisten Fällen ist eine medizinische Behandlung nicht erforderlich, eine Abklärung jedoch durchaus sinnvoll. Wird es als störend empfunden, wird größer oder verursacht Schmerzen, kann es notwendig werden, das Lipom zu entfernen.

Was ist ein Lipom?

Als Lipom bezeichnet man das Wuchern von Fettzellen im Unterhautfettgewebe. Es ist – wenn überhaupt – als knotige Verhärtung unter der Haut tastbar. Ein Lipom wächst langsam über Jahre hinweg, wodurch es nicht immer gleich entdeckt wird. Es kann vereinzelt oder aber auch zu mehreren (multiple Lipome beziehungsweise Lipomatose) auftreten. Die Fettgewebsgeschwulst ist von einer Kapsel aus Bindegewebe umgeben.

In der Regel sind Lipome völlig ungefährlich. Sie zählen zu den gutartigen Tumoren des Fettgewebes und sind somit Weichteiltumore. Der Fettknoten unter der Haut fühlt sich weich bis leicht verhärtet an und ist verschiebbar. In den meisten Fällen verursacht ein Lipom keinerlei Probleme. Vor allem größere Fettknoten können allerdings optisch stören oder umliegendes Gewebe irritieren. Dann kann es sinnvoll sein, das Lipom zu entfernen.

Lipome: Daten und Fakten

Lipome variieren in ihrer Größe, wobei kleinere Exemplare weit häufiger vorkommen. In manchen Fällen erreicht der Fettknoten unter der Haut gar faustgroße Dimensionen. Darüber hinaus zeichnet ihn sein sehr langsames Wachstum aus. Lipome wachsen häufig über viele Jahre, bevor sie überhaupt bemerkt werden.
Aus welchen Gründen Lipome entstehen, ist wissenschaftlich bisher nicht geklärt. Ursachen bezogen auf Gewicht sowie Ernährungsgewohnheiten gelten mittlerweile als unwahrscheinlich. Der Fokus richtet sich aktuell stärker auf die genetische Komponente. Auch manche Krankheitsbilder dürften die Bildung von Lipomen begünstigen.

Kinder und Jugendliche sind nur selten von den Fettknoten unter der Haut betroffen. In der Regel treten Lipome ab dem 20. Lebensjahr auf. Nach dem 40. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit zur Bildung von Lipomen noch einmal deutlich an. Zudem sind Männer etwas häufiger betroffen als Frauen.

Wie erkennt man ein Lipom?

Erkenn- beziehungsweise ertastbar ist das Lipom als knotige Erhebung unter der Haut.  Der subkutane Fettknoten ist rundlich bis oval und lässt sich verschieben. Die Haut selbst weist in der Regel keinerlei Veränderungen auf und bleibt intakt. Generell kann sich ein Lipom überall im Unterhautfettgewebe bilden, manche Körperstellen sind allerdings bevorzugt betroffen. Diese sind vor allem der Halsbereich (v.a. Nacken), Schultern, Oberkörper (v.a. Rücken und Flanken) sowie der Kopf.

Zwar sind oberflächliche Lipome häufiger, die Fettgewebsgeschwulst kann aber auch tiefer liegen. Solche Lipome befinden sich dann meist unter der Fettschicht, eingebettet zwischen Muskeln. Dort bleiben sie nicht selten gänzlich unbemerkt.

Lipome verursachen in aller Regel keine unangenehmen Symptome. Sie können allerdings Schmerzen bereiten, wenn sie auf umliegendes Gewebe (Nerven, Blutgefäße, Muskeln oder Gelenke) drücken. Größere Fettknoten unter der Haut stellen mitunter ein kosmetisches Problem für Betroffene dar. Liegen sie ungünstig, können sie zudem scheuern oder Druckstellen verursachen.

Lipom: Symptome/Anzeichen im Überblick

  • Weiche bis leicht verhärtete Erhebung unter der Haut
  • Fettgeschwulst ist verschiebbar
  • Langsames Wachstum; variiert in der Größe
  • Tritt vereinzelt oder zu mehreren auf
  • Generell symptomarm, bereitet nur dann Schmerzen, wenn es auf umliegendes Gewebe drückt oder scheuert
  • Kann als optisch störend empfunden werden (vor allem größere Lipome)

Lipome: Ursachen und Verlauf

Die genauen Ursachen für die Entwicklung von Fettknoten unter der Haut sind wissenschaftlich bisher noch nicht geklärt. Frühere Annahmen, nach denen Faktoren wie Ernährungsgewohnheiten, Übergewicht, der generelle Körperfettanteil oder erhöhte Blutfettwerte die Bildungen von Lipomen begünstigen können, gelten heute als überholt. Aktuell geht man eher von einer genetischen Komponente aus. Auch der Zusammenhang zwischen verschiedenen Erkrankungen – etwa Neurofibromatose, Diabetes mellitus oder erhöhtem Harnsäurespiegel – und dem vermehrten Auftreten von multiplen Lipomen (Lipomatose) sind in den wissenschaftlichen Fokus gerückt.

