Medizinische Kosmetik

Die Haut ist flächenmäßig mit zwei Quadratmetern das größte Organ des Menschen. Sie ist Schutzschild, Stimmungsanzeiger, Sinnesorgan, Temperatur- und Feuchtigkeitsregler zugleich. Straffe und makellose Haut zählt für viele Menschen zu den Zeichen von Jugendlichkeit und Frische. Manchmal wird die Haut aber auch zum Problemfall, wenn Falten, Hautrötungen, Altersflecken oder Aknenarben entstehen.

Was versteht man unter Medizinischer Kosmetik?

Medizinische Kosmetikbehandlungen sind fester Bestandteil der Therapie von Hauterkrankungen, wie zum Beispiel von Akne, Rosacea und perioraler Dermatitis. Der Krankheitsverlauf kann durch diese Behandlungen meist deutlich abgekürzt, der Einsatz von Medikamenten, insbesondere bei Akne, reduziert werden. Aber auch bei ästhetischen Hautproblemen, wie kleinen Fältchen, Pigmentflecken oder einem nicht ebenmäßigen Hautbild, kann die medizinische Kosmetik schnell Abhilfe schaffen.

Zudem wird die medizinische Kosmetik zur Vor- und Nachbehandlung bei ästhetisch-plastischen Eingriffen angewendet.
Die der medizinischen Kosmetik zugeordneten Behandlungstechniken wie Microneedling, Microdermabrasion, Peelings und die Behandlung mit sogenannten Skinboostern dienen dazu, die Hautstruktur zu verbessern und der Haut einen „Frischekick“ zu verleihen.

Ergänzend zu diesen Behandlungen unterstützt zudem der Einsatz sogenannter Cosmeceuticals zur täglichen Hautreinigung und -pflege je nach Wirkstoff die medizinische Behandlung von Hauterkrankungen und wirkt den Hautalterungsprozessen entgegen. Der Begriff „Cosmeceuticals“ vereint dabei die beiden Wörter „cosmetic (Kosmetik)“ und „pharmaceuticals (Arzneimittel)“. Diese hochwirksamen Hautpflegeprodukte enthalten kosmetisch aufbereitete medizinische Wirkstoffe.
Individuell abgestimmte medizinische Kosmetikbehandlungen helfen dabei den Teint aufzufrischen und Patienten strahlende Frische zurückzugeben.

Medizinische Kosmetikbehandlungen

Wie laufen die einzelnen Behandlungen ab?

Zu Beginn der Behandlung erfolgt zunächst eine eingehende Hautanalyse und eine daran anschließende umfangreiche Hautpflegeberatung. Sie ist die Grundlage für ein individuell auf den Patienten abgestimmtes Therapie- und Pflegekonzept und damit für eine erfolgreiche Behandlung.

Bei der Hautanalyse wird mithilfe modernster Untersuchungsverfahren der Hautzustand des Patienten unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren, wie Elastizität, Wasser- und Fettgehalt analysiert und der Hauttyp bestimmt. Im Anschluss können anhand der Ergebnisse dieser Hautanalyse geeignete Behandlungen, wie Peelings, Microdermabrasion, Microneedling oder Skinbooster ausgewählt werden.  

Peelings

Peelings werden sowohl zur Verbesserung der Hautstruktur als auch zur Verjüngung des Hautbildes eingesetzt. Im Vergleich zu Peelings für den Hausgebrauch sind Inhaltsstoffe dermakosmetischer Peelings höher konzentriert und damit deutlich wirksamer. Mithilfe von Peelings können abgestorbene Hautzellen und oberflächliche Verkrustungen abgetragen, die Talgproduktion verringert und Hautunreinheiten effektiv behandelt werden. Auch Pigmentstörungen, sonnenbedingte Hautschäden, Falten oder Aknenarben werden so ebenfalls reduziert.

In der medizinischen Kosmetik wird zwischen mechanischen, chemischen und Laser-Peelings unterschieden, die in jeweils unterschiedlicher Stärke und Tiefe in die Haut eindringen und für eine Entfernung der oberflächlichen Hautschichten sorgen.

