Ist das übermäßige Schwitzen auf Grunderkrankungen (zum Beispiel Stoffwechselstörungen oder psychische Leiden) zurückzuführen, liegt eine sogenannte sekundäre Hyperhidrose vor. In diesem Fall kann eine Behandlung der zugrundeliegenden Krankheit oft schon Linderung verschaffen.
Primäre Hyperhidrose
Sind keine zugrundeliegenden Erkrankungen oder Störungen vorhanden, bezeichnet man die Hyperhidrose als primär. Die primäre Hyperhidrose betrifft vor allem die Hände, Füße und Achseln. Oft tritt die Hyperhidrose auf, wenn die Betroffenen Angst haben oder Schmerzen oder psychischem Stress ausgesetzt sind, aber auch im Lebensalltag macht sich die übermäßige Schweißproduktion bemerkbar.
Diese vermehrte Schweißproduktion kann entweder bestimmte Körperteile oder auch den gesamten Körper betreffen.
Generalisierte Hyperhidrose
Ist der gesamte Körper von übermäßig starkem Schwitzen betroffen, spricht man von einer generalisierten Hyperhidrose. Als Ursache können Infektionen, endokrine Störungen, neurologische Störungen, Medikamente, Entzugserscheinungen sowie zugrundeliegende Erkrankungen ausgemacht werden.
Fokale Hyperhidrose
Sind nur bestimmte Bereiche des Körpers betroffen - zum Beispiel die Haut unter den Achselhöhlen oder an den Händen und Füßen - dann liegt eine fokale Hyperhidrose vor.Das übermäßig starke Schwitzen ist in diesen Fällen also örtlich begrenzt. Typisch ist hier das gleichmäßige Schwitzen an beiden Körperhälften. Das übermäßige Schwitzen tritt symmetrisch, beispielsweise unter beiden Achseln oder an beiden Händen, bzw. Füßen auf.
Bei der fokalen Hyperhidrose gibt es - je nachdem, an welcher Stelle der Betroffene übermäßig schwitzt - unterschiedliche Formen: Sind zum Beispiel die Achseln betroffen, nennt man die Erkrankung axilläre Hyperhidrose. Bei einer palmaren Hyperhidrose sind dagegen die Hände, bei einer plantaren Hyperhidrose die Füße betroffen.
Axilläre Hyperhidrose: Ausprägungen
Für das Schwitzen in der Achselhöhle gibt es eine graduelle Einteilung, die sich von den Schweregraden unterscheidet, die beim Schwitzen an Händen und Füßen auftreten. Grad I liegt vor, wenn an der Kleidung Schwitzflecken mit bis zu 10 cm Durchmesser entstehen. Die Haut ist dabei mäßig feucht. Grad II besteht, wenn die Schwitzflecken 10 bis 20 cm groß werden und an der Hautoberfläche deutlich erkennbare Schweißtropfen entstehen. Grad III liegt vor, wenn die Flecken in der Kleidung 20 cm Durchmesser überschreiten und von der Haut Schweißtropfen abfallen. Je nach Einteilung spricht man von leichter (Grad I), mäßig starker (Grad II) und starker (Grad III) Hyperhidrose. Eine ähnliche Zuordnung der Schweregrade hat man für die palmare und die plantare Hyperhidrose vorgenommen. Dabei sind bei Grad I die Handfläche und/oder Fußsohle mäßig feucht, bei Grad II bilden sich Schweißtropfen, die jedoch auf Hand- oder Fußfläche beschränkt sind, und bei Grad III ist die Schweißbildung auf die Oberseite von Fingern oder Zehen ausgedehnt.