Ein Lipom wächst häufig über viele Jahre im Verborgenen. Es fällt erst dann auf, wenn es groß genug ist, dass man es sehen oder ertasten kann. Aber auch dann ist die Entdeckung meist zufällig. Die meisten Lipome sind nicht größer als maximal wenige Zentimeter und werden kaum als störend empfunden. Eine Behandlung ist dann in der Regel nicht notwendig. Eine Ausnahme bilden allerdings Fettknoten, die von vielen, zum Teil verstopften, Blutgefäßen durchzogen werden (Angiolipome). Solche können sehr schmerzhaft sein. Auch wenn der Fettknoten aufgrund seiner Lage oder Größe drückt beziehungsweise scheuert, entscheiden sich viele Betroffene dafür, das Lipom entfernen zu lassen. Manchmal werden die gutartigen Tumore des Fettgewebes auch als kosmetisch störend empfunden. Eine Entartung des Lipoms kommt hingegen äußerst selten vor.

Wann zum Arzt bei Lipomen?

Stellt man eine knotige Veränderung an sich fest, sollte das stets Anlass für eine ärztliche Abklärung sein. Erste Anlaufstelle ist ein Facharzt für Dermatologe. Dieser grenzt mittels eingehender Untersuchungen die Geschwulst von anderen möglichen Erkrankungen ab, stellt die Diagnose und schlägt Behandlungsmöglichkeiten vor, wenn notwendig.

Entdeckt man einen Knoten unter der Haut, ist die Verunsicherung bei Betroffenen mitunter groß. Viele fragen sich dann, ob das Lipom gefährlich werden kann. Hier darf Entwarnung gegeben werden. Als gutartiger Weichteiltumor ist der Fettknoten unter der Haut in der Regel völlig ungefährlich.

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Lipom entartet (bösartige Wucherung/Liposarkom), ist ausgesprochen gering. Zudem unterscheiden sich Lipom und Liposarkom recht deutlich voneinander: Im Gegensatz zum gutartigen Fettknoten wächst das Liposarkom rasch, ist druckempfindlich und lässt sich nicht verschieben. Eine Abklärung beim Facharzt ist aber auf jeden Fall empfehlenswert.

Wann ist eine Behandlung sinnvoll?

Auch wenn die Fettgewebsgeschwulst in den meisten Fällen harmlos ist, kann eine Behandlung in manchen Fällen sinnvoll sein. Vor allem untenstehende Gründe können es notwendig machen, das Lipom zu entfernen:

  • Das Lipom wächst auffallend schnell, was das Risiko für eine Entartung erhöht.
  • Der Fettknoten drückt schmerzhaft auf umliegende Gewebsstrukturen wie Nerven, Blutgefäße oder Muskeln.
  • Das Lipom schränkt die Bewegungsfähigkeit ein, zum Beispiel, weil es störend in der Nähe von Gelenken sitzt.
  • Der gutartige Weichteiltumor reibt oder drückt unangenehm.
  • Das Lipom wird als kosmetisch störend empfunden.

Vor allem größere Fettknoten unter der Haut werden häufig als einschränkend erlebt. Dabei muss auch bedacht werden, dass Lipome kontinuierlich wachsen. Eine Entfernung deutlich sichtbarer Geschwulste macht häufig Sinn, da angenommen werden kann, dass diese früher oder später ohnehin als störend empfunden werden. Die Entfernung des Lipoms wird dann von den Krankenkassen übernommen, wenn die Behandlung medizinisch notwendig ist und nicht nur aus ästhetischen Gründen erfolgt.

Wie wird ein Lipom diagnostiziert?

Zur Diagnose des Lipoms reichen eine genaue Anamnese sowie die körperliche Untersuchung oftmals schon aus. Wichtig ist es, den Fettknoten unter der Haut sicher von anderen Erkrankungen sowie Gewebswucherungen wie etwa Zysten, Fibromen oder bösartigen Weichteiltumoren abzugrenzen. Hierzu kommen in der Regel Ultraschall oder Röntgen zur Anwendung. Bestehen Zweifel an der Diagnose, kann in einzelnen Fällen eine Biopsie notwendig werden.