Mechanische Peelings

Bei einem mechanischen Peeling werden unter anderem wasserunlösliche Reibekörper eingesetzt, die die alten und abgestorbenen Hautschuppen durch eine natürliche Abschuppung entfernen. Hierbei wird die Durchblutung der Haut angeregt. Dazu werden unterschiedliche Wirkstoffe verwendet, wie zum Beispiel Quarzsand, gemahlene Olivenkerne, Heilerden. Aber auch wasserlösliche Reibekörper wie Meersalz, Zuckerkristalle sowie künstliche Stoffe wie Polypropylen, Polyethylen oder Polyurethan können zum Einsatz kommen. 
Das mechanische Peeling lässt sich sehr gut dosieren und kann für die meisten Hauttypen verwendet werden. Einzig bei Akne sollte auf ein mechanisches Peeling verzichtet werden, da die Haut dabei zu sehr gereizt werden würde.

Chemische Peelings

Bei chemischen Peelings kommen verschiedene Säuren und Säurekombinationen, wie zum Beispiel Fruchtsäure oder Salicylsäure zum Einsatz, durch die oberflächliche Hautschichten effektiv abgelöst werden können. Je nach Stärke der verwendeten Säure wird zwischen oberflächlichen, mitteltiefen und tiefen Peelings unterschieden.
Chemische Peelings werden auf die Haut aufgetragen und dringen je nach verwendeter Substanz unterschiedlich tief in die oberen Hautschichten ein. Dort entfalten die Inhaltsstoffe ihre Wirkung und tragen dazu bei, dass sich alte Hornschichten und abgestorbene Hautzellen ablösen. Dadurch wird die Haut zu einer Erneuerung der Zellen der obersten Hautschicht und der kollagenen Fasern anregt. Die Haut wird mit der Zeit straffer, das Hautrelief glättet sich, alters- und lichtbedingte Fältchen, Pigmentierungen und Altersflecken werden gemindert. Aber auch bei Akne und unreiner Haut kann eine deutliche Verbesserung des Hautbildes erzielt werden. 

Das chemische Peeling mit Fruchtsäure ist eine innovative Schälbehandlung zur Besserung von Aknezuständen, von sonnenbedingten Hautschäden und von oberflächlichen Falten. Wichtig für ein optimales Peeling-Ergebnis ist dabei die Vorbereitung zu Hause. Da es sich bei dem Fruchtsäure-Peeling um eine hochwirksame Behandlung mit starken Präparaten handelt, muss die Haut zuvor schrittweise an die Fruchtsäure gewöhnt werden. Dazu bekommt der Patient vom behandelnden Dermatologen ein niedrig dosiertes Säurepräparat verschrieben, das zwei Wochen vor der eigentlichen Behandlung zu Hause täglich auf das Behandlungsareal aufgetragen wird. Dadurch kann die Haut an das Säurepräparat gewöhnt, eine Verdünnung der Hornzellenschicht im Vorfeld erzielt und die Effektivität der anschließenden Behandlung erhöht werden. 

Die Behandlung selbst wird ambulant durchgeführt und dauert je nach Befund circa 60 bis 90 Minuten. Dabei wird die Haut im Behandlungsareal zunächst mit einer speziellen Lotion gereinigt und das dem Hauttyp sowie Hautzustand entsprechend geeignete Peeling gewählt. Nachdem das Peeling aufgetragen wurde, muss es für kurze Zeit einwirken. Die Einwirkzeit variiert dabei je nach gewähltem Präparat und gewünschtem Effekt. Anschließend wird die Säure mithilfe einer Lösung neutralisiert und mit Wasser wieder abgewaschen. Direkt nach der Behandlung kann der Patient die Praxis wieder verlassen. 

Ein kompletter Behandlungszyklus umfasst je nach Hauttyp drei bis sechs Sitzungen, die in einem Abstand von ein bis vier Wochen durchgeführt werden.
Da es bei unsachgemäßer Anwendung zu Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Verätzungen, Narbenbildung und Pigmentverschiebungen, kommen kann, sollten professionelle Peelings nur von einem qualifizierten Dermatologen durchgeführt werden.

