Was tun, wenn der Kiefer sich durch Druck schmerzhaft bemerkbar macht? Am effektivsten hilft eine Kombination verschiedener Therapieansätze.
Zahnschiene bei Bruxismus
Eine erste Maßnahme zum Schutz der Zähne ist meist eine Zahnschiene. Die wohl bekannteste davon ist die Aufbissschiene, auch „Beißschiene“ oder Okklusionsschiene genannt. Dabei handelt es sich um eine einfache Kunststoffschiene, die über die oberen oder – seltener – die unteren Zähne gezogen wird. Das primäre Ziel hierbei ist vor allem der Schutz der Zahnsubstanz.
Alternativ kann eine Entspannungsschiene verwendet werden. Sie „zwingt“ den Unterkiefer in eine entspannte Position, ist in der Anpassung jedoch um einiges aufwändiger.
Eine Zentrikschiene wirkt gezielt den durch das Knirschen bedingten Kiefergelenkproblemen entgegen.
Vor allem die Aufbissschiene zählt zur Standard-Therapie und hat sich vielfach bewährt. Sie verhindert nicht nur Folgeschäden an den Zähnen, sondern führt bei der Mehrzahl der Betroffenen zu einer Entspannung des Kiefers. Wer sie mehrfach pro Woche nachts trägt und so die Zähne schützt, kann sich ohne (Zeit-)Druck der Ursachenbekämpfung des Bruxismus widmen.
Entspannen statt „Zähne zusammenbeißen“
Häufig kann ein Blick auf den Alltag helfen, den Ursachen für das Knirschen auf den Grund zu gehen. Betroffene sollten sich fragen: Habe ich ausreichend Zeit, um zu entspannen? Gibt es Probleme, die mich stark belasten? Auch eine ins Ungleichgewicht geratene Work-Life-Balance kann ein Grund für das Zähneknirschen sein.
Entspannungstechniken oder Physiotherapie helfen, den Druck auszugleichen. Bewegung in Form von Sport unterstützt dabei, Stress zu reduzieren. Nordic Walking oder moderates Joggen an der frischen Luft sowie regelmäßige Spaziergänge im Wald wirken dem Ausschütten von Stresshormonen entgegen. Pilates und Yoga sind ebenfalls eine gute Möglichkeit den Körper für die Herausforderungen des Alltags zu stärken und fördern die aktive Entspannung. Wachsen Ihnen die Belastungen über den Kopf, könnte eine psychologische Aufarbeitung angebracht sein.
Medikamente gegen Bruxismus
Medikamente kommen nur selten gegen das Knirschen zum Einsatz. Dabei handelt es sich meist um Schmerzmittel oder um Medikamente zur Muskelentspannung. Bei schlaffördernden Wirkstoffen besteht die Gefahr, dass sie die Balance zwischen den einzelnen Schlafphasen beeinflussen. Diese sind bei Zähneknirschern aber ohnehin häufig gestört. Aussichtsreicher als die Einnahme von Medikamenten ist, gezielt manche Substanzen zu reduzieren oder wegzulassen. Hierzu zählen Schlaf- oder Koffeintabletten ebenso wie Alkohol, Kaffee, Energy Drinks oder Schwarztee.