Eine Narbenbildung verläuft individuell verschieden und ist unter anderem von Faktoren wie Verletzungstiefe und -ausprägung, Hautdicke, Blutversorgung des geschädigten Areals, Narbenverlauf sowie Narbenlokalisation abhängig.
Während Narben von Verbrennungen oder Verätzungen eher großflächig ausfallen und die Tendenz haben, zu spannen und die Beweglichkeit einzuschränken (so genannte Kontrakturen), verlaufen Narben nach einer OP meist gradlinig entlang des ehemaligen Schnittes. Je nach individueller Veranlagung und Heilung von Wunden können die entstehenden Narben auch mehr oder weniger prominent ausfallen.
Atrophe, das heißt „verkümmerte“ bzw. eingesunkene Narben entstehen, wenn das Bindegewebe durch einen Unfall oder eine lokale Entzündung (zum Beispiel Akne oder Windpocken) zerstört wurde. Hypertrophe, das heißt verdickte, erhabene und häufig gerötete Narben gehen meist mit Verletzungen einher, die durch eine Operation oder ein Trauma hervorgerufen wurden. Als Keloide werden dagegen wuchernde und sich über die Wundränder ausbreitende Narben bezeichnet, die infolge eines gestörten Heilungsprozesses nach jeder Verletzung oder aufgrund einer genetischen Veranlagung auftreten können. Häufig entstehen Keloide vor allem im Dekolleté- und Schulterbereich.
Eine Narbenkorrektur kann somit sowohl ästhetisch als auch medizinisch motiviert sein. So werden zum Beispiel von vielen Betroffene vor allem Narben im Gesichtsbereich als optisch störend empfunden. Besonders Narben, die durch ihre oft dunkle Färbung auf der sie umgebenden Haut deutlich auffallen, sowie gewölbte, aber auch eingefallene Narben sind für viele Anlass, sich unwohl zu fühlen. Narben, die sich in Längsrichtung auf einem Gelenk befinden, werden zudem mit der Zeit dicker und behindern damit die Beweglichkeit. Da Narbengewebe eine geringere Elastizität aufweist, sind besonders großflächige Verbrennungsnarben störend, insbesondere dann, wenn sie sich auf einem häufig bewegten Körperteil befinden.
Zwischen Entstehung der Narbe und ihrer Korrektur sollte jedoch mindestens ein Jahr vergehen, denn das Aussehen von Narben kann sich über einen sehr langen Zeitraum verändern. Außerdem sind die Erfolgschancen einer Narbenkorrektur umso größer, je älter (“reifer”) eine Narbe ist.