Lipome: Behandlungsmöglichkeiten

Welche Behandlungsmöglichkeit zur Entfernung des Lipoms gewählt wird, hängt von individuellen Faktoren ab. Vor allem Größe und Anzahl der Fettzellenwucherungen sind maßgeblich. In Absprache mit dem Facharzt gilt es, Vor- und Nachteile unterschiedlicher Behandlungen gegeneinander abzuwägen. Etwaige Narbenbildung sowie das Risiko von  Rezidiven steht hier häufig im Fokus.


Chirurgische Entfernung von Lipomen

Aktuell ist die chirurgische Entfernung meist die Behandlungsmethode der Wahl.  Bei dem kurzen Eingriff ist eine örtliche Betäubung in der Regel ausreichend. Werden sehr große oder viele Lipome entfernt, kann manchmal auch eine Vollnarkose notwendig werden.
Bei der operativen Entfernung des Lipoms wird dieser samt der umgebenden Gewebekapsel herausgeschält. Das ist besonders nachhaltig, denn nur wenn die Kapsel ebenfalls entfernt wird, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Lipom neu bildet, deutlich.

Alternative Methoden zur Entfernung eines Lipoms sind die Fettabsaugung (Liposuktion) beziehungsweise die Verkleinerung oder Auflösung mittels Desoxycholsäure („Fett-weg-Spritze“).


Fettabsaugung bei Lipomen

Beim Absaugen wird das Lipom unter örtlicher Betäubung über eine Kanüle entfernt. Die Methode kommt überwiegend dann zum Einsatz, wenn viele Lipome entfernt werden sollen. Großer Nachteil der Fettabsaugung bei Lipomen besteht darin, dass die Kapsel nicht abgesaugt werden kann, was die Wahrscheinlichkeit für Neubildungen erhöht.

Weitere Informationen zur Fettabsaugung


Fett-weg-Spritze bei Lipomen

Bei der sogenannten „Fett-weg-Spritze“ wird Desoxycholsäure zur Verkleinerung beziehungsweise Auflösung des Lipoms in das Gewebe injiziert. Das zerstört in Folge die Membranen der Fettzellen, das freigesetzte Fett wird vom Körper abgebaut. Auch bei dieser Methode kommt es nicht zur Narbenbildung. Die Gewebekapsel bleibt aber bestehen, was die Entwicklung neuer Lipome begünstigt. Zudem sind mehrere Behandlungen nötig, deren Nachwirkungen durchaus unangenehm sein können.

Weitere Informationen zur Fett-Weg-Spritze

Nachsorge nach der Lipom-Entfernung

Nach der Entfernung eines Lipoms ist in der Regel mit einer unproblematischen Heilung zu rechnen. Einige Tage nach der Operation sollte eine Wundkontrolle samt Verbandswechsel stattfinden. Sollte kein selbstauflösendes Nahtmaterial verwendet worden sein, werden die Fäden nach etwa zehn Tagen gezogen. In den Tagen nach dem Eingriff kann die Wunde durchaus schmerzen. Schonung ist dann ganz besonders wichtig. Komplikationen treten nach der chirurgischen Entfernung eines Lipoms selten auf.

Auch nach alternativen Behandlungsmethoden ist Schonung angesagt. Sowohl die Fettabsaugung als auch die Injektion von Desoxycholsäure kann mit Nebenwirkungen wie Schmerzen oder Schwellungen einhergehen.

Lipome entfernen: Prognose

Wenngleich Nachwirkungen der Operation (Schwellungen, Blutergüsse, Taubheitsgefühl an der Narbe) durchaus unangenehm sein können, ernsthafte Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Infektionen oder Nachblutungen treten nach der chirurgischen Entfernung des Lipoms nur selten auf. Natürlich stellen sich viele Patienten die Frage, ob das Lipom nach dem Eingriff wiederkommen kann. Ganz ausgeschlossen ist das leider nicht, wobei man sagen muss, dass die Wahrscheinlichkeit eine Neubildung gering ist, sofern der Fettknoten samt Gewebekapsel entfernt wird.

Kann man Lipomen vorbeugen?

Nach aktuellen Stand der Wissenschaft muss diese Frage klar verneint werden. Nachdem die Ursache für das Auftreten der Fettknoten unter der Haut unbekannt ist, kann man Lipomen leider nicht vorbeugen. Wenngleich in früheren Zeiten die Vermutung bestand, durch Ernährung und Gewicht (Körperfettanteil) Einfluss nehmen zu können, geht man heute davon aus, dass der Lebensstil wohl keinerlei Auswirkung auf die Entwicklung von Lipomen hat.

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