Das Ergebnis des Peelings lässt sich schon unmittelbar nach der ersten Behandlung an einem sichtbar strafferen Hautbild erkennen. Mit jeder weiteren Sitzung wird dieser Effekt noch gesteigert.
Nach erfolgreich abgeschlossener Therapie sind störende Makel wie Unebenheiten, Fältchen, Pigmentflecken und Narben verschwunden oder zumindest deutlich reduziert. 

Laser-Peeling

Beim Laser-Peeling wird die oberflächliche Hautschicht ganz schonend Schicht für Schicht mithilfe eines Laserlichts spezifischer Wellenlänge abgetragen.

Weitere Informationen zu verschiedenen Peelings und deren Wirkung

Microdermabrasion

Die Microdermabrasion gehört zu den mechanischen Peeling-Verfahren, bei der die oberste Hautschicht mit speziellen Geräten gewissermaßen „feingeschliffen“ wird. Die Haut erneuert sich im Anschluss und wirkt verfeinert und ebenmäßig. Die Behandlung erfolgt vollkommen schmerzfrei und ist auch für die empfindliche Haut sehr gut geeignet.

Mithilfe der Microdermabrasion können abgestorbene Hautzellen und oberflächliche Verkrustungen entfernt, verstopfte Talgdrüsen geöffnet, Pigmentflecken behandelt, Narben reduziert und lichtgeschädigte Hautzellen regeneriert werden. Sie kommt aber auch bei Akne, Couperose, Rosacea, oberflächlichen Narben, Dehnungsstreifen, perioraler Dermatitis oder sehr trockener Haut zum Einsatz. Außerdem wirkt die Microdermabrasion präventiv, da es der Bildung von Falten vorbeugt.

Während der Behandlung fährt der behandelnde Arzt mit dem Metallhandstück des Mircordermabrasions-Gerätes über die zu behandelnden Hautpartien. Dabei werden kleine Kristalle (Aluminiumoxid, Salz, Sand) mit hoher Geschwindigkeit auf die Haut gestrahlt, um abgestorbene und verhornte Hautzellen sanft und schmerzfrei abzuschleifen.

Die Microdermabrasion wird ambulant durchgeführt und dauert, je nach Intensität der Behandlung und Größe des behandelten Hautareals, zwischen 10 und 30 Minuten. Direkt nach der Behandlung kann der Patient die Praxis wieder verlassen.
Eine Therapie mittels Microdermabrasion wird in der Regel in Intervallen von vier Wochen durchgeführt. Je nach Befund kann zu Therapiebeginn aber auch eine wöchentliche Behandlung sinnvoll sein. 

Das Ergebnis der Microdermabrasion ist schon unmittelbar nach der ersten Behandlung in Form einer deutlich feineren Hautstruktur sichtbar. Mit jeder weiteren Sitzung verbessert sich das Hautbild zusehends. Nach erfolgreicher Therapie sind Unebenheiten, Fältchen und Pigmentflecken verschwunden, Narben deutlich reduziert und das Gewebe im Behandlungsareal besser durchblutet. 

Weitere Informationen zur Microdermabrasion

Microneedling

Microneedling ist eine besonders wirksame Methode der Faltenbehandlung und der Hautstraffung. Durch feinste Nadeln, die senkrecht in die Haut eindringen, werden körpereigene Wachstumsfaktoren an die Hautoberfläche befördert.
Dadurch wird die Haut auf natürliche Weise zur Regeneration angeregt und neue kollagene und elastische Fasern gebildet. Diese verleihen der Haut neue Spannkraft und Elastizität und verjüngen damit das Hautbild. Darüber hinaus werden Narben durch diese Methode deutlich reduziert und Poren sichtbar verkleinert. Vor allem Aknenarben sprechen sehr gut auf das Microneedling an. Auch sonnengeschädigte Altershaut profitiert von diesem Verfahren.

Beim Microneedling werden mithilfe des dazu verwendeten sogenannten Dermarollers die betroffenen Hautareale vier- bis fünfmal in zwei verschiedenen Richtungen behandelt. 

Die Behandlung erfolgt ambulant. Sie ist kaum schmerzhaft, da mit äußerst feinen Nadeln gearbeitet wird. Der Eingriff dauert je nach Behandlungsfläche zwischen 30 und 60 Minuten. Direkt nach der Behandlung kann der Patient die Praxis wieder verlassen.
Der hautverbessernde Effekt nach dem Microneedling ist ein sich über Wochen bis Monate entwickelnder Prozess. Erste Erfolge sind jedoch auch schon unmittelbar nach der ersten Behandlung sichtbar. Das Verfahren sollte drei- bis fünfmal in einem Abstand von zwei bis sechs Wochen wiederholt werden. Mit jeder weiteren Sitzung und fortschreitendem Regenerationsprozess verbessert sich das Hautbild zusehends und manifestiert sich in einer vitalen, straffen und gepflegten Haut. 

Weitere Informationen zum Microneedling

Skinbooster

Bei der sogeannnten Skinbooster-Behandlung werden feuchtigkeitsspendende Depots eines weichen Hyaluron-Gels in die Haut injiziert.
Wasserbindendes Hyaluron ist eine natürliche, im Körper vorkommende Substanz, die den Feuchtigkeitsgehalt der Haut reguliert. Mit den Jahren nimmt jedoch der Gehalt an natürlicher Hyaluronsäure ab, die Elastizität der Haut verringert sich. Da natürliches Hyaluron vom Körper schnell abgebaut wird, setzt man bei einer Skinbooster-Behandlung stabilisierte Hyaluronsäure ein, die mehrere Monate lang wirkt und so eine lang anhaltende Versorgung der tiefen Hautschichten mit Feuchtigkeit ermöglicht.

Eine Behandlung mit sogenannten Skinboostern eignet sich zur Reduzierung von Knitterfältchen, Elastizitätsverlust und zur Auffrischung des Teints. Darüber hinaus lassen sich auch störende Narben, wie zum Beispiel Aknenarben, effektiv mit Skinboostern behandeln. Darüber hinaus verhelfen Skinbooster zu einem nachhaltig frischen und strahlendem Teint. Zusätzlich wird der körpereigene Regenerationsprozess stimuliert und die Kollagenproduktion angeregt.
Die Skinbooster-Behandlung erfolgt ambulant und dauert in der Regel etwa dreißig Minuten. Empfohlen werden zu Beginn drei Behandlungen im Abstand von drei bis vier Wochen und im Anschluss zwei bis drei Behandlungen pro Jahr, um das Ergebnis aufrechtzuerhalten.

Um besonders überzeugende Ergebnisse zu erhalten, wird das Verfahren häufig mit dem sogenannten Vampire-Lift, einer Eigenserumtherapie, und dem Microneedling kombiniert.

Nachsorge

Was können Patienten zu Hause tun, um ihr Hautbild zu verbessern? 

Da die richtige Nachsorge in Form einer geeigneten Hautpflege zum Behandlungserfolg sowie Therapieerhalt maßgeblich beiträgt, kann in Absprache mit dem behandelnden Dermatologen ein individuelles Pflegekonzept erstellt werden, das ganz auf den Patienten und seinen Hautzustand zugeschnitten ist und auch zu Hause umgesetzt werden kann. 

Zudem ist es wichtig, zu beachten, dass nach einer kosmetischen Behandlung die Haut je nach Therapieverfahren und Behandlungsareal mindestens vier bis sechs Wochen vor starker UV-Belastung geschützt werden muss.
Außerdem sollten Patienten auf keinen Fall an Mitessern und Pickeln selbst herumdrücken oder quetschen. Dadurch können nicht nur hässliche Hautverfärbungen und Narben entstehen. Vielmehr können sich in der geschädigten Haut Krankheitserreger leichter ausbreiten und die Akne noch verstärken. 

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