Lachfältchen, Krähenfüße, Sorgenfalten und die berühmte Denkerstirn sind Zeichen für ein erfülltes Leben. Trotzdem fühlen sich viele Menschen für die Falten einfach noch zu jung. Wer sich eine straffere Haut mit frischerer, jugendlicher Ausstrahlung wünscht, aber nicht gleich ein operatives Facelift haben möchte, kann mit Fillern gegen die Fältchen vorgehen und hat dabei die Wahl zwischen unterschiedlichen Behandlungsmethoden, die sehr individuell auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt werden können. Eine der bekanntesten Methoden der minimalinvasiven Faltenbehandlung stellen sogenannte Filler dar, zum Beispiel Hyaluronsäure und Eigenfett. Vorteil dieser biologischen Filler ist, dass sie problemlos vom Körper abgebaut und bei Bedarf in Kombination eingesetzt werden können.
Faltenbehandlung mit Eigenfett
Bilden sich im Laufe des Lebens Hautfalten aus, empfinden viele Betroffene vor allem Gesichtsfalten als ästhetisch störend. Mit dem wachsenden Wunsch von Patienten nach einer nachhaltigen optischen Hautverjüngung durch Faltenglättung nimmt gleichzeitig die Nachfrage nach schonenden Behandlungsmethoden zu.
Übersicht Faltenbehandlung mit Eigenfett
Für wen eignet sich eine Faltenbehandlung mit Eigenfett?
Die Faltenunterspritzung durch Eigenfett eignet sich vor allem für Patienten, die – im Gegensatz zu kleineren Hautfältchen wie etwa den Mimikfältchen – vergleichsweise tiefere Hautfalten auf gut verträgliche, schonende und lang anhaltende Weise glätten lassen möchten.
Im Besonderen profitieren Patienten von einer Eigenfettbehandlung, die Unverträglichkeiten oder Allergien gegen Fremdmaterialien wie Botulinumtoxin oder Hyaluronsäure aufweisen. Auch für Patienten, bei denen zwar keine entsprechenden Unverträglichkeiten vorliegen, die aber aus anderen Gründen auf Fremdstoffe in ihrem Körper verzichten möchten, kann die Eigenfettbehandlung eine willkommene Alternative darstellen.
Voraussetzung für die Eigenfettbehandlung ist natürlich ein entsprechender Anteil an Körperfett, zum Beispiel im Bereich von Bauch oder Hüfte, das aber – auch bei schlanken Menschen – in der Regel ausreichend zur Verfügung steht. Das gewonnene Eigenfett wird dann sorgfältig unter Einhaltung strengster hygienischer Regeln aufbereitet, danach erfolgt die Implantation in die zu behandelnden Areale.
Zu den Falten, die häufig mit körpereigenen Fettzellen unterspritzt werden, zählen vor allem die sogenannten Nasolabialfalten (Falten, die vertikal zwischen Nasenflügeln und Mundwinkeln verlaufen) und die umgangssprachlichen „Marionettenfalten" (vertikale Hautfalten unterhalb der Mundwinkel). Durch eine Unterspritzung durch Eigenfett hebt sich die Haut im Faltenbereich wieder auf ein Niveau, das sich dem umgebenden Hautgewebe annähert, und die behandelte Gesichtspartie erscheint somit geglättet.
Außerdem wird die Haut- und Gewebequalität an den behandelten Stellen verbessert, da das Eigenfett Stammzellen enthält, die das Gewebe regenerieren.
Die Eigenfettbehandlung kommt mit minimalen Hautschnitten, in den Bereichen an denen das Eigenfett entnommen werden soll von wenigen Millimetern, aus. Ein Vernähen des Operationsbereiches ist daher nicht erforderlich.
Ablauf einer Faltenbehandlung mit Eigenfett
Vor der Behandlung
Um fachlich fundiert festzustellen, ob sich eine Eigenfettbehandlung zur Erzielung individueller Korrekturwünsche empfiehlt, sollten immer eine ausreichende Beratung durch einen erfahrenen und kompetenten Facharzt beansprucht werden. Das Beratungsgespräch gibt dem Patienten zudem die Möglichkeit, detailliert seine Korrekturwünsche zu äußern. Außerdem klärt der Facharzt dabei über empfehlenswerte Behandlungsschritte und vorhandene Risiken auf.Möglichst bereits eine Woche vor dem Eingriff sollten blutverdünnende Medikamente (Acetylsalicylsäure wie ASS® und Aspirin®, Marcumar®, Plavix® etc.) abgesetzt werden, um das Risiko von Blutergüssen zu minimieren. Raucher sollten auf den gewohnten Nikotingenuss verzichten - er wirkt sich negativ auf die Wundheilung aus.
Operation in drei Schritten
Die Faltenbehandlung mit Eigenfett, auch Lipofilling genannt, erfordert ein mehrschrittiges Vorgehen: Fettabsaugung, Fettaufbereitung und Eigenfettunterspritzung. Je nach Behandlungsumfang und Einschätzung des behandelnden Facharztes kann eine Faltenbehandlung mit Eigenfett kurzstationär oder ambulant, in örtlicher Betäubung sowie nach Wunsch unter Dämmerschlaf erfolgen. Die Behandlung erstreckt sich im Schnitt über etwa zwei bis drei Stunden. In Abhängigkeit von der Befundsituation ist es zudem möglich, die Behandlung als ergänzenden Baustein zu einer anderen operativen Behandlungsmethode wie etwa einem Facelift durchzuführen.
Fettabsaugung
Im ersten Schritt der Behandlung wird das benötigte Eigenfettgewebe mit einer feinen Hohlnadel aus geeigneten Körperbereichen gewonnen. Dieser Schritt erfolgt durch eine lokale Fettabsaugung (Liposuktion). Im Behandlungsvorfeld bestimmt der Experte gemeinsam mit der Patientin, welche Körperstellen hierfür geeignet sind. Je nach individueller Körperfettverteilung bieten sich für eine Entnahme von Fettzellen zum Beispiel Hüften, Unterbauch oder Oberschenkel an.Fettaufbereitung Das entnommene Fettgewebe wird direkt im Anschluss mit sterilen und hochmodernen Verfahren labortechnisch aufbereitet. So wird unter anderem eine zweimalige "Waschung" durchgeführt, um Entzündungsstoffe und Medikamente der Fettabsaugung zu entfernen. Zuletzt wird das Fettgewebe leicht zentrifugiert, um überschüssige Flüssigkeit zu entfernen. Das dann erhaltene Material ist hochkonzentriertes Fettgewebe.
Eigenfettunterspritzung
Ebenfalls mit feinen Kanülen wird das Eigenfett nun direkt unter die zu behandelnde Falte injiziert; das Gewebe unter der Falte wird dadurch aufgefüllt, was die Falte von innen heraus glättet und der Haut jugendliches Volumen und Glätte verleiht. Eine sanfte Massage an der Einstichstelle und sofortiges Kühlen beugt Rötungen und Schwellungen vor.
Ergebnis der Faltenbehandlung mit Eigenfett
Bei der Eigenfetttherapie dauert es in etwa sechs Wochen, bis das Fettgewebe vollständig und dauerhaft eingewachsen ist. Da sich das injizierte Fett innerhalb der ersten drei Monate nach der Behandlung verringert, wird anfänglich meist eine leichte Überkorrektur durchgeführt, um diesen Verlust auszugleichen. Bei fachmännischer Durchführung verbleibt das Fettgewebe, das nach sechs Monaten noch vorhanden ist, dauerhaft.
Um gewährleisten zu können, dass möglichst viele Fettzellen einwachsen, besteht eine Eigenfettbehandlung jedoch meist aus mehreren kleinen Eingriffen. Nur so können möglichst viele Fettzellen dauerhaft mit dem Gewebe verwachsen und werden nicht vom Körper abgebaut.
Risiken und Nebenwirkungen der Faltenbehandlung mit Eigenfett
Im Rahmen der optischen Hautverjüngung gilt die Faltenbehandlung mit Eigenfett als eine besonders risikoarme und verträgliche Maßnahme. Nach dem Eingriff können vorübergehende Schwellungen oder Rötungen in den Bereichen behandelter Falten auftreten. Diese Symptome sind allerdings im Regelfall kein Grund zur Besorgnis und klingen meist innerhalb weniger Tage ab.
Zu den weiteren Risiken einer Eigenfettbehandlung zählen kurzzeitige Entzündungen in den Injektionsbereichen, die in der Regel spätestens nach einigen Wochen wieder abgeklungen sind. Vor allem bei aktiven Rauchern besteht nach einer Eigenfettbehandlung zudem eine erhöhte Gefahr von Wundheilungsstörungen.
Minimales Narbengewebe von jeweils wenigen Millimetern, das durch den Einsatz der Kanülen zur Fettentnahme entsteht, ist nach abgeschlossener Heilung meist nicht mehr zu erkennen.
Nachsorge
Unmittelbar nach der Entnahme des Fettgewebes werden behandelte Gesichtsbereiche sorgfältig gekühlt, um möglichen Schwellungen, Blutergüssen oder Hautrötungen vorzubeugen. Nach komplikationsfreier Faltenbehandlung mit Eigenfett ist im Allgemeinen keine umfangreiche Nachbehandlung notwendig. Etwa 14 Tage nach der Behandlung kann ein ärztlicher Kontrolltermin sinnvoll sein, bei dem Heilungsprozess und vorläufiges Behandlungsergebnis beurteilt werden.
Bis die Einstiche der Faltenbehandlung mit Eigenfett verheilt sind, sollte auf Make-up verzichtet werden, auch direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden. Um zu gewährleisten, dass möglichst viele Fettzellen mit dem Gewebe verwachsen, sollte in der ersten Tagen nach der Behandlung auf Sport verzichtet werden. Die vollständige Gesellschaftsfähigkeit ist in den allermeisten Fällen nach einer Woche wieder gegeben.
Das endgültige Resultat einer Eigenfettbehandlung stellt sich im Schnitt ca. sechs bis acht Wochen nach dem Eingriff ein. Nun lässt sich auch abschätzen, welcher Anteil injizierter Fettzellen sich mit dem körpereigenen Gewebe verbunden hat und welcher Anteil vom Organismus abgebaut wurde. Empfindet ein Patient das endgültige, individuelle Behandlungsergebnis als optisch nicht ausreichend, kann eine ergänzende, erneute Unterspritzung mit Eigenfett problemlos durchgeführt werden